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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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seine Praxis hat, hat er von der Vorbesitzerin, einer alten Dame, nach ihrem Tod geerbt. Sie sehen, er hat nicht nur bei den jungen Frauen Schlag gehabt, sondern auch bei den älteren Semestern.«
    »Und was können Sie uns sonst über ihn sagen?«
    »Eigentlich nichts weiter, um ganz ehrlich zu sein. Er war ein feiner Kerl, das ist alles. Wenn Sie mehr über ihn wissen wollen, müssen Sie wohl doch meinen Mann fragen.«
    »Das werden wir auch gleich tun, denn die Zeit drängt. Es ist die Galerie in der Waldstraße, richtig?«
    »Er ist ganz sicher bis mindestens zwanzig Uhr dort anzutreffen. Er bereitet gerade eine Ausstellung des weltberühmten Malers und Fotografen David Patterson vor. Das ist ein ganz außergewöhnliches Ereignis für die Kulturwüste Offenbach. Mein Mann hängt sich da mächtig rein, er kann es einfach nicht begreifen, dass seine Stadt, in der er geboren wurde, so wenig für den Kulturbereich tut. Er sagt, diese Ausstellung könnte vielleicht ein Wendepunkt sein oder zumindest ein Anstoß für die Stadtväter, endlich mal in die Gänge zu kommen. Ich finde auch, es wäre an der Zeit, dennin Frankfurt ist wesentlich mehr los. Aber ich will Sie nicht länger aufhalten, Sie haben ja noch eine Menge zu tun.«
    »Nur eine Frage noch. Können Sie sich vorstellen, dass Dr. Kaufung Feinde hatte?«
    »Jeder Mensch hat Feinde, aber die allerwenigsten begehen einen Mord, was Sie am besten wissen sollten. Tut mir leid, wenn ich Ihnen nicht weiterhelfen kann.«
    Brandt und Eberl wollten sich gerade von Katharina Wedel verabschieden, als sein Handy klingelte. Spitzer.
    »Wir haben die letzten Gespräche überprüft, die Kaufung geführt hat. In der von dir genannten Zeit gab es nur zwei, eins mit der Johannsen um siebzehn Uhr einundfünfzig von seiner Praxis aus, Dauer zwei Minuten, sechsundvierzig Sekunden, der zweite Anruf war über Handy mit Klaus Wedel, von dem er ebenfalls angerufen wurde, und zwar um exakt achtzehn Uhr neunzehn. Das Gespräch dauerte vier Minuten, zweiunddreißig Sekunden. Danach hat Kaufung nicht mehr telefoniert.«
    »Okay. Ich melde mich wieder.« Und an Katharina Wedel gewandt: »Meine Kollegin und ich müssen los.«
    »Kann ich verstehen. Aber wenn Sie noch Fragen haben …«
    »Dann melden wir uns. Schönen Tag noch.«
    Im Auto berichtete Brandt von Spitzers Anruf.
    »Das ist nicht viel. Wir wissen, dass er mit beiden in der Zeit telefoniert hat. Und jetzt?«, fragte Eberl.
    »Jetzt schauen wir mal, was der Wedel uns zu sagen hat. Was hältst du von seiner Frau?«
    »Schwer zu durchschauen. Kann ich nicht sagen.«
    »Mir hat sie ein wenig zu stark betont, dass zwischen ihr und Kaufung nichts gelaufen ist. Entweder war da was und sie wollte dummen Fragen unsererseits vorbeugen, oder siehätte gerne gehabt, dass da was gewesen wäre, aber er hat sie nicht beachtet.«
    »Er hat sie vielleicht schon beachtet, aber mit der Frau des besten Freundes? Nach all den Beschreibungen, die wir bis jetzt von Kaufung haben, hätte es allein schon der Respekt vor seinem Freund verboten, etwas mit dessen Frau anzufangen.«
    »Na, ich weiß nicht. Kaufung scheint gerne in verbotenen Jagdgründen gewildert zu haben. Und wir wissen jetzt auch, dass er ein Zocker war. Möglicherweise liegt da das Motiv begraben. Ich lass mich gerne überraschen.«
    »Sie war übrigens nackt unter ihrem Umhang«, sagte Eberl schmunzelnd. »Ist dir das gar nicht aufgefallen?«
    »Schon«, antwortete Brandt trocken.
    »Sie sieht ganz passabel aus, obwohl sie bestimmt schon an die vierzig ist.«
    »Na und?«
    »Ich meine das ernst. Irgendwie exotisch.«
    »Hm.«
    »Gefallen dir solche Frauen nicht?«
    »Mir gefallen alle Frauen, die nett sind. Da ist es mir egal, wie sie aussehen.«
    »Wow, klasse Spruch.«
    »Halt die Klappe«, sagte Brandt grinsend.
    »Ist ja gut. Warst du schon mal in der Galerie von dem Wedel?«
    »Nee. In solchen Schuppen wird doch sowieso meistens nur so moderner Kram ausgestellt, mit dem keine Sau was anfangen kann, aber jeder gibt seinen Senf dazu und meint, was von Kunst zu verstehen. Manchmal frage ich mich, was Kunst überhaupt ist. Da schmeißt jemand Farbe an die Leinwand und behauptet, das ist ein Bild. Blödsinn!«
    »De gustibus non est disputandum«, sagte Eberl und schaute aus dem Seitenfenster.
    »Doch, ich denke, darüber kann man sehr wohl streiten«, entgegnete Brandt wie selbstverständlich.
    »He, ich wusste gar nicht, dass du auch Latein hattest.«
    »Ich bin ein halber Italiener,

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