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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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irgendetwas erzählen werde.«
    Als Dr. Jessup das hört, bricht er in Gelächter aus. Das
klingt auch nicht besonders lustig. »Nun arbeitet Heather schon so lange hier, dass sie sich für eine Expertin für Mordfälle hält«, sagt er – aber nicht laut genug, um die Ohren der Studenten zu erreichen, die überall herumschwirren.
    »In diesem Haus wird erstaunlich oft gemordet«, bemerkt der Detective, Dr. Jessup räuspert sich unbehaglich. Vermutlich bereut er, dass er dieses Thema überhaupt angeschnitten hat.
    »Da!« Atemlos kommt Sarah mit einem Zettel in der Hand zurück. »Hier ist Jamie Prices Adresse, Detective. Und die Telefonnummer. Da wird sie bald ankommen. Werden Sie das Mädchen verhören?«
    »Natürlich.« Detective Canavan nimmt den Zettel, faltet ihn zusammen und steckt ihn in seine Tasche. »Wenn’s Ihnen nichts ausmacht, Leute – jetzt habe ich einiges zu tun...«
    »Ja, selbstverständlich.« Dr. Jessup legt eine Hand auf seine Schulter. »Nur eins noch...«
    Die beiden Männer verlassen die Halle, gefolgt vom restlichen Housing-Personal, Reverend Mark und natürlich Muffy Fowler.
    Immer noch keuchend, schaut Sarah mich an. »Er wird Jamie gar nicht fragen, was sie weiß, oder?«
    »Keine Ahnung, Sarah. Vielleicht nicht sofort. Vorhin sagte er, die Beweise gegen Sebastian seien stichhaltig.«
    In ihren Augen glänzen neue Tränen. »Dann hat Gavin recht, wir müssen zu Jamie fahren und sie selber fragen.«
    »Glauben Sie mir, Sarah, das ist keine gute Idee.«
    »Ein Menschenleben steht auf dem Spiel!«
    »Da bin ich Sarahs Meinung«, sagt Gavin. »Außerdem – ich glaube, Jamie braucht uns.«

    »Sebastian braucht uns«, verbessert sie ihn.
    Stöhnend schaue ich zur Decke hinauf. »Das alles kann einfach nicht wahr sein.«
    »Übrigens müssen wir kein Auto mieten. Ich kenne jemanden, der eins hat und uns sicher hilft.«
    »Und wer ist das?«, frage ich neugierig.

10
    Der November kann ein guter Freund sein.
Aber im Dezember bin ich wieder allein.
     
»Calendar Boys«,
Heather Wells
     
     
     
    »Nein«, sagt Cooper.
    Kein Wunder. Sie sind mir nach Hause gefolgt, trotz meiner Warnung, es würde nicht klappen, und über ihn hergefallen und haben verlangt, er soll sie in seinem kostbaren, liebevoll restaurierten BMW’74 2002 nach Rock Ridge fahren.
    Das würde er genauso wenig tun, wie ich jeden Morgen aufstehen möchte, um fünf Kilometer zu laufen – zum Spaß.
    Aber da stehen sie in seinem Büro im ersten Stock, wo er das Fenster geöffnet hat, um die milde Brise des Spätnachmittags reinzulassen. Zum Teufel mit verirrten Kugeln aus der Richtung des Parks.
    »Das verstehen Sie nicht, Cooper«, sagt Sarah. »Es ist ein Notfall, das Leben eines jungen Mannes steht auf dem Spiel.«
    »Fahrt mit dem Zug hin.« Coopers Füße liegen auf seinem
chaotischen Schreibtisch. Gelangweilt sieht er die Post durch. In seinem Privatleben ist er sehr ordentlich. Sogar sein Schlafzimmer sieht untadelig aus.
    Aber sein Büro und sein Auto – das steht auf einem anderen Blatt. Manchmal glaubt man, ein Tornado wäre durch beides gerast. Überall Papiere, mit Käse beschmierte Burger-Packungen, leere Kaffeebecher, Post-its mit rätselhaften Notizen. Hin und wieder räumt er im Büro und im BMW auf und versetzt beides in einen unkenntlichen Zustand strahlender, spartanischer Sauberkeit. Und dann lässt er wieder alles herumliegen und behauptet, auf diese Weise würde er »organisiert« bleiben.
    Nur gut, dass ich seine Buchhaltung erledige, sonst würde er niemals Geld kriegen, weil er nicht weiß, wohin er seinen Klienten die Rechnungen schicken soll.
    »Klar«, sagt Gavin und beobachtet eine Fliege auf einer besonders käsigen Johnny-Rockets-Packung, die an einem von Coopers Stereolautsprechern hängt. »Natürlich können wir mit dem Zug fahren. Aber wie kommen wir vom Bahnhof zu Jamies Haus, eh?«
    »Ganz einfach.« Lässig schnippt Cooper die Ankündigung vom Publisher Clearing House, er habe vielleicht eine Million Dollar gewonnen, auf den Parkettboden. »Nehmt euch ein Taxi.«
    »Ich weiß doch gar nicht, ob’s in Rock Ridge Taxis gibt«, kreischt Sarah. »Oder einen Stadtplan.«
    »Dann mietet eben ein Auto, Kids.«
    »Um in New York ein Auto zu mieten, muss man über fünfundzwanzig sein«, betont Gavin.
    Cooper blickt vom Victoria’s Secret-Katalog auf, den er unter seiner restlichen Post gefunden hat. »Bist du nicht über fünfundzwanzig, Heather? Oh, Moment mal, ich
glaube, heute Morgen

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