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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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mich flehend an und rieb ihre Hand, die ganz rot geworden war.
    „Lass mich dir doch erklären, was passiert ist“, sagte sie, „und sei nicht so verdammt grob.“ In ihren Augen glitzerten Tränen, und auf einmal tat sie mir unendlich Leid und ich bereute, dass ich so heftig geworden war.
    Ich ließ meine Arme hängen und sah sie hilflos an. Dann sagte ich heiser: „Es tut mir Leid, Isabella. Du hast Recht. Ich war zu unbeherrscht. Aber die Minuten, als du fort warst und ich zum Warten verdonnert war, waren wie Stunden für mich. Ich bin durch die Hölle gegangen. Es ist mir wieder so gegangen, wie damals, als Anita verschwunden ist. Wenn mir wieder so etwas widerfahren würde, könnte ich das nicht ertragen.“
    Isabella nickte und sah auf den Boden. Unter ihren Lidern quollen Tränen hervor.
    Ich fuhr fort: „Und als ich dich dann gesucht habe und dich dort gefunden habe, im Gespräch mit ausgerechnet der Person, die ich hier in La Dama meiden wollte, da bin ich ausgerastet. Versteh doch, ich habe wahnsinnige Angst vor diesen Menschen und du solltest sie auch haben. Ich wünschte zu Gott, dass ich dir davon nicht erzählt hätte. Ich ziehe dich in etwas herein, dass ich alleine bewältigen sollte.“
    Aber Isabella schüttelte heftig ihren Kopf und sah mir jetzt wieder ins Gesicht.
    „Nein, Jan, das ist gut so. Ich will dabei sein und dir helfen und ich kann das auch, du wirst schon sehen.“ Sie wischte sich die Tränen mit dem Blusenärmel von den Augen und sagte: „Komm, wir gehen zurück zum Boot und unterwegs erzähle ich dir, was gerade in dem Feld vorgefallen ist.“
    In dem Moment, als wir von zwischen den Häusern zurück auf die Straße treten wollten, röhrte ein Automotor auf. Ich riss Isabella zurück in unser Versteck. Es war gerade rechtzeitig gewesen, denn wir konnten von da aus sehen, wie der weiße Seat an uns vorbeiflitzte und auf der Straße in Richtung Chipude fuhr.
    „So, jetzt ist er weg“, atmete ich auf.
    Wir gingen zunächst schweigend nebeneinander her, bis wir den Einstieg in den Weg fanden, auf dem wir gekommen waren. An etwa der Stelle, an der ich Isabella vor etwa einer Stunde erklärt hatte, was mich beschäftigte, blieben wir wieder stehen und ich sagte: „So. Jetzt sag mir doch bitte, was dort vorhin vorgefallen ist.“
    Isabella runzelte die Stirn. „Das machen wir aber keinesfalls im Stehen. Ich schlage vor, dass wir zügiger gehen.“ Sie nickte Richtung Meer. Die graue Wolkenwand war näher an die Insel herangerollt.
    Also erzählte Isabella mir beim Wandern und Klettern, dass sie sofort das Feld angesteuert hatte, vor dem das Auto stand.
    „Den Hippie habe ich zuerst gar nicht gesehen. Ich meinte, diskret durch die Folie zu blicken, aber da hatte er mich unglücklicherweise schon ertappt. Er schien nicht sonderlich erfreut zu sein. Er fragte mich, was ich hier verloren hätte.“
    Ich bekam beim Zuhören eine Gänsehaut. Wie leicht hätte der Hippie Isabella packen, erwürgen und irgendwo verscharren können! Wie blöd war ich gewesen, sie alleine losziehen zu lassen.
    Isabella fuhr fort: „Da sagte ich ihm, dass ich eine Touristin sei und zufällig vorbei wandern würde. Ich hätte mir die Bananenfelder ansehen wollen und sei ganz überrascht und hingerissen gewesen, von den schönen Blumen, die er dort kultivierte.“
    „Und was hat er darauf geantwortet?“, wollte ich wissen.
    „Er war deutlich irritiert, aber tat so, als würde das Kompliment ihn freuen. Er behauptete, dass er ein wenig in Blumenzucht mache, weil die Restaurants auf Gomera gerne Blumen als Tischschmuck abonnierten. Die Gäste legten auf so etwas viel Wert. Dann haben wir noch ein bisschen über das Wetter geplaudert und über den fantastischen Erholungswert der Insel und das war's.“
    Ich staunte im Nachhinein über ihre Nonchalance und Nervenstärke. Ob der Hippie ihr die Touristin abgekauft hatte? So wie sie das erzählte, konnte man das fast meinen.
    „Tischschmuck? Ha, das ich nicht lache!“, rief Isabella, „das ist mir ein feiner Tischschmuck: Papaver somniferum. Im Volksmund nennt man ihn auch Schlafmohn. Ich habe ihn sofort an seiner lila Farbe und den welligen Blättern erkannt. Für wie blöd hält der Typ mich wohl?“
    Ich stutzte.
    „Schlafmohn? Das war echter Schlafmohn? Um Himmels Willen! Ich hoffe, dass der Typ dich sogar für sehr, sehr blöd hält.“ Ich bekam ganz weiche Knie. Isabella war auf genau das gestoßen, was ich in La Dama gesucht hatte.
    Wir waren am

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