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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Bruder. Einer von diesen beiden war’s. Die Schwägerin fällt raus, sie hat genau zu der Zeit telefoniert, wie sie es uns auch gesagt hat. Und seine Frau hat schon vor Jahren sämtliche Gefühle über Bord geworfen, die hätte vielleicht irgendwann ihre Sachen gepackt und wäre klammheimlich mit ihrer Tochter verschwunden, aber ihren Mann umzubringen, auch wenn er noch so ein Schwein war, das wäre unter ihrem Niveau gewesen. Bleibt eigentlich nur noch der Bruder.«
    »Tu mir nur einen Gefallen«, sagte Andrea ernst, »nicht wieder so einen Schnellschuss wie bei Banser.«
    »Keine Sorge, so ein Fehler unterläuft mir nicht noch mal. Ich werde ihn mit Samthandschuhen anfassen. Sollte er seinen Bruder getötet haben, dann …«
    »Was dann?«
    »Wenn er ein eiskalter Killer wäre, okay, dann ab in den Bau. Aber dieser Typ ist kein Killer, und so jemanden festzunehmen fällt mir verdammt schwer.«
    »Kann ich verstehen. Aber im Fall des Falles wirst du nicht drum rumkommen.«
    »Weiß ich selbst.«
    »Dann fällt also unser Einkaufsbummel ins Wasser, oder?«
    »Warum denn? Es reicht doch, wenn ich um vier bei Wedel bin. Wir stehen jetzt auf, ich geh Brötchen holen, und du bügelst dir die Falten aus dem Gesicht.«
    »He, du Mistkerl, ich und Falten! Das kannst du vielleicht in zehn Jahren zu mir sagen, aber noch habe ich eine Hautwie ein Babypopo«, entgegnete sie und nahm, ohne dass er es sah, ihr Kissen und schleuderte es ihm ins Gesicht. Sie kabbelten sich eine Weile, bis Andrea ihm einen Kuss auf die Stirn gab und aus dem Bett sprang. Sie streckte sich, machte das Fenster auf, schaute auf das Thermometer und dann zum Himmel, der leicht bewölkt war.
    »Ideales Wetter, um mal wieder ein paar Euro auf den Kopf zu hauen. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange das her ist, seit ich das letzte Mal so richtig shoppen war. Hast du wirklich Lust, mitzukommen?«
    »Klar.«
    »Glatte Lüge.« Sie drehte sich wieder um und meinte: »Hör mal, wenn dir andere Sachen durch den Kopf gehen, dann bleib lieber hier, ich komm auch ganz gut ohne dich zurecht. Ich möchte in ein paar Boutiquen stöbern, nach Schuhen gucken, das ist bestimmt stinklangweilig für dich. Ich will mich außerdem in aller Ruhe fertig machen, in aller Ruhe frühstücken und in aller Ruhe nach Frankfurt fahren. Ich seh dir doch an, dass du mit deinen Gedanken ganz woanders bist. Ich bin auch überhaupt nicht sauer, Ehrenwort, ich kann dich sogar verstehen. Und heute Abend machen wir’s uns so richtig gemütlich. Wir leihen uns eine DVD aus, schauen sie mit Sarah und Michelle, lassen uns Pizza kommen und legen einfach die Beine hoch. Ist das ein Vorschlag? Mir zuliebe musst du nicht mitkommen.«
    »Überredet. Aber Brötchen darf ich trotzdem holen, oder?«
    »Ich bitte sogar darum. Außerdem herrscht im Kühlschrank gähnende Leere.«
    »Ich geh nachher einkaufen. Wir sind übrigens morgen zum Mittagessen bei meinen Eltern eingeladen.«
    »Oh. Was gibt’s denn?«
    »Keine Ahnung, was meine liebe Mama macht.«
    »Egal, schmeckt sowieso immer. Ich glaub, ich sollte mal einen Kochkurs bei ihr belegen.«
    »Sie würde dir bestimmt den einen oder andern Trick verraten, aber nur, weil sie dich so gerne mag. Normalerweise hütet sie ihre Rezepte wie einen kostbaren Schatz. So, und jetzt verschwinde ich mal schnell im Bad, und dann hole ich Brötchen und die Zeitungen.«
    Er stand auf, erledigte seine Morgentoilette, zog sich an und ging zum Bäcker. Als er zurückkam, war Andrea noch im Bad. Er deckte den Tisch, kochte Kaffee und lüftete die Wohnung durch. Ich müsste mal wieder saugen und Staub wischen, dachte er, als die Sonne den Staub auf den Möbeln mehr als deutlich sichtbar werden ließ. Er zuckte mit den Schultern, schlug erst die
Bild
-Zeitung auf, überflog den Sportteil und las einen größeren Artikel über seine Offenbacher Kickers und verzog kopfschüttelnd den Mund. Sie hatten gestern Abend auf dem Bieberer Berg null zu vier gegen die Bayern München Amateure verloren und rangierten jetzt auf dem vorletzten Platz in der Regionalliga. Und euer Ziel war der Aufstieg in die 2. Liga. Ihr Deppen. Wenn ihr nicht aufpasst, spielt ihr in der nächsten Saison in der Oberliga gegen Ober-Roden oder Bad Vilbel. Der Bericht in der
Offenbach Post
war noch vernichtender. Er legte die Zeitungen auf den Tisch und warf einen Blick auf die Uhr. Viertel vor elf, der Kaffee war längst durch den Filter gelaufen. Um elf kam Andrea endlich aus dem Bad. Sie hatte sich

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