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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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auch dann noch nicht aufbegehren werden. Sie werden die Tentakel am Himmel erscheinen und gegen die neu erbaute Kuppel schlagen sehen, und die Monster, die die Menschen auf dem Land in Angst und Schrecken versetzen. Sie werden Geschichten von Ungeheuern hören, die die übrigen Britischen Inseln in Schutt und Asche legen und vielleicht sogar den Rest der Welt. Sie werden lernen, die Kuppel zu lieben.“
    „Diese Monster sind ebenfalls mechanisch, nehme ich an?“, meinte Pimm. „Aus der Ferne gesteuert wie dieser Automat, der die Königin darstellen soll?“
    Carrington fing an zu lachen. Es war tatsächlich eher ein Kichern. „Oh nein. Sie sind echt. Allzu echt. Haben Sie jemals durch ein Mikroskop einen Tropfen Dreckwasser aus einem Teich betrachtet, Lord Pembroke?“
    „Ich hatte bislang nicht das Vergnügen.“
    „Ich schon“, sagte Freddy. „Das Wasser wimmelt von Leben. Seltsame Geschöpfe mit Gliedmaßen, die aussehen wie Haare, zappelnde Geißeln, winzige Bestien, die einander verschlingen.“
    „Oh ja“, sagte Carrington. „Sir Bertram hat ähnliche Beobachtungen gemacht, und er begann, sich zu fragen: Wenn es eine solche Mikrowelt gibt, einen Ort wirbelnder Wildheit, der zu klein ist, als dass wir davon Notiz nehmen könnten und dessen Bewohner nichts von unserer Existenz wissen – ist es möglich, dass es auch eine größere Welt gibt? Eine Welt, die von Geschöpfen bewohnt wird, die so viel größer sind als wir, dass auch sie für uns unsichtbar sind? Geschöpfe, denen wir wie Amöben unter einem Vergrößerungsglas erscheinen würden? Er begann, dieser Idee nachzugehen, und baute Forschungsgeräte, die offen gestanden mein technisches Verständnis weit übersteigen. Er fand die Geschöpfe, sie waren dort draußen in der Dunkelheit zwischen den Sternen. Genau so, wie wir für sie in einem Wassertropfen zwischen den Glasplättchen unter einem Mikroskop liegen. Der nächste Schritt bestand darin, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Sein erstes Experiment verlief nicht gut, und die Nachwirkungen sind noch immer für jeden sichtbar, der sich die Mühe macht, danach Ausschau zu halten. Obwohl niemand ihre Tragweite erkennt.“
    „Die Aurora Britannica“, meinte Ellie.
    „Er hat den Himmel zerrissen“, meinte Carrington in fast träumerischem Ton. „Der Rückschlag verlieh ihm nur noch mehr Kraft. Später lernte er das Geheimnis, wie man Tore zu diesem fernen Reich öffnet und die Geschöpfe dort beobachtet. So wie Materie eine Illusion ist, die fast nur aus leerem Raum besteht, ist Größe anscheinend ebenfalls von der Wahrnehmung abhängig. Diese gigantischen Geschöpfe können auf eine handlichere Größe gebracht werden. Sogar klein genug, um unsere Welt zu betreten.“
    „Diese Wesen sind tatsächlich Monster?“, fragte Ellie.
    „Oh, sie würden uns gewiss so erscheinen. Sie sind jedenfalls nicht menschlich. Sie sind gigantisch, leben in ihrer eigenen Welt. Sir Bertram meint, dass wir nur ein kleines Stück ihrer Körper sehen könnten, den Teil, der in unsere grobe physische Welt eindringt. Er glaubt, dass alle Erscheinungsformen dieser Wesen, die er bis jetzt gesehen hat, einzelne Abschnitte eines einzigen gewaltigen Wesens sind, und dass sie uns nur deshalb als Einzelwesen erscheinen, weil wir die Verbindungen zwischen ihnen nicht erfassen können. Ähnlich wie auch eine Ameise glauben könnte, dass der große Zeh und der Augapfel eines Menschen keinerlei Zusammenhang haben. Diese Geschöpfe bewohnen andere Dimensionen außerhalb unserer Wahrnehmung.“ Carrington seufzte. „Er sagt so viel, formuliert die Weisheiten neu, die den Anhängern gewisser Geheimreligionen schon lange bekannt sind, und presst dabei die Schönheit des Glaubens in trockene wissenschaftliche Begrifflichkeiten. Ich muss gestehen, dass es einige Mühe erforderte, Sir Bertram zum gewünschten Ergebnis zu führen. Obwohl ich ihn bedrängte, hatte er zunächst Bedenken. Er fürchtete, die Geschöpfe nicht beherrschen zu können, wenn er ihnen gestattete, unsere Welt zu betreten. Doch ich überzeugte ihn, dass es nichts gibt, das seine Kräfte übersteigt.“
    Ellies drehte sich der Magen um. „Sagen sie es deutlich, Sir. Warum haben Sie versucht, Mr. Oswald zu dieser Tat zu bewegen?“
    „Es gibt Menschen, die schon seit Jahren von der Existenz dieser Geschöpfe wissen. Seit Jahrhunderten. Meine Familie gehört einer Religionsgemeinschaft an, die geschworen hat, die Ankunft dieser Wesen herbeizuführen. Seit

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