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Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximo Duncker
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ihren Technikfirlefanz mit. Dann konnte er den ganzen Schlamassel endlich der Polizei übergeben. (Die wahrscheinlich nicht schlecht staunen würde, über das, was Kai van Harm ihr zu erzählen hätte.)
    Dann könnte er endlich auch einen Maler beauftragen, der die »Don’t You Step On My Blue Suede Shoes!«-Schmiererei über dem Sofa beseitigte, die angeblich von einem Handwerker im schwarzen Overall stammte, den Bruno mittlerweile nur noch den »Kautschuk-Elvis« nannte. Und der ihm angeblich ein Messer in den Oberschenkel gerammt hatte. Und obwohl Kai das Blut aus Brunos Hose hatte tropfen sehen, kam ihm die Geschichte umso unwahrscheinlicher vor, je weiter sie zurücklag. Vielleicht hatte sich Bruno im Alkoholdusel einfach nur in einen Nagel gesetzt. Wer konnte das schon wissen?
    Egal. Wenn Bruno wieder in Altwassmuth war, dann würde Kai endlich sein neues Buch zu schreiben beginnen, und dabei würde er sich erstens ganz auf die Kraft der eigenen Fantasie verlassen und sich zweitens eng an den Vorbildern orientieren, die ihm Frau Dr. Gruber vorgestern in den Jute-Beutel gepackt hatte. (Jens-Uwe Palmer natürlich ausgenommen, den konnte keiner einholen. Der war schon bei den Metronauten und darüber hinaus.)
    Und außerdem und nicht zuletzt könnte Kai das Verhältnis zu Constanze verbessern. Sie hatte ja selbst gesagt, dass sie ihm um ein Haar eine zweite Chance gegeben hätte. Und wer hatte es mal wieder versemmelt? Klar: Bruno! Wenn sich das Verhältnis zu Constanze verbesserte, dann verbesserte sich auch automatisch das zu den Kindern, zu Janne und Erik, die gerade in einer schwierigen Phase waren, von wegen Pubertät und weiß der Geier, was da noch alles im Argen lag. Kinder eben, die keine richtigen Kinder mehr waren.
    Gleich morgen, wenn er Bruno zum Bahnhof gebracht hätte, würde Kai zum Friseur gehen und sich den albernen Jungsscheitel stutzen lassen. Er würde in Zukunft auch wieder mehr essen, um ein bisschen zuzulegen, um die Hüften, aber vor allem im Gesicht. Er wollte wieder aussehen wie früher. Als Gedächtnisstütze für Constanze, sozusagen. Damit Constanze sich erinnerte, wie gut es mit ihnen beiden in jenen Zeiten gelaufen war, als Kai etwas übergewichtig gewesen war, dafür aber einen kürzeren Scheitel getragen hatte.
    Kai setzte sich auf. Die Sonne strahlte ins Zimmer, und Kai van Harm strahlte zurück: Nur noch ein Tag, dann würde für ihn ein neuer Lebensabschnitt beginnen.
    Der Teufel aber saß wie so oft im Detail. In diesem Fall war es ein Denkfehler. Vielleicht war Kai van Harm noch zu verschlafen gewesen, um die Voraussetzungen für seine Hoffnungsorgie ordentlich zu prüfen. Denn natürlich war das Zimmer für Bruno Zabel im Hotel Sterelle zwar nur bis morgen gebucht, aber das bedeutete noch lange nicht, dass Bruno daraus auch die Konsequenz zog, spätestens morgen aus Berlin zu verschwinden. Sich nach Altwassmuth zu trollen. Dorthin, wo sich die Störche gegenseitig gute Nacht sagten. Denn wohnte Bruno überhaupt noch im Hotel? Maß er dem Hotelzimmer irgendeinen Wert bei? Dem Komfort, den Wellness-Angeboten, dem Kulturprogramm? Nein, nein und nochmals nein!
    Kai ließ sich erschöpft ins Kissen zurückfallen. Ihm schwand aller Mut. Im selben Moment klopfte es aufgeregt an der Tür, und Brunos dröhnendes Flüstern hallte Kai in den Ohren: »Komm schnell, meine Männer ham da wat entdeckt. Da wirste Augen machen. Hörst du mich? Bist du schon wach? Kai, so antworte doch!«
    Herzlichen Glückwunsch, dachte Kai van Harm, das wirkliche Leben war wieder zurück.
    Niedergeschlagen wankte van Harm wenig später über die Diele. Bruno hatte ihn in die Küche bestellt, wo sich alle um die fauchende Kaffeemaschine versammelt hatten, die drei R’s, Addi, Puh und Naik, einschließlich Peggy, die unisono »Guten Morgen« riefen, nachdem Kai mit bleischwerem Arm die Küchentürklinke hinuntergedrückt hatte.
    Wenigstens roch es nach frischen Backwaren.
    »Wie geht es Ihnen heute, Peggy?«, fragte Kai aus purer Höflichkeit, während er sich von Puh widerstandslos einen dampfenden Kaffeebecher reichen ließ.
    »Mensch Herr van Harm, dit is ja völlig irre.« Peggy hatte ganz rote Wangen, ob vor Aufregung oder wegen ihrer Erkältung, das ließ sich nicht genau sagen. Allerdings war sie heute geschminkt, akkurat frisiert und angezogen, und Kai registrierte den einen oder anderen Blick, den einer der drei R’s immer wieder mal auf sie warf.
    »So«, sagte Bruno, nachdem Kai am Küchentisch

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