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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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härter als die meisten von uns, und das nur für Kost und Logis, und ohne ihr Studium zu vernachlässigen. Verständlicherweise ist sie sauer, weil das Präsidentenbüro ihr die Krankenversicherung und andere Vergünstigungen verweigert. Also ist es ihr gutes Recht, zu protestieren oder sogar zu streiken.
    Ich wünschte nur, die GSC würde weniger drastische Methoden anwenden, um sich Gehör zu verschaffen. Können sich nicht alle zusammen hinsetzen und reden? Doch das haben sie versucht. War es nicht Owens Job, dafür zu sorgen? Und was ist dabei herausgekommen?
    »Wie läuft’s?«, frage ich, als wir im ersten Stock ankommen. Um diese Tageszeit ist es hier oben ziemlich still, die meisten Bewohner sind bei Vorlesungen, oder sie essen in der Cafeteria zu Mittag. »Ich meine die GSC-Forderungen
– jetzt, wo Dr. Veatch – Sie wissen schon. Natürlich ist es erst ein paar Stunden her. Aber gibt’s irgendwelche Fortschritte?«
    »Was glauben Sie denn, wie’s läuft?«, faucht sie.
    »O Sarah, tut mir leid …«
    »Ich wette, ich kann voraussagen, was bei dieser Besprechung passiert.« Sogar für Sarahs Verhältnisse klingt ihre Stimme ungewöhnlich giftig. »Präsident Allington wird irgendwen zum Interims-Ombudsmann ernennen. Schätzungsweise soll Dr. Jessup den Posten übernehmen, bis ein Ersatz für Dr. Veatch gefunden wird. Welch eine Ironie, denn der war ein Ersatz, bis man einen Ersatz für Tom finden würde. Sebastian behauptet, weil Dr. Veatch nicht mehr lebt, müsste Dr. Allington sich mit einem von uns treffen. Aber ich versuchte, ihm zu erklären, dazu würde es niemals kommen. Warum sollte Phil Allington seine Hände an Abschaum von unserer Sorte schmutzig machen, wenn er jemand anderen damit beauftragen kann?«
    Zu meiner Verblüffung bricht sie in Tränen aus, direkt vor dem Schwarzen Brett, auf dem die Instruktionen des Hausarztes zum Thema »Safer Sex« stehen. Aus mehreren Gründen besorgt, nehme ich sie in die Arme, drücke ihren Kopf an meine Schulter, und ihr Kraushaar kitzelt meine Nase.
    »Beruhigen Sie sich, Sarah«, murmle ich und tätschle ihren Rücken. »So schlimm ist es doch gar nicht. Ich meine – natürlich ist es schlimm, dass jemand getötet wurde. Aber Ihre Eltern sagten doch, sie würden Ihre Versicherung bezahlen. Gerade haben sie für den Winter ein Haus in Taos gekauft. Also werden sie nicht pleitegehen, wenn sie pro Semester sechshundert Dollar rausrücken.
Und gehören Sebastians Eltern nicht alle Kinos in Grosse Pointe? Der wird auch nicht total verarmen …«
    »Darum geht’s nicht«, schluchzt sie an meinem Hals, »sondern ums Prinzip! Was soll aus den Kids von Leuten ohne siebenstelliges Jahreseinkommen werden? Müssen die auf ihre Krankenversicherung verzichten?«
    »Nein, sicher nicht. Aber es hängt nicht nur von Dr. Allington ab, ob andere Verträge mit euch ausgehandelt werden, sondern auch vom Aufsichtsrat.«
    »Das habe ich Sebastian gesagt!« Abrupt lässt sie mich los und wischt mit dem Handrücken ihre Tränen von den Wangen. »O Gott, er ist so – feindselig.«
    Ich will sie vor ihrer Wortwahl warnen – insbesondere, weil die Veatch-Mordkommission auch in GSC-Kreisen nach Verdächtigen sucht. Dazu bekomme ich keine Gelegenheit, denn die Bibliothekstür schwingt auf, und Tom späht heraus, bis zu seiner Beförderung mein Boss. Bei meinem Anblick zischt er: »Da bist du ja! Rein mit dir! Sonst versäumst du das ganze Amüsement!«
    Mit Amüsement meint er die Art und Weise, wie sich Senior-Verwaltungsbeamte blamieren. Das genießen wir beide in vollen Zügen. Manchmal sitzen wir bei solchen Besprechungen in der letzten Reihe, um die spaßigen Ereignisse gemeinsam zu beobachten.
    »Ja, ich komme gleich, Tom.« Wieder zu Sarah gewandt, streiche ich ihr das zerzauste Kraushaar aus dem Gesicht. »Jetzt muss ich gehen. Sind Sie okay? Ich mache mir Sorgen um Sie.«
    »Was?« Sie hebt den Kopf. Wunderbarerweise sind die Tränen verschwunden – zumindest die meisten. Ein paar hängen an den Wimpern. Aber die kann man auch für eine allergische Reaktion auf die Pollensaison halten.
»Klar, ich bin okay. Gehen Sie nur. Oder wollen Sie diese wichtige Diskussion verpassen?«
    Unsicher schaue ich sie an. »Sitzt Detective Canavan immer noch in meinem Büro? Wenn nicht …«
    »Ja, ich weiß.« Sarkastisch verdreht sie die tränennassen Augen. »Jemand muss zur Stelle sein, falls die Heimbewohner mit irgendwem über die Tragödie sprechen wollen. Keine Bange, das

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