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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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schlimmer kommen würde, und ich bin froh, diese Sicherheit gehabt zu haben. Es wird nicht schwer sein herauszufinden, wo ich sie an meinem Körper versteckt hatte. Verzeihen Sie mir die Umstände, die ich Ihnen gemacht habe, aber über kurz oder lang wäre ich sowieso am Alkohol zugrunde gegangen, und im Gefängnis wollte ich nicht langsam dahinvegetieren. Ich bin kein Verbrecher und habe auch niemals jemandem bewusst schaden wollen. Der einzige Mensch, dem ich geschadet habe, bin ich selbst. Sie brauchen sich also keine Vorwürfe zu machen, es ist besser, wenn ich dieser Welt den Rücken kehre
.
    Machen Sie’s gut. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass Sie die Wahrheit ans Licht bringen
.
    Mit besten Grüßen
    Ihr Kurt Banser
     
    PS: Ich war übrigens am Dienstag in der Galerie, aber außer Wedel war nur noch Frau Johannsen da, vielleicht stammen daher meine Fingerabdrücke
.
    Brandt schluckte schwer, als er den Brief langsam zusammenfaltete und zurück in den Umschlag steckte. Er hatte Tränen in den Augen und wandte den Kopf zur Seite, damit Andrea sie nicht sah. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und sagte: »Du hast keine Schuld. Er hat die Entscheidung für sich selbst getroffen, und zwar schon vor einiger Zeit, sonst hätte er diese Kapsel nicht gehabt.«
    »Du hast doch keine Ahnung«, stieß er leise hervor. »Hätte ich ihn nicht über Nacht bei uns behalten, wäre er noch am Leben. Ich habe Bockmist gebaut, weil ich auf Gedeih und Verderb einen Mörder präsentieren wollte. Dabei habe ich gespürt, dass Banser unmöglich etwas mit dem Mord zu tun haben konnte. Dieser Mann war viel zu gutmütig, als dass er jemanden hätte umbringen können. Und ich habe ihn ans Messer geliefert.«
    »Jetzt hör mal zu, du hast ihn nicht ans Messer geliefert. Und jetzt schau mich an, bitte.«
    Brandt drehte langsam den Kopf, ohne etwas zu sagen.
    »Schatz, wenn überhaupt jemand verantwortlich ist, dann Elvira. Du hast nicht im Geringsten ahnen können, dass Banser sich das Leben nehmen würde. Ich kenne dich, du hättest ihn laufen lassen, wenn die Beweise nicht ausreichend gewesen wären. Aber ich kenne auch Elvira und ihre Besessenheit. Doch auch sie hat ihrer Meinung nach nur ihre Pflicht getan. Banser wollte nicht mehr leben, er hat wohl nur auf eine Gelegenheit gewartet, seinen längst gefassten Plan in die Tat umsetzen zu können. Verstehst du das?«
    »Sicher. Trotzdem mache ich mir Vorwürfe, denn ich habe zu leichtfertig gehandelt.«
    »Hast du nicht …«
    »Was weißt du denn schon! Wenn dir permanent jemand im Nacken sitzt und dich runtermacht, dann passieren die Fehler. Sie wollte einen Erfolg haben …«
    »Den hat sie aber nicht, ganz im Gegenteil. Sie wird sich auch Vorwürfe machen, wenn sie das erfährt.«
    »Die und sich Vorwürfe machen! Dass ich nicht lache! Was wetten wir, dass sie immer noch behaupten wird, richtig gehandelt zu haben? Sie wird jede Schuld von sich weisen und sagen, ich hätte Banser doch verhaftet. Dabeihabe ich ihn gar nicht verhaftet, sondern lediglich über Nacht in Gewahrsam genommen. Und das nur, weil er nicht gleich geredet hat. Und dann kamen noch diese beschissenen Fingerabdrücke dazu, die aber noch überhaupt nichts beweisen. Und weil er so ein armer Teufel war, konnte er sich nicht mal einen Anwalt leisten.« Er hielt inne, runzelte die Stirn und fuhr nachdenklich geworden fort: »Aber woher wusste Banser die Details vom Mord? Er hat der Klein jede Einzelheit geschildert. Wie er in die Galerie gelangt ist, wie oft er abgedrückt hat, wie er das Band … Aber er lügt doch nicht in einem Abschiedsbrief. Jetzt kapier ich überhaupt nichts mehr. Er wusste Details, die nur wir kannten.«
    Andrea nahm ihn in den Arm und sagte: »Auch dafür wird es sicherlich eine Erklärung geben …«
    »Ich weiß jetzt, woher er es wusste«, wurde sie von Brandt unterbrochen. Er schlug sich mit einer Hand gegen den Kopf. »Ich war einmal für ein paar Minuten im Nebenzimmer bei Bernie und Nicole. Die Akte hat auf meinem Tisch gelegen, und er muss sie in der Zeit gelesen haben, es sind ja nur vier oder fünf Seiten. Das ist es, daher wusste er über alles Bescheid. Der Brief ist die Wahrheit, seine Aussage war eine glatte Lüge. Warum hab ich bloß diese verfluchte Akte da liegen gelassen?!«
    »Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Du gehst da jetzt rein und bittest darum, zu Banser gebracht zu werden. Hätten sie ihn gefunden, wärst du längst benachrichtigt worden. Nun

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