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Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Titel: Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Arbeit vergelten. Aber das genügte dem Bauern nicht, er beschuldigte die Frau vor der versammelten Kirchengemeinde. Maria Haberl wiederholte öffentlich, was sie auch schon dem Bacher-Bauern gesagt hatte, und ergänzte ihr Geständnis um einen Fluch, allerdings einen harmlosen, weil sie sich über die Kaltherzigkeit des Bauern ärgerte. Heidelinde litt mit der Frau, die sich mit dieser Aussage in den Hexenturm und auf den Scheiterhaufen gebracht hatte.
    Ihr Vorfahre war Zeuge und Ankläger in einer Person. Er habe zahlreiche nutzlose Gegenzauber versucht, hieß es weiter, und plötzlich wollten sich auch noch andere an gewisse Vorfälle erinnern. So wurde Maria Haberl auch noch für eine Mäuseplage, eine schlechte Ernte und einen Kindstod verantwortlich gemacht.
    Heidelinde hätte den Mistkerl gern gefragt, ob ein Becher Milch wirklich mit Folter und Feuertod bezahlt werden musste.
    Die Bachers besaßen heute eine große Gärtnerei und eine Baumschule. Das Land war noch das gleiche, nur dass es anders genutzt wurde, worüber sie froh war, denn als Bäuerin hätte sich Heidelinde nicht gesehen.
    Diese Papiere durfte ihr Sohn niemals zu Gesicht bekommen, sie konnten ein Leben zerstören. Doch was Heidelinde herausgefunden hatte, war für jeden einzusehen, die Dokumente wurden nicht unter Verschluss gehalten. Sie konnte nur hoffen, Andreas kam niemals auf die Idee, darin zu stöbern.
    Sie hatte Leonie vom ersten Augenblick gemocht, aber trotzdem wäre es nicht gut, wenn sich ein Bacher eine Haberl ins Haus holen würde.
    * * *
    Am Vormittag hatte es geschneit, und so wurde, als Althea und die Priorin sich um die Mittagszeit aufmachten, die Mumie auf der Rolltrage aus der geheimen Kammer zu holen, jeder Fußtritt dokumentiert.
    Althea hatte zwei Fotos ausgedruckt – die Mumie im Baum, als sie ihr Pergament noch im Mund hatte, und eines mit der Person im Hintergrund. Eingebildet oder nicht. Sie steckten zusammengefaltet in ihrem Brustbeutel, den sie unter dem Ordensgewand um den Hals trug. Er war unauffällig und leicht und hatte zwei Reißverschlussfächer. Sie kam sich damit ein wenig vor wie Detective Columbo mit seinen ausgebeulten Mantel- und Hosentaschen. Das Wichtigste hatte sie immer dabei, auch ein kleines Schweizer Messer und ein paar Meter Schnur. Man konnte schließlich nie wissen, in was für eine widrige Situation man kam.
    Sie berichtete Jadwiga vom Misserfolg der Bilder, aber dass sie vielleicht etwas entdeckt hatte.
    »Ich werde es mir nachher anschauen«, sagte Jadwiga wenig angetan. »Dalmetia hat den Kurs belegt, weil sie mir weismachen wollte, wir bräuchten jemanden, der für unsere Werbung auch mal eine gelungene Fotoreihe machen kann. – Das mit der Reihe ist deutlich übertrieben. Das mit dem ›gelungen‹ auch. Wie viele Bilder taugen was, hast du gesagt?«
    Althea wollte nicht zu offensichtlich lachen. »Achte bei den ersten Aufnahmen auf den Hintergrund, vielleicht sehe ich auch Gespenster.« Das glaubte sie zwar nicht, aber es gab auch noch andere Möglichkeiten. Sie meinte, eine Person im Dunkeln gesehen zu haben, und da waren die Insulaner noch in ihren vier Wänden gewesen und niemand außer den Schwestern um die Eiche herum versammelt.
    Althea berührte Agathes Haut, die das Baumharz konserviert hatte. Wenn sie nur die alte Kath irgendwie erreichen könnte!
    Der Steinboden übertrug die Kälte meisterlich auf die unbeweglich Dastehenden. Althea wechselte von einem Bein aufs andere. »Schwester Jadwiga, ich muss unbedingt Winterstiefel kaufen, ich kann nicht länger in Halbschuhen herumlaufen.«
    »Auch nicht in Turnschuhen«, bemerkte Jadwiga. »Tu dir keinen Zwang an, ich habe den Katalog in meinem Büro.«
    Althea zog eine Grimasse. »Alte-Frauen-Mode. Das Katalogangebot ist fürchterlich.«
    In einem anderen Leben hatte Althea für ein großes Modelabel als Chefeinkäuferin gearbeitet. Sie war nicht eitel, aber in besagtem Katalog fand nur diejenige etwas, der es völlig egal war, was sie trug.
    »Der Zeitpunkt ist nicht ideal«, sagte Jadwiga. Das wusste Althea selbst. Sie hob ihr Ordensgewand an, zeigte der Priorin ihre Schuhe und versuchte leidend auszusehen.
    Jadwiga gab sich geschlagen. »Kannst du das Boot selbst steuern, oder soll ich Valentin bitten?«
    Althea schaute auf den See hinaus, auf dem kleine Eisstücke trieben. Wenn sie erst einmal eine Verbindung eingingen, kam niemand mehr über das Wasser. Wäre es Sommer, hätte sie ohne Zögern das kleine Motorboot

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