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Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Im Zeichen des Aries: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach , Matthias Bauer
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die Gardisten erreichten. Ein erbarmungsloser Kampf brach auf dem schlammigen Waldboden aus.
    Der Preuße schützte Sophie und wehrte die Angreifer mit wuchtigen Säbelhieben ab. Karl und Ludwig kämpften Rücken an Rücken, von Freising sprang auf einen der Felsbrocken und wehrte Gegner um Gegner ab. Ihm fehlte die rechte Hand, die er sein Leben lang für den Kampf genutzt hatte, trotzdem konnte er geschickt parieren und austeilen.
    In der Hitze des Gefechts sah von Freising nicht, dass Sovino hinter ihm auftauchte und eine kleine Armbrust aus dem Mantel zog.
    LXXVIII
    Sophie war sich nicht mehr sicher, was Wirklichkeit war und was nicht. Alles war wie in einem Alptraum: die Männer, die im Sturm kämpften, das Klirren der Waffen, die Schreie.
    Dann, als der Donner einen kurzen Moment verstummte und Ruhe über allem lag, sah sie Sovino, der mit der Armbrust auf von Freising anlegte.
    Sie öffnete den Mund zu einem Schrei: „Pater!“
    Sovino drückte ab.
    Von Freising hörte Sophies Ruf, duckte sich und stolperte dabei. Der Pfeil zischte über ihn hinweg und schlug in einen Baum. Der Jesuit fiel zu Boden, sein Degen rollte von ihm weg.
    Sovino zog seinen Degen.
    Von Freising blickte zu seinen Freunden hinab, sah, dass sie trotz ihrer tapferen Gegenwehr von der Schwarzen Garde eingekreist waren. Das Ende schien nur mehr eine Frage der Zeit.
    Allmächtiger, steh uns bei.
    „Und nach euch nehmen wir uns sie vor.“ Sovino holte aus.
    „Das werdet ihr nicht!“
    Alle hatten die Stimme gehört, die das Unwetter übertönte. Für einen Augenblick kam der Kampf zum Erliegen, jeder versuchte zu erkennen, woher sie gekommen war.
    Dann sahen sie es – an die zwei Dutzend Gestalten in Kutten stürzten zwischen den Bäumen hervor, Sensen, Hauen und Beile in den Händen.
    Die Ausgestoßenen.
    Auf einmal fühlte von Freising eine unbändige Kraft in sich. Obwohl das Unwetter den Tag zur Nacht machte, mussten die Ausgestoßenen Höllenqualen leiden. Trotzdem waren sie gekommen, um mit denen zu kämpfen, die für sie eingetreten waren.
    „Kämpft!“, schrie von Freising seinen Kameraden zu. „Kämpft um euer Leben!“
    Er hechtete zu seinem Degen und warf sich Sovino entgegen.
    LXXIX
    „Général Gamelin“, krächzte Johann mit französischem Akzent, so undeutlich er nur konnte.
    Kritisch blickte der Wachsoldat zwischen Johanns Gesicht und dem Umschlag hin und her. „ Maréchal Gamelin?“
    Johann nickte.
    Der Soldat streckte die Hand aus. Er erwartete, dass Johann ihm den Umschlag aushändigen würde. Aber dieser schüttelte den Kopf, zeigte auf seine Kehle und zog den Verband ein Stück hinunter, sodass der blutige Schnitt sichtbar wurde.
    Der Soldat zögerte, nickte aber schließlich kurz mit dem Kopf. „Bon!“ 15 Er zeigte auf eines der hinteren Zelte, in dem noch Licht brannte.
    Johanns Herz schlug schneller, als er den Bereich der Offiziere betrat – die innere Ruhe war mit einem Mal weg. Er wusste, dass der kleinste Fehler den Tod bedeutete.
    Alles war still, das Donnern der Kanonen war verstummt, nur das Holz in den Feuerkörben knisterte. Die Zelte waren groß genug, um darin zu stehen. Abgesehen von verschiedenfarbigen Applikationen auf First und Bande und kleinen Fahnen sahen sie jedoch alle gleich aus.
    Johann bog vom Weg ab und stellte sich neben eines der Zelte, damit der Wachsoldat ihn nicht sehen konnte. Er wischte sich über die schweißnasse Stirn, holte mehrmals tief Luft. Seine Anspannung stieg, er wusste, dass Elisabeth nur wenige Fuß entfernt sein konnte – sofern Gamelin sie in seinem Zelt gefangen hielt.
    Heute Nacht wird es enden.
    Er trat zurück auf den Weg und schritt auf das Zelt zu .
    Nur noch zehn Fuß … Alles blieb ruhig.
    Nur noch fünf Fuß … Niemand nahm Notiz von ihm.
    Nur noch zwei … Vielleicht war es zu ruhig –
    Johann war am Eingang angelangt. Ein weißes Tuch versperrte die Sicht ins Innere.
    Er räusperte sich. „Maréchal Gamelin?“
    Geräusche aus dem Inneren des Zeltes. Jemand näherte sich.
    Und plötzlich stand er vor Johann – der Mann, den er seit Wien gejagt hatte. Der Mann, der ihm das Wichtigste in seinem Leben geraubt hatte. Der Mann, der ihn beinahe in den Selbstmord getrieben hatte, als er geglaubt hatte, Elisabeth sei tot.
    „Oui?“ Mit müdem Blick sah Gamelin ihn an.
    Johann salutierte und hielt ihm den Umschlag entgegen, erschrocken, wie sehr seine Hand zitterte.
    Gamelin nahm den Umschlag, brach das Siegel und überflog das Geschriebene. Johann

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