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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ausgedrückt. Und Sie wollten mir die dazugehörigen Namen geben.«
    »Schauen Sie, Dr. Kaufung war nicht verheiratet, er konnte jede haben, die er wollte.«
    »Aber er hat doch auch vor verheirateten Frauen nicht Halt gemacht, wenn ich Ihre Andeutung gestern Abend richtig verstanden habe. Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben, alles, was Sie uns in diesem Büro sagen, wird absolut vertraulich behandelt, Ihr Name wird nicht genannt, und es wird nie jemand erfahren, dass Sie hier gewesen sind.«
    »Das würde mich auch meinen Job kosten.«
    »Gut, dann schießen Sie mal los. Am besten erzählen Sie uns zuerst etwas über Dr. Kaufung. Was für ein Mensch war er in Ihren Augen? Ich nehme an, Sie kannten ihn nur aus dem Tennisclub, oder gehörten Sie auch zu seinen Patienten?«
    »Nein, nur aus dem Tennisclub.« Pierre holte eine Schachtel Zigaretten aus der Hemdtasche und fragte, ob er rauchen dürfe. Spitzer schob einen Aschenbecher über den Tisch und zündete sich selbst eine Zigarette an. »Was für ein Mensch war er? Mon dieu, das ist nicht leicht zu beantworten. WissenSie, ich habe mit vielen Menschen zu tun, aber er gehörte zu denen, die ich nur schwer einschätzen konnte. Er schien immer gut gelaunt zu sein, er war immer freundlich und hat gute Trinkgelder gegeben. Ich habe mich auch einige Male mit ihm unterhalten, wenn nicht so viel los war, aber die Gespräche blieben jedes Mal an der Oberfläche, wenn Sie verstehen.«
    »Wie war denn so sein Verhältnis zu den andern Mitgliedern im Club?«
    Pierre nahm einen Zug an seiner Zigarette, streifte die Asche ab und schaute zu Boden. Eine Weile verging, ohne dass ein Wort fiel. Brandt merkte, dass es in Pierre arbeitete. Schließlich sagte er: »Einige liebten ihn, einige hassten ihn.«
    »Wie haben wir das zu verstehen?«
    »Er war ein Sonnyboy, wie man so schön sagt, und er hatte dadurch viele Neider. Vor allem Männer mochten ihn deshalb nicht sonderlich gerne.«
    »Weil er ihnen die Frauen ausgespannt hat?«
    »Das wird wohl der Hauptgrund gewesen sein. Ob er wirklich mit all jenen etwas hatte, von denen es behauptet wird, kann ich nicht sagen, aber ich denke, viele Männer hatten Angst, dass er eine Affäre mit ihrer Frau anfangen könnte. Und diese Angst war bestimmt nicht unberechtigt. Ich glaube, fast alle der reicheren Frauen im Club gehörten zu seinen Patientinnen.«
    »Sind in dem Club eigentlich nur wohlhabende oder reiche Mitglieder?«
    »Nein, ich würde sagen, etwa ein Drittel, vielleicht auch die Hälfte von ihnen ist vermögend oder reich. Wir haben Unternehmer, Ärzte, Manager, was man sich eben so vorstellen kann, und allein schon an den Autos, die sie fahren, sieht man, dass sie Geld haben.«
    »Halten wir also fest, Dr. Kaufung war nicht bei allen beliebt, richtig?«
    »Bei den meisten Frauen schon. Es gab aber auch einige Männer, mit denen er ziemlich gut auskam.«
    »Tja, dann nennen Sie uns doch mal ein paar Namen. Erst die Damen, dann die Herren.«
    »Denise Zinner, von ihr habe ich Ihnen gestern schon erzählt. Sie ist verheiratet, ihr Mann ist auch Mitglied bei uns, aber er kommt nur selten, er ist ein Workaholic, wie er im Buche steht. Claudia Vogel, ihr Mann ist im Vorstand einer Bank, und von ihr weiß ich bestimmt, dass sie schon etwas mit Dr. Kaufung hatte.«
    »Woher?«, wurde Pierre von Brandt unterbrochen.
    »Sie hat es mir selbst gesagt. Sie hatte ein bisschen zu viel getrunken, und da ist es ihr rausgerutscht.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Das weiß ich nicht mehr genau, aber sie hat sich beklagt, dass Kaufung sich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Dann hat sie irgendwann gesagt, er sei ein Gott und ein Schweinehund, in jeder Beziehung. Zum Glück war außer ihr niemand sonst an der Bar, denn wenn andere das mitgekriegt hätten, ich mag mir nicht vorstellen, was dann passiert wäre.«
    »Was wäre denn passiert?«
    »Was bisher nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird, wäre dann mit einem Mal offiziell gewesen. Ich habe versucht, sie zu beruhigen, aber sie ist irgendwann einfach aufgestanden und gegangen. Sie war danach nur noch zweioder dreimal bei uns. Ich weiß nicht, was sie jetzt macht.«
    »Und diese Denise Zinner?«
    »Ich bin ganz sicher, dass da auch schon was gelaufen ist. Ich habe jedenfalls gestern Abend mitbekommen, dass siesich für Dienstagabend verabredet haben. Na ja, Denise wird den Abend wohl allein verbringen müssen.« Bei den letzten Worten lächelte er still vor

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