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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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gemeint? Dass er der Königin etwas Schlimmes antun will?“
    „Er ist ein böser Mensch“, sagte Adam. Er glaubte selbst nicht an „gut“ und „böse“ als absolute Begriffe, doch eine differenziertere Erklärung hätte ihn viel Kraft gekostet, und er war noch immer sehr erschöpft. „Es tut mir auch leid, dass ich nicht sofort nach dir gesehen habe. Ich musste mich um meine eigenen Wunden kümmern und sichergehen, dass keine weitere Gefahr bestand.“
    „Wird er wiederkommen?“, fragte Margaret.
    Adam schüttelte den Kopf, dann fiel ihm ein, dass sie ihn nicht sehen konnte, und er lächelte voll Reue über seine eigene Dummheit. „Ich glaube es nicht. Er hat versucht, mich in meinem eigenen Laboratorium einzuschließen und diesen Ort in ein Grab zu verwandeln, doch keine Angst. Es gibt immer noch Wege, wie wir entkommen können.“
    „Das hier ist kein richtiges Krankenhaus, nicht wahr?“, sagte sie.
    „Nein. Nein, Margaret. Ich bin Arzt, ein Experte in Anatomie, aber ich arbeite nicht in einem Krankenhaus. Ich hatte einen privaten Gönner, der meine Forschungen finanzierte.“
    „Mr. Value“, sagte Margaret. „Er war auch mein Arbeitgeber, oder meine Arbeitgeber arbeiteten für ihn. Hat man mich deshalb zu dirgebracht? Weil du für Mr. Value arbeitest?“
    „Ich hatte gewisse geschäftliche Vereinbarungen mit Mr. Value, ja. Das ist der Grund, weshalb du hierher gebracht wurdest. Ich verarzte manchmal Leute, die im Dienst für ihn verletzt wurden, aber er war nicht mein Gönner. Tatsächlich hatten Mr. Value und ich denselben Gönner, einen wohlhabenden Mann mit vielen verschiedenen Interessen in Wissenschaft und Industrie. Er hat die Forschungen bezahlt, die es mir möglich machten, dein Leben zu retten. Leider hat er mir nun seine Unterstützung entzogen, wie du hören konntest. Doch ich habe noch andere Quellen.“
    „Werde ich jemals wieder sehen können?“, fragte Margaret. „Meine Arme und Beine wieder fühlen? Muss ich etwa für immer blind und gelähmt bleiben?“
    Adam legte die Wange an das kalte Glas, das ihr Gehirn umschloss. „Ich werde all meine Kräfte einsetzen, damit du wieder ganz wirst“, sagte Adam und schloss die Augen. „Ich habe beträchtliche Kräfte.“

Conquerors Worte

    P imm ging in den Hyde Park an Freddys bevorzugte Picknickorte, doch weder von seiner Frau noch von Ellie war eine Spur zu sehen. Er überlegte, ob er sich Sorgen machen sollte, sah dazu allerdings keinen Anlass. Oswald interessierte sich für ihn, das stimmte, trotzdem gab es keinen Grund, weshalb sich dieses Interesse auf Freddy oder Ellie erstrecken sollte. Nicht, solange Oswald und seine Leute nicht wussten, dass Pimms Assistent Jenkins und Ellie ein und dieselbe Person waren.
    Die beiden waren wahrscheinlich bloß einkaufen oder dergleichen. Das allein war allerdings Grund genug zur Sorge. Es quälte ihn, sich Ellie in Freddys Fängen vorzustellen. Pimms alter Freund hatte schon immer eine Schwäche für Schabernack gehabt, die so groß war wie der Dom von St. Paul’s. Bei dem Gedanken, wie Ellie reagieren würde, wenn Freddy sich als Kupplerin versuchte oder vielleicht sogar einige ihrer schlauen Zweideutigkeiten von sich gab, schauderte es Pimm. Freddys Humor hatte sich durch seine Verwandlung in eine Frau kaum verändert, er hatte lediglich eine verständliche bittere Note angenommen.
    Eine Weile stand Pimm unschlüssig unter einem Baum herum und dachte an den Flachmann in seiner Jackentasche, den er gerade erst aufgefüllt hatte. Die Versuchung, sich unter einen Baum zu setzen und den Nachmittag mit Trinken zu verbringen, war groß. Doch er hatte das Gefühl, dass er etwas Sinnvolleres tun sollte, falls es das überhaupt gab. Values rätselhafte Äußerungen und Ellies Andeutungen, dass Oswald mit dem alten Verbrecher unter einer Decke steckte, wiesen auf eine größere Gefahr oder Verschwörung hin. Er wollte mit Ellie sprechen und herausfinden, was sie wusste, und, vielleicht noch besser, was sie vermutete.
    Er konnte heimgehen und darauf warten, dass sie wiederkamen. Jedoch kannte er sich selbst gut genug, um zu wissen, dass er bald völlig betrunken sein würde, wenn er jetzt freien Zugriff auf seine persönliche Bar erhielt. Er war besorgt und verunsichert, und gegen diese Gemütszustände half die Flasche, allerdings nur vorübergehend. Er meinte zwar, als Belohnung für seine jüngst geleistete Arbeit etwas Vergessen verdient zu haben, immerhin hatte er einen Mörder aufgehalten und

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