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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Andrea kam aus dem Bad, sie trug nur einen Slip und ein weites T-Shirt, das bis über ihren Po fiel.
    »Was machst du denn jetzt noch? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    »Ich bin gleich fertig … Hier, die Frauen haben alle ein Alibi für Dienstagabend. Und Wedel war an dem Tag in Lissabon und ist um einundzwanzig Uhr zwanzig in Frankfurt gelandet … Augenblick«, meinte er nachdenklich und kratzte sich am Kinn. »Was hat seine Frau heute Nachmittag gleich gesagt? Ich habe sie gefragt, wann ihr Mann morgen wieder zu Hause ist, weil ich mit ihm sprechen möchte. Darauf hat sie geantwortet, irgendwann gegen Mittag, genau könne sie es nicht sagen, weil die Flüge selten pünktlich ankommen würden, das hinge mit den Windverhältnissen zusammen. Momentan ist er in Chicago, am Dienstag war er in Lissabon … Ich muss sofort am Flughafen anrufen. Das ist zwar verrückt, aber du hast vorhin was gesagt, nämlich dass du dich wunderst, dass er noch nicht misstrauisch geworden ist. Was, wenn er schon längst misstrauisch geworden ist?«
    »Und weiter? Wie soll er eine Verbindung zwischen seiner Frau und seinem Bruder herstellen? Und vor allem, woher soll er wissen, dass sie HIV-positiv ist und sein Bruder ihr das angehängt hat? Es gibt keine Auskunftspflicht und auch keine Stellen, wo man einsehen könnte, wer positiv ist. Die Einzigen, die auch namentlich registriert werden, sind positive Junkies, Stricher und Huren. Die Daten aller andern Personen werden verschlüsselt, sodass keiner außer Arzt und Patient davon weiß.«
    »Er hat die Medikamente gefunden, ganz einfach.«
    »Dann hätte er sie mit Sicherheit gefragt, warum sie dieseMedikamente nimmt. Außerdem verkennst du den Einfallsreichtum von Frauen, wenn es um Verstecke geht. Wenn die in dem Haus was verstecken will, findet er das nie, Hand drauf.«
    »Ich werde trotzdem am Flughafen anrufen. Ich will wissen, wann seine Maschine am Dienstagabend gelandet ist. Es ist doch immerhin eine Möglichkeit, oder?«
    »Aber nicht noch heute Nacht.«
    »Okay, ich mach das morgen nach dem Frühstück. Ich bin sowieso viel zu müde. Ich brauche diese Information aber. Und dann gehen wir shoppen, versprochen.«
    »Versprochen?«, fragte sie mit hochgezogenen Brauen und einem minimalistischen Lächeln.
    »Wenn ich’s doch sage.«
    »Also gut, dann husch, husch, ab ins Bad und ins Bett. Ich will in deinem Arm einschlafen.«
    »Zu Befehl.«
    Als Brandt nur fünf Minuten später aus dem Bad kam, schlief Andrea bereits, was kein Wunder war, wenn sie um fünf aufgestanden und den ganzen Tag auf den Beinen war. Er schlich auf Zehenspitzen zurück ins Wohnzimmer, nahm das Telefon, und da fiel ihm ein, dass er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte, und rief seinen Freund Walter beim KDD an.
    »Hi, ich bin’s, Peter. Hör zu, du musst mir gleich einen Riesengefallen tun. Schreibst du mit? Okay, dann pass auf. Am vergangenen Dienstagabend ist eine Maschine aus Lissabon kommend laut Flugplan um einundzwanzig Uhr zwanzig in Frankfurt gelandet. Versuch doch mal rauszukriegen, ob die Maschine nicht schon früher angekommen ist, und ruf mich zurück, sobald du was weißt. Das müsste doch relativ schnell zu machen sein. Und wenn du schon dabeibist, überprüf doch mal zwei Nummern, ob die Teilnehmer am vergangenen Dienstag irgendwann zwischen acht und elf telefoniert haben und wie lange.« Er gab die Nummern durch und wartete, bis Walter mit dem Schreiben fertig war.
    »Ich tu, was ich kann, aber ich verspreche nichts. Nachts ist am Flughafen nicht viel los. Das andere hab ich in ein paar Minuten.«
    »Wenn das mit dem Flughafen nicht klappt, fahr ich nachher dorthin. Versuch’s trotzdem, ich bleib neben dem Telefon sitzen.«
    »Alles klar. Bis gleich.«
    Brandt trank noch ein Glas Bier, stellte sich ans Fenster, das Telefon in der Hand. Zwanzig Minuten vergingen, bis es klingelte.
    »Ja?«
    »Also Folgendes. Die Maschine ist nicht um einundzwanzig Uhr zwanzig, sondern schon um zwanzig Uhr fünfundfünfzig gelandet. Wieso und weshalb, kann ich nicht sagen. Die Überprüfung der beiden Nummern hat ergeben …«
    »Jetzt sei doch nicht so furztrocken«, unterbrach ihn Brandt, der endlich auch ins Bett wollte.
    »Haha. Also, die haben von genau zwanzig Uhr achtundzwanzig bis zweiundzwanzig Uhr siebenundvierzig telefoniert.«
    »Du bist ein Schatz! Wir gehen demnächst mal einen trinken, und ich schmeiß die Runde. Bis dann und schöne Nacht noch.«
    »Witzbold.«
    Ja,

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