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Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi

Titel: Mord auf Frauenchiemsee - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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mit mir«, sagte Stefan.
    Das war besser, als im Bett zu liegen oder weiter an ihrem Socken zu stricken.
    Auch Dieter Hardy trat den Heimweg an. »Ich bin dann mal weg.« Er zwinkerte. »Im Institut gibt es noch allerhand zu tun, an der Kleidung und den Fesseln der Mumie, und Winterurlaub ist sowieso nichts für mich. Eine schauerliche Insel. Aber der Christkindlmarkt hat mir gefallen. Passen Sie auf sich auf, Schwester Althea.«
    Warum meinte jeder, ihr das sagen zu müssen?
    Karl Lichtenfels war noch immer Gast des Klosterwirts, aber auch er kam zum Steg, um Leonie zu verabschieden. Und Jadwiga, Susanne und Dr.   Seidel, der Archivar.
    Da standen sie, diejenigen, die Leonie gefunden hatten, und Valentin, der die Rolltrage wieder mitnehmen würde, wenn man die Tote aufs Schiff gebracht hatte.
    Aber während die Mienen der anderen eher bedrückt aussahen, grinste der Klosterwirt. Althea schaute ihn fragend an. »Valentin, über den Tod freust du dich sicher nicht so überschäumend, worüber denn?«
    Er rückte näher an sie heran. »Erinnerst du dich an die Künstlerkolonie Frauenchiemsee?«
    Althea hob die Augenbrauen. Sicher nicht. Das war vor ihrer Zeit gewesen.
    »Ich besitze eine Chiemsee-Studie von Karl Boshart. 1828 gemalt. Natürlich freue ich mich, wenn mir ein Historiker sagt, dass das Bild einiges wert ist. Der Kerl hatte eine schreckliche Krakelschrift, ich hab mich immer gefragt, wie der Maler heißt. Jetzt weiß ich es.«
    Und kannst angeben, dachte Althea. Aber er kam gerade recht.
    »Boshart. Das waren drei Brüder, oder?«
    »Mir genügt der eine«, meinte er.
    »Valentin, du fährst doch immer wieder Leute von der Insel aufs Festland und umgekehrt. Egal, zu welcher Uhrzeit?«
    »Na ja, meistens schon, aber wenn es zu spät ist, sag ich schon mal Nein. Wohin musst du denn, wieder wie beim letzten Mal? Ich fahr dich, es bleibt natürlich unser Geheimnis.«
    Seine Augen sprachen aber beredt vom Gegenteil. Der Klosterwirt dichtete ihr mindestens eine Liebschaft an. Das hatte etwas Prickelndes, und er war womöglich der Einzige, der davon wusste – bevor er dafür sorgen würde, dass es andeutungsweise die Runde machte. Was dachte er sich eigentlich, ihn und seine Klatschfreude kannte doch jeder auf der Insel.
    Die Fähre legte ab, und sie schauten ihr ein wenig hinterher, bis nur noch Valentin und Althea am Steg standen.
    »Er wird zufrieren. Bald kann ich niemanden mehr übersetzen.«
    »Es geht nicht um mich, sondern um Andreas Bacher. Du hast ihn doch einige Male auf die Insel gebracht – und wieder zurück.« Sie hatte keine Ahnung, ob es so gewesen war, aber irgendwo musste sie ansetzen. Unterstellt hatte Althea heute schon einiges, da zählte das auch nicht mehr.
    »Ja, aber hätte ich gewusst, was er vorhatte …« Das Grinsen war wie aus Valentins Gesicht gewischt. »Er sah ganz normal aus, ich hab mir nichts gedacht bei dem Blödsinn, den er erzählt hat. Von Hexen, und einer Vergangenheit, die niemand ändern könne. Wir seien alle vorbelastet. So was. Ich hab ihn reden lassen.«
    »Hexen!« Althea flüsterte es ungläubig. In ihrem Hals saß ein dicker Frosch, sie räusperte sich.
    »In der Nacht des Gewitters hab ich ihn auch gefahren. Er hat sich Hoffnungen bei Leonie gemacht, aber ich glaube, da war für ihn nichts zu holen.«
    »Und an dem Abend, als wir Leonie gefunden haben – war er schon vorher da, oder kam er vielleicht noch einmal zurück?«
    »Vorher hat er doch mit seinem Vater an der Eiche gearbeitet. Später – das weiß ich nicht. Nicht mit mir und meinem Boot. Wäre ja auch dämlich gewesen.«
    Wäre es, aber jemand war da gewesen. Vorher und nachher. Dieser Jemand hatte auch Althea niedergeschlagen.
    Valentin, der von ihren Gedanken nichts mitbekam, lachte leise und schnalzte mit der Zunge. »Ohne Fehl und Tadel sind die Mädchen nicht.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf seine Unterlippe. »Waren die Mädchen nicht«, verbesserte er sich. »Wie auch immer. Die gar zu Frommen wollen mit Schuhen und Strümpfen in den Himmel kommen. Heißt es.«
    * * *
    Im Radio wurde jede Stunde über ihren Tod berichtet. Wenn man es wieder und wieder gesagt bekam, wurde es irgendwann Wahrheit.
    Und zu jeder Stunde bekamen die Hörer ein zusätzliches Detail über die Entdeckung der Leiche offenbart. Als würde einer puzzeln; ein langsamer Spieler, der die zueinanderpassenden Stücke erst finden musste.
    Andreas Bacher hatte keine Taschentücher eingepackt, weil er nicht gewusst

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