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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Schließlich entstand daraus eine richtig tiefe Freundschaft, weil wir einfach auf einer Wellenlänge funkten. Wir haben viel unternommen, waren einige Male allein in Urlaub, unter anderem in seinem Haus auf Sylt, wo wir jedes Mal so richtig die Sau rausgelassen haben.« Er hielt kurz inne und sagte dann: »Entschuldigen Sie, das war jetzt vielleicht nicht passend ausgedrückt. Wir haben es uns einfach gut gehen lassen. Wir hatten eine Menge Spaß, und er war ein toller Kumpel, mit dem man Pferde stehlen konnte.« Wedel machte eine Pause und drehte sich um, ging erneut an den Schrank und schenkte sich einen weiteren Cognac ein. »Ich weiß zwar nicht, wen Sie schon alles befragt haben, aber ichnehme an, ich bin nicht der Erste. Natürlich bin ich nicht der Erste, Sie waren ja auch schon bei meiner Frau. Ich bin jedoch sicher, dass Sie von allen so ziemlich das Gleiche gehört haben oder hören werden. Man kann es drehen und wenden, wie man will, er war einfach ein guter Mensch.« Er trank aus und fuhr fort: »Feinde? Mag sein. Ich kenne aber keinen persönlich.«
    »Doch von seinen Frauengeschichten wissen Sie?«, fragte Eberl.
    Wedel lächelte und schüttelte verständnisvoll den Kopf. »Er war alleinstehend, und die Frauen lagen ihm zu Füßen, nicht nur, weil er gut aussah, sondern weil er irgendetwas an sich hatte, das sie einfach anzog. Es war wie mit den Motten und dem Licht. Nein, das ist ein blöder Vergleich, die Motten verenden, aber er hat die Frauen niemals verletzt, im Gegenteil, er hat sie wie rohe Eier behandelt.«
    »Er hatte aber auch Affären mit verheirateten Frauen«, sagte Brandt.
    »Na und? Es gibt Millionen von Männern in diesem Land, die etwas mit verheirateten Frauen haben, ohne mit ihnen verheiratet zu sein, wenn Sie verstehen. Er hat keine von ihnen gezwungen, mit ihm ins Bett zu steigen, sie haben es alle freiwillig getan, und meist ging die Initiative sogar von ihnen aus.«
    »Kommt da nicht ein bisschen Neid hoch, wenn der beste Freund eine nach der andern abschleppt und man selbst immer dieselbe Hausmannskost vorgesetzt bekommt?«, fragte Brandt bewusst provozierend, worauf Wedel jedoch nicht einging. Er verzog nur wieder den Mund zu einem Lächeln, das auf Brandt jedoch nicht echt, sondern aufgesetzt und gekünstelt wirkte.
    »Warum sollte ich neidisch sein? Ich habe doch eine tolleFrau, Sie haben sie selbst gesehen. Und außerdem, wer sagt Ihnen denn, dass ich nicht auch die eine oder andere Sache nebenher laufen hatte?«
    »Hatten oder haben Sie?«
    »Das überlasse ich Ihrer Phantasie. Aber ich denke, das hat mit dem Mord an Dr. Kaufung wohl nicht das Geringste zu tun. Finden Sie seinen Mörder, ich setze eine Belohnung von fünftausend Euro aus. Ist das okay?«
    »Das ist Ihre Sache. Kommen Sie aufs Präsidium, dort wird es zu Protokoll genommen. Aber eine Belohnung ist immer gut, dadurch wird das Gedächtnis der Leute angeregt. Hat Dr. Kaufung Angehörige?«
    »Seine Eltern leben in Hanau, und dann gibt es noch eine Schwester in München. Sonst kenne ich niemanden aus seiner Familie.«
    »Was ist mit den Ehemännern seiner Geliebten? Könnte von denen einer in Frage kommen?«, wollte Brandt wissen.
    »Keine Ahnung, da müssen Sie jeden selber fragen. Es gibt schon den einen oder andern, der auf Kaufung nicht sonderlich gut zu sprechen war, was ja wohl auch verständlich ist. Aber die, die ich kenne, hätten ihm vielleicht gerne mal eine reingehauen, doch jemanden umbringen ist eine ganz andere Dimension. Vorstellen kann ich es mir nicht.«
    »Uns wurde auch gesagt, dass er ein Spieler war. Als Freunde spricht man doch über solche Dinge. Hatte er Schulden?«
    »Jürgen hatte keine Schulden, er kannte immer genau seine Grenzen. Sicher, er hat ein kleines Vermögen verspielt, aber er hatte genug Geld. Manchen Leuten fällt es einfach in den Schoß, und bei ihm war es so.«
    »Hat er als Arzt so viel verdient?«
    »Er hat sogar sehr gut verdient, ich schätze so zwischen drei- und vierhunderttausend im Jahr.«
    »Euro?«, fragte Brandt ungläubig.
    »Was denken Sie denn?«
    »Das ist selbst für einen Arzt enorm viel. Schätzen Sie, oder wissen Sie es?«
    »Er hat es mal so nebenbei erwähnt. Da kommt man schon ins Grübeln und fragt sich, was man falsch gemacht hat. Aber dass Sie mich nicht falsch verstehen, ich bin auch kein armer Mann, und meine Frau verdient mit ihren Büchern ebenfalls eine Menge. Wir leben jedenfalls nicht in Armut.«
    »Ihre Frau ist Schriftstellerin?«,

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