Mord am Oxford-Kanal
Kinderreime
über die Stadt treffen nicht mehr zu, das alte Kreuz wurde vor 130 Jahren durch
ein neues ersetzt, aber wenigstens werden die Kuchen noch nach einem 300 Jahre
alten Rezept gebacken. Exkursionen zu den beiden in der Nähe liegenden
schloßähnlichen Wohnsitzen bieten sich an.
Sulgrave M anor, 13 km
nordöstlich, ist ein elisabethanisches Landhaus. Besonders Amerikaner werden
sich vielleicht versucht sehen, ihr Wissen auf die Probe zu stellen, indem sie
sorgfältig die Wappen im Haupteingang überprüfen. Die drei Sterne und zwei
Streifen sollen angeblich Vorbild für die amerikanische Flagge gewesen sein,
von denen eine über dem Haus weht. Sulgrave, das 1558 von Lawrence Washington
(ein Vorfahr von George Washington) fertiggestellt und von der Familie
Washington 120 Jahre lang bewohnt wurde, enthält viele Erinnerungsstücke der
Familie.
5 km südwestlich liegt Broughton
Castle, ein von einem Graben umgebenes, mittelalterliches Haus mit
interessanten Verbindungen zum Bürgerkrieg.
Der Kanal fließt weiter durch
eine bewaldete Landschaft und an einigen reizvollen Dörfern vorbei, von denen
die meisten nicht direkt am Wasser liegen. Nach 6 km und einem halben Dutzend
Zugbrücken — aber einfacher Streckenführung — erscheint King’s Sutton, dessen Kirchturm seit langer Zeit ein Wahrzeichen ist. Legen Sie aber am
Westufer an, und machen Sie einen Spaziergang zum 1500 m entfernten Adderbury.
Strohbedeckte Steinhäuser, eine
ulmenbeschattete Dorfwiese und eine Kirche im Stil der englischen Spätgotik
bilden eine prächtige Einheit. Der Kirchturm hat zu dem Ausspruch angeregt,
«Bloxham der Länge wegen, Adderbury der Stärke wegen und King’s Sutton der
Schönheit wegen». Das Herrenhaus in Adderbury zieht die Blicke auf sich.
Es wurde einst von dem Grafen von Rochester erbaut, der um seine geisteskranke
zweite Frau warb, indem er vorgab, der Kaiser von China zu sein. Wer einkaufen
möchte, wird sich der Waterways Art Gallery zuwenden, die Werke von
talentierten Kanal-Malern und Töpfern ausstellt.
2 bis 3 km weiter schlägt sich
der River Cherweil von der westlichen auf die östliche Seite des Kanals.
Legen Sie direkt danach an, und spazieren Sie den Hügel hinauf nach Aynho mit seinen uralten, strohbedeckten Steinhäusern. Direkt gegenüber liegt die
klassische Fassade des Aynho Park, eines Herrenhauses aus dem 17. Jh.,
das von dem Architekten und Sammler Sir John Soane im 18. Jh. wiederaufgebaut
wurde. Der Kanal schlängelt sich fröhlich 8 km an den Dörfern Clifton,
Somerton, Steeple Aston, Upper Heyford und Lower Heyford vorbei.
Eine ungewöhnliche Rarität ist die Troy Maze in Somerton, auf der Troy
Farm (Besichtigung nur nach voriger Anmeldung), etwa 1500 m östlich des Dorfes.
Der Ursprung dieses Rasenlabyrinths, das aus Furchen und Rillen besteht, reicht
zurück bis ins Mittelalter.
Überqueren Sie die Brücke in Lower
Heyford, und machen Sie einen kleinen Spaziergang zu der uralten
Wassermühle; Weidenbäume führen zu einer ungewöhnlichen Eisenbrücke, der
einzigen eisernen Zugbrücke Englands. Wenden Sie sich weiter nach Westen, dann
erreichen Sie nach etwa 1500 m das aus dem 17. Jh. stammende Rousham House in dessen Tür sich noch aus dem Bürgerkrieg Einschußlöcher befinden. Großes
Vergnügen bereitet der im 18. Jh. angelegte Garten mit funkelnden Wasserfällen,
klassischen Gebäuden, Statuen und schönen Ausblicken Außerdem gibt es hier das
einzige erhaltene Exemplar der Werke von William Signor Kent; und man kann nicht
umhin, sein Sham Castle Gate als der «Rousham Blickfang» bekannt, zu
bewundern.
Wieder auf dem Wasser, sind es
8 weitere Kilometer durch eine dicht bewaldete Landschaft bis Kirlington, wo man im gleichnamigen Park beim Polospiel Zusehen kann. Neben dem Park
wird der Kanal über eine uralte römische Straßenbrücke geleitet.
Der Wasserweg wird jetzt
breiter und bildet einen Bogen um Shipton on Cherwell mit seinem
Friedhof direkt am Wasser. Unmittelbar danach folgen dicht am Ufer die
Reihenhäuser von Thrupp, einem Dorf, das sich seit über einem
Jahrhundert nicht mehr verändert hat.
Legen Sie in Kidlington an, und
fahren Sie die 5 km zum Blenheim Palace, dem Versailles Englands, das
mit dem Herzog von Marlborough und seinem Nachkommen Winston Churchill in
unauflöslicher Verbindung steht. Blenheim, ein majestätisches, hohes Gebäude,
das reich mit Kunstwerken verziert ist, beschwört die Zeilen Popes:
Thanks,
sir cried I, ‘tis very fine,
But
where
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