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Mord auf Widerruf

Mord auf Widerruf

Titel: Mord auf Widerruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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nicht. Aber die große …«
    »Auch die war für einen guten Zweck. Einen noch besseren Zweck«, sagte Swain nachdrücklich. »Für deine eigene Tochter, deinen Enkel …«
    »Vielleicht war es zum Teil für sie. Aber in der Hauptsache ging es um mich. Das sehe ich jetzt.«
    »Und wer hat dir die Augen geöffnet? Der fette Bulle? Ein seltsameres Instrument der Tugend ist mir noch nicht begegnet!«
    »Ja, er ist ein Ekelpaket, schon recht«, sagte Stringer. »Aber Gott ist nicht wählerisch. Es ist der Teufel, der seine Handlanger in schöner Schale schickt. Aber egal, wer ihn geschickt hat, eine Sache steht fest, er kommt irgendwann ans Ziel. Deshalb bin ich weder mutig noch tugendhaft. Ich möchte nur derjenige sein, der es unserer Shirley sagt.«
    »Arnie, du begehst einen Fehler«, sagte Swain mit Nachdruck. »Sitz es aus! Halte dich bedeckt, und Dalziel kann nicht …«
    »Nein, ich bin fest entschlossen«, sagte Stringer und stand auf. »Ich weiß, daß du nur an mich denkst, aber glaub mir, Phil, so wird es für mich das beste sein. Vielleicht kann ich dann wieder ruhig schlafen.«
    Swain stand mit ihm auf.
    »Wenn du es so willst, Arnie«, sagte er.
    »Ich will es so.«
    »Dann sorge ich dafür, daß du die beste Vertretung bekommst, die für Geld zu haben ist. Doch bis es soweit ist, bist du noch Partner in diesem Geschäft. Also auf, an die Arbeit, ja?«
     
    Der Mittag näherte sich, als Wield in der alles andere als pastoralen Polizeikantine Pascoe abfing.
    »Es war die reinste Hölle«, begann Pascoe. »Wir wollten sie gerade alle nach Leeds überführen, als die lieben Eltern von Medwin mit einem sehr lieblosen Anwalt aufkreuzten. Der kleine Jason scheint erst am 20. März volljährig geworden zu sein, und der Rechtsverdreher hat sich ziemlich aufgeführt wegen Jasons Rechten als Minderjähriger, falls vor diesem Datum begangene Vergehen Gegenstand der Vernehmung waren. Ganz unrecht hatte er natürlich nicht.«
    »So eine Schweinerei«, sagte Wield, wütend über sich. »Das hätte mir doch auffallen müssen. Ich hab es in den Sand gesetzt, weil ich ihn erkannt habe.«
    »Keine Sorge. Ich hab das Problem gelöst«, sagte Pascoe.
    »Danke. Und hattest du Zeit …?«
    »Deine Zusatzfrage zu stellen? Wofür ist ein Chief Inspector da, wenn nicht, um hinter seinen Sergeanten aufzuräumen? Mal sehen.« Er holte ein Notizbuch hervor und blätterte darin herum. »Du wolltest wissen, ob ihm aufgefallen war, daß ein Fahrzeug seine Fahrt verlangsamte, als er sich erlaubte, dich zusammenzuschlagen. Ja, ist ihm. Und es könnte ein Personenwagen, Lieferwagen oder sogar ein Pick-up gewesen sein. Und er könnte schwarz, blau, braun oder burgunderrot gewesen sein, und er könnte angehalten haben, und jemand könnte eingestiegen sein, doch inzwischen war er so kooperativ geworden, ich schätze, er hätte auch gesagt, daß es eine schneeweiße Stretch-Limo mit dem Weihnachtsmann auf dem Rücksitz war, wenn ich Druck gemacht hätte. Merkwürdig. Ich hätte ihn nicht als den kooperativen Typ eingeschätzt.«
    »Mr. Dalziel hat ihn sich zur Brust genommen«, sagte Wield.
    Pascoe kapierte und verzog das Gesicht. Als er an seinem Kaffee nippte, der in die Grauzone zwischen Brechmittel und Abführmittel gehörte, verzog er es gleich wieder.
    »Du willst also darauf hinaus, daß noch eine dritte Person im Spiel ist, und setzt auf Swain? Gibt es dafür noch einen anderen Grund, außer daß der Chef ihm am liebsten alles anhängen würde, was seit den Rosenkriegen ungeklärt geblieben ist?«
    »Nicht ganz. Aber Swain wußte von dem Treffen. Mrs. Waterson hatte es ihm gesagt.«
    »Aber nicht, wo.«
    »Er könnte sich an ihre Fersen gehängt haben.«
    »Und warum ist er dann nicht einfach in die Kneipe gegangen und hat mit Waterson gesprochen?«
    »Weil er an einem etwas ruhigeren Ort mit ihm reden wollte. Oder weil er herausfinden wollte, wo sich Waterson versteckt. Oder es kann sogar sein, daß er mich entdeckt hat, wie ich Waterson verfolgte, und sich deshalb bedeckt hielt. Als ich dann angegriffen wurde, sah er seine Chance, ihn vor mir zu erreichen, fuhr vor und forderte ihn auf einzusteigen, wenn er nicht verhaftet werden wollte.«
    »Und dann?«
    »Dann hat er ihm vielleicht Geld gegeben. Vielleicht war es genug, daß Waterson und das Mädchen sich verdrücken konnten.«
    »Muß aber eine verteufelt hohe Summe gewesen sein, um spurlos zu verschwinden«, sagte Pascoe. »Und wofür? Wenn Swain Waterson Geld schuldete,

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