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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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Grinsen zog sich über sein Gesicht. Er konnte es kaum erwarten, weitere traumhafte Nächte mit Madé zu verbringen. Der Abend nahte. Horst Maurer ging Richtung Poolbar. Er wollte noch ein, zwei kühle Bier trinken. Er wusste noch nicht, was ihn diese Nacht erwarten würde.

3.
    Kokospalmen säumten den großzügigen Poolbereich und unter den Mangobäumen standen Sonnenliegen, auf denen Badetücher lagen. Im Osten brandete der Indische Ozean. Es war einer dieser Bali-Abende, an denen selbst nachts die Temperatur nicht unter 26 Grad fiel. Horst Maurer unterhielt sich an der Poolbar mit Rusli, dem Kellner.
    Rauscher hatte sein Zimmer bezogen. T-Shirts und Hosen waren im Schrank verstaut, der Kulturbeutel ins Bad gelegt. Dann hatte er sich Wasser ins Gesicht gespritzt, ein neues Hemd angezogen und sich mit seinem geliebten Dolce & Gabbana-Parfum eingesprüht. Er betrachtete sich in einem Ganzkörper-Spiegel. Nicht mehr ganz schlank, aber immer noch fesch und knackig. Jeder Zentimeter sexy, wie Lena immer sagte.
    Der
Spiegel
, den er sich für den Flug gekauft hatte und der Reiseführer verschwanden in der Nachttischschublade. Der Rest blieb im Koffer.
    Er wollte an die Poolbar, fragte an der Rezeption nach dem Weg und ein überaus freundlicher Balinese wies ihm die Richtung.
    Er setzte sich an die Bar und bestellte ein Bier. Horst Maurer saß zwei Barhocker weiter und unterhielt sich immer noch mit dem Kellner. Auf den ersten Blick hätte Rauscher ihn für einen gealterten Filmstar gehalten. Trotz etlicher grauer Haare war Maurer immer noch eine imposante Erscheinung. Irgendwie erinnerte er Rauscher an den späten Schimanski. Nur ein bisschen verkommener, verlebter. Als Rusli das Bier brachte, prostete ihm Horst Maurer zu. Rauscher erwiderte.
    „Wenig Touristen hier, was?“
    „Ja, schon.“
    „Ist ja auch klar. Der Anschlag der Terroristen hat Spuren hinterlassen.“
    Rauscher nickte kurz, sah sich um und nahm einen kräftigen Schluck.
    „Gerade angekommen?“
    „Ja, vor gut einer Stunde. Und Sie?“
    „Ich bin schon die achte Woche hier.“ Horst Maurer kratzte sich am Kopf. „Glaube ich jedenfalls. Habe aufgehört zu zählen, bin schon so oft hier gewesen. Vor dreißig Jahren zum ersten Mal. Mit
Siemens
, meinem damaligen Arbeitgeber. Irgendwie hab ich mich an das nette Völkchen hier gewöhnt.“
    „Wo war denn dieser Terror-Anschlag genau?“
    „Drüben in Kuta. Sechs, sieben Kilometer von hier. Über die Landzunge. Ist ein Surferparadies. Lauter Australier mit Wakeboards, ellenlanger Strand und riesige Wellen. Das macht richtig Spaß da drüben. Dagegen ist hier tote Hose. Wenn Sie Pech haben, ist die ganze nächste Woche tagsüber Ebbe. Dann geht Ihnen das Wasser bis zum Knie und ist brühwarm.“
    „Ist in Kuta auch so wenig los?“
    „Viel weniger als früher. Die Islamisten haben mit einem Schlag kaputtgemacht, was die hier jahrelang aufgebaut haben.“ Maurer machte eine nachdenkliche Pause. „Das könnte noch richtig Ärger geben mit den Islamisten. Na ja, mir kann's ja egal sein. Auf jeden Fall kann man nachts in Kuta noch richtig gut feiern. Sind Sie das erste Mal auf Bali?“
    „Ja. Bin schon ganz gespannt, was mich hier erwartet. Ist alles noch sehr ungewohnt für mich.“
    „Da gewöhnen Sie sich schnell dran. Hier gibt's echt viel zu entdecken. Und die Balinesen sind ein klasse Völkchen. Die haben sich noch nicht ganz kaputtmachen lassen durch die westliche Zivilisation. Die bewahren ihre Kultur und halten fest an ihrem Glauben, ihren Sitten und Riten. Der ganze Tourismus läuft einfach nebenher. Das gefällt mir.“ Horst Maurer gab dem Kellner ein Zeichen und bestellte zwei Bier.
    „Ich bin Horst. Horst Maurer. Willkommen auf Bali.“
    „Andreas Rauscher aus Frankfurt.“
    „Rauscher? Bist du etwa verwandt mit der Frau Rauscher aus der Klappergass'?“ Maurer lachte und klopfte sich auf den Schenkel. Er schien ein Kenner des Kneipenviertels in Alt-Sachsenhausen zu sein.
    „Nein, nein.“ Rauscher wollte jetzt auf keinen Fall über Frankfurt reden. Aber seine Befürchtungen waren unnötig. Horst schlug vor, eine Kleinigkeit zu essen. Und da Rauscher auch schon wieder Hunger hatte, setzten sie sich an einen Tisch, schauten kurz in die Speisekarte und entschieden sich schnell für Hühnerfleisch mit Curry.
    Die Poolbar füllte sich allmählich. Einige Hotelgäste schlenderten umher oder gönnten sich noch einen Cocktail zur Nacht. Rauscher beobachtete einen Mann mit gezwirbeltem

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