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Morag und der magische Kristall

Titel: Morag und der magische Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn A. Nelson
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an den Kais und es war keine Menschenseele zu sehen.
    Bertie betrachtete verzweifelt die Boote, die sachte auf dem dunkelgrauen Meer schaukelten. Sie sahen alle gleich aus. Sie waren alle weiß mit einem blauen Streifen. Wie sollten sie die Seekelpie da schnell finden? Es blieb ihnen nichts anderes übrig; sie würden den Namen eines jeden Bootes lesen müssen, bis sie das richtige fanden.
    Dies machte Bertie nervös, weil er nicht lange am Hafen verweilen und von Menschen entdeckt werden wollte. Das wäre katastrophal. Er hatte von anderen Bewohnern Marnoch Mors gehört, die die Sicherheit jenes magischen Ortes verlassen hatten, um sich in die Welt der Menschen hinauszuwagen. Man hatte nie wieder von ihnen gehört, mit einer Ausnahme: Ein Zwerg war als Clown in einem Zirkus gelandet. Bertie schauderte bei dem Gedanken und erinnerte sich daran, wie Menschen Dodos behandelt hatten, als sie noch zusammenlebten. Es gab nur noch sehr wenige seiner Art in Marnoch Mor und keinen einzigen Dodo mehr in der menschlichen Welt. Die Dodos waren gejagt worden, bis die Menschen sie ausgerottet geglaubt hatten. Wenn er gesehen wurde, würde man ihn in einen Käfig stecken, und Wissenschaftler würden an ihm herumstochern und experimentieren. Dann dachte er an Shona. Es war unvorstellbar, was geschehen würde, wenn man sie entdeckte. Man würde sie in einen Zoo stecken oder dazu zwingen, Kunststückchen zu vollführen oder etwas ähnlich Grässliches.
    »Kommt weiter«, sagte Bertie zu den anderen. »Schnell. Wir dürfen uns nicht erwischen lassen. Shona, du versuchst es dort drüben. Aldiss, du schaust in der Mitte nach und ich werde hier suchen.«
    Ohne ein weiteres Wort begann Bertie, die Namen der Boote zu überfliegen. Fancy Nancy , Der Flüsternde Papagei , Der Traum des Wals , Annabelle und Die Sieben Meere . Keine Spur von der Seekelpie . Er ging zu Aldiss hinüber, um ihm zu helfen. Aldiss hatte Mühe, die Buchstaben zu entziffern, die unter dem Ansturm der Wellen an manchen Stellen abgerieben waren. Keins der Boote war die Seekelpie .
    »Hier drüben!«, rief Shona. »Ich habe es gefunden!«
    Bertie und Aldiss liefen zu ihr hinüber. Die Drachenfrau deutete aufgeregt auf den Bug eines kleinen Fischerbootes, das am Ende einer Reihe von fünf weiteren Booten festgemacht war.
    »Da ist sie!«, rief Shona. »Die Seekelpie .«
    Der Dodo und die Ratte sahen hin, und tatsächlich, es war Kyles Boot. Die Frage war jetzt, wie sie an Deck gelangen würden.
    Sofort übernahm Shona die Führung. Mit einem tapferen Grinsen trat sie zaghaft auf das nächstliegende Boot, das wild hin und her schaukelte. Sie schaffte es, das Gleichgewicht zu wahren, und lief zum nächsten Boot weiter und zum nächsten und zum nächsten. All die kleinen Boote schlingerten unter ihrem Gewicht, aber sie schaffte es, an Deck von Kyles Boot zu gelangen, ohne über Bord zu stürzen.
    Sie bedeutete ihnen, ihr zu folgen. Zuerst kletterte Bertie von Boot zu Boot, dann Aldiss. Die Fischkutter neigten sich nicht, wie sie es unter Shonas Gewicht getan hatten, stattdessen schaukelten sie nur sanft, und binnen weniger Minuten waren die drei Freunde an Deck der Seekelpie wieder vereint.
    Sie fanden Kyle den Fischer voll bekleidet und zusammengerollt unter einer Decke auf der oberen Koje seiner Kajüte. Er war unrasiert und sah etwas mitgenommen aus und sehr offensichtlich befand er sich in tiefem Schlaf. Bertie, dem dieser Anblick nicht gefiel, war nicht besonders erpicht darauf, Kyle zu wecken. Er erklärte seinen Freunden, dass er dies für keine gute Idee hielt, da der Mann offenkundig erschöpft sei und sie sich nur Ärger einhandeln würden, wenn sie ihn weckten. Sie würden jemand anderen finden müssen, der sie übersetzte. Darauf wandte Aldiss ein, dass Kyle der Fischer der einzige Mensch in dieser Gegend sei, der über magische Wesen Bescheid wusste, und der einzige, der sie nach Murst bringen konnte, daher müssten sie ihn wecken. Shona pflichtete Aldiss bei. Kyle schnaubte im Schlaf und murmelte etwas über ein Lied, das er singen wollte. Die Ablenkung reichte, um sie alle wieder zu Verstand zu bringen.
    »In Ordnung, wir werden ihn wecken«, sagte Bertie unsicher. Er wusste, dass Zeit kostbar war und dass sie kaum eine andere Wahl hatten.
    Der Fischer schlief sehr tief, und sie brauchten mehrere Anläufe, um ihn endgültig wach zu rütteln. Er war ein relativ junger Mann und roch nach Motoröl und Teer. Als sie ihn weckten, knurrte er mürrisch, und er

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