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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach
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sie in das Innere des alten Holzbaus gestoßen.
    Sophie sah entsetzt zu. Wie konnte Gottfried nur?
    In diesem Moment drehte dieser sich um, sah Sophie und warf ihr einen hilflosen Blick zu.
    Die Tür wurde mit einem dicken Brett verriegelt, zwei Soldaten blieben als Wachposten stehen.
    „Das könnt ihr nicht machen, der Soldat wird den Vater anstecken, ich bitt Euch!“, rief Elisabeth verzweifelt.
    „Sie hat Recht. Ihr habt das Todesurteil über beide gesprochen!“, warf Kajetan Bichter ein.
    Der Kommandant seufzte. „Pfarrer, ich sage es nicht noch einmal: Euer Aberglaube interessiert mich nicht! Kümmert Euch lieber um das Wohlergehen derer, die sich noch nicht schuldig gemacht haben. Und – sorgt für ein anständiges Begräbnis der beiden Toten!“
    Er drehte sich um und verließ mit seinen Soldaten den Hauptplatz.
    Die Dorfbewohner nahmen, noch immer geschockt, die beiden Leichen auf.
    „Bringt sie in den kleineren Getreidespeicher hinter meinem Hof“, befahl Benedikt Riegler. „Der ist leer. Lange müssen sie eh nicht drin bleiben, wir werden sie morgen beisetzen.“ Er sah Bichter fragend an.
    Der Pfarrer nickte geistesabwesend.
    Von Riegler angeführt, trugen die Dorfbewohner die Leichen vom Platz weg. Kajetan Bichter schien etwas zu Elisabeth sagen zu wollen, schüttelte dann aber den Kopf und ging in seine Kirche.
    Auch Sophie verließ den Platz. Sie wusste, dass Gottfried nicht gegen die Befehle seines Kommandanten handeln konnte. Sie seufzte – nun würde alles noch viel schwieriger werden. Aber vielleicht spielte das keine Rolle mehr, wenn sie nur sich hatten.
    Johann und Elisabeth blieben allein auf dem Dorfplatz zurück. Elisabeth blickte zum Stadl, vor dem die Wachen standen, dann auf den großen Blutfleck, der in der Mitte des Platzes zu sehen war. Sie brach in Tränen aus.
    Johann umarmte sie erst zögerlich, dann drückte er sie fest an sich. „Es wird alles gut, Elisabeth. Ich versprech’s dir.“
    Dann blickte er nach oben. Schneeflocken fielen vom Himmel, immer dichter …
    Johann erinnerte sich an Ignaz’ Worte, an einen bestimmten, unheilvollen Satz, den der Knecht damals in den Wäldern ausgesprochen hatte.
    Es geschieht nur in den besonders kalten Wintern
.
    So wie es aussah, waren die Soldaten ihre geringste Sorge.
    Er drückte Elisabeth fester.

XXVIII
    Es war dämmrig geworden. Im Dorf war es sehr still, die Ereignisse des Tages hatten dazu geführt, dass die Bewohner zu Hause blieben und die Türen verriegelten.
    Vor dem Stadl, in dem Jakob Karrer und der Soldat eingesperrt waren, patrouillierten zwei neue Wachposten. Sie hatten sich aus Schutz gegen den immer heftiger werdenden Schneefall dicke Mäntel umgehängt. Keiner sagte ein Wort, bis der eine den anderen in die Seite stieß und grinste.
    „Da schau her! Hoher Besuch.“
    Elisabeth näherte sich, sie trug einen kleinen irdenen Topf. Sie blieb vor den beiden Soldaten stehen.
    „Was willst du?“, fragte sie einer der beiden barsch.
    „Ich bring Essen für meinen Vater“, antwortete Elisabeth.
    „Essen? Zeig mal her!“
    Widerwillig hob sie den Deckel. Der Geruch von Fleischsuppe entströmte dem Topf, der Soldat sog den Duft tief ein. „Euch fehlt’s ja an gar nichts, wie mir scheint. Immer das gleiche mit euch Bauern. Z’erst heißt es, ihr habt nichts, und wenn man das Dorf schleift, findet man Vorräte, dass der Churfürst genug hätt.“
    „Wir haben nur das Nötigste für den strengen Winter. Und von dem fresst ihr uns keinen geringen Teil weg“, antwortete Elisabeth verärgert.
    Der Soldat zuckte ungerührt mit den Schultern. „Ich würd eh lieber dich fressen!“ Er setzte ein beinahe zahnloses Grinsen auf. „Aber meinetwegen, gib deinem Vater halt was. Zu ihm lassen kann ich dich aber nicht.“ Er klopfte mit dem Gewehrkolben gegen die Holzwand, die breite Spalten aufwies. „Karrer! Herkommen!“
    Der andere Soldat musterte Elisabeth und grinste dreist. „Ich bin auch hungrig. Hast mir nichts mitgebracht?“
    Elisabeth beachtete ihn nicht. Sie beugte sich vor, versuchte durch den Spalt in der Wand des Stadls etwas zu erkennen. Aber sie sah nichts, nur altes Stroh und –
    Plötzlich schälte sich vor ihr das zornige Gesicht von Jakob Karrer aus der Dunkelheit.
    Elisabeth zuckte zurück, fasste sich aber schnell wieder. „Vater, ich hab dir –“
    „Was machst du hier? Scher dich weg!“, fuhr er sie scharf an.
    „Aber ich wollt doch nur –“
    „Hast du mich nicht verstanden? Mach, dass du

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