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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Und sie verstand diejenigen nicht, die sich angeblich darüber freuten. Selbst die Katzen und Hunde suchten sich bei dem Wetter ein schattiges oder kühles Plätzchen. Sie freute sich schon auf den Feierabend, wenn sie in ihr Haus kam, das ihr Mann entworfen und gebaut hatte und das keine Klimaanlagebesaß, in dem aber das ganze Jahr über eine ziemlich gleichmäßige Temperatur herrschte. Er hatte es von den Mauren abgeguckt, den Häusern, deren überlieferte Bauweise er in Spanien, Portugal und Marokko studiert hatte. Während andere in ihren Häusern und Wohnungen nachts schwitzten, schliefen sie bei zwanzig Grad, selbst wenn die Außentemperatur auf über fünfunddreißig Grad stieg und nachts bisweilen nicht unter fünfundzwanzig Grad fiel. Sie bewunderte ihren Mann, der so viel Liebe ins Detail gesteckt und ein Haus für die Ewigkeit gebaut hatte, wie er ihr einst sagte.
    »Willst du ihn überwachen lassen?«, fragte sie.
    »Wie soll ich das denn vor der Klein begründen? Die lacht mich doch nur aus. Außerdem haben wir nicht genügend Leute für so eine Aktion. Das halbe Präsidium ist in Urlaub, und auch bei der Schupo sind viele mit ihren Familien verreist. Keine Chance.«
    »Aber du denkst das Gleiche wie ich, nämlich dass Wedel nicht ganz koscher ist, oder?«
    Brandt zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Der Typ ist unheimlich schwer einzuschätzen. Möglich, dass er uns etwas verheimlicht. Fragt sich nur, was. Aber vielleicht bilden wir uns da auch was ein. «
    »Könntest du dir vorstellen, dass er seinen besten Freund umgebracht hat?« Eberls Frage klang beiläufig, zu beiläufig, wie er fand.
    »Nicole, wir kennen uns lange genug. Du weißt, dass ich nichts für unmöglich halte, aber wir haben nicht den Hauch eines Motivs. Warum sollte ausgerechnet er ihn umgebracht haben? Da müsste ein sehr triftiger Grund dahinterstecken, doch ich sehe nicht mal im Entferntesten einen. Du etwa?«
    »Nee. Ist wohl nur ein Hirngespinst, weil ich den Typ irgendwie nicht leiden kann. Ich hätte wahrscheinlich auchden Kaufung nicht abgekonnt. Männer, die ihre Frauen wechseln wie die Unterhosen, sind mir einfach zuwider, da kann einer noch so gut aussehen und noch so charmant sein.«
    »Und wenn du’s vorher nicht weißt?«
    »Wenn ich was nicht weiß?«
    »Na, dass er ein Playboy ist.«
    »Keine Ahnung. Lassen wir das jetzt einfach, es führt zu nichts. Ich bin erschossen und kann wegen der Hitze sowieso keinen klaren Gedanken mehr fassen.«
    Brandt entgegnete nichts darauf, er hätte nur das Gleiche sagen können.

Samstag, 15.20 Uhr
    Bernhard Spitzer, der eigentlich nicht länger als bis fünfzehn Uhr im Büro bleiben wollte, saß noch immer hinter seinem Schreibtisch und wälzte Akten. Er blickte hoch, als die Tür aufging und Brandt und Eberl hereinkamen.
    »Du bist ja immer noch hier«, sagte Brandt, holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, schraubte den Verschluss ab und trank sie in einem Zug halb leer. Er wischte sich den Mund ab, behielt aber die Flasche in der Hand.
    »Ich wollte auf euch warten. Schießt los, was habt ihr bis jetzt?« Er lehnte sich zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und gähnte.
    »Nicht viel oder, um genau zu sein, so gut wie gar nichts. Kaufung war ein toller Kerl, bei fast allen beliebt, hat eine Menge Kohle gescheffelt und auch eine Menge davon verzockt. Wir waren bei der Zinner und der Johannsen, mit denen er gleichzeitig was hatte. Die beiden wussten aber davonund sind zudem befreundet. Da kann ein Eifersuchtsmotiv schon mal so gut wie sicher ausgeschlossen werden, weil die zwei uns gegenüber sehr offen waren. Dann hatten wir noch das Vergnügen mit Katharina Wedel, der Frau seines besten Freundes, die auch nur Gutes über ihn zu berichten wusste. Und zuletzt haben wir mit Wedel selbst gesprochen. Nicole und ich sind uns einig, dass mit dem Typ irgendwas nicht stimmt, aber wir können noch nicht sagen, was.«
    »Ist das nur ein Gefühl oder …«
    »Keine Ahnung«, wurde Spitzer von Brandt etwas unwirsch unterbrochen, was auch an der stickigen Luft im Büro lag. »Ich muss das Gespräch noch mal in aller Ruhe Revue passieren lassen. Vielleicht komm ich drauf.«
    »Und du, Nicole?«, fragte Spitzer.
    »Ich muss auch drüber nachdenken. Ich hab nur Angst, dass wir uns jetzt schon auf jemanden versteifen, der damit gar nichts zu tun hat.«
    »Und warum Wedel? Nicole?«
    Sie rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. »Stell mir doch nicht ausgerechnet

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