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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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einmal nach.«
    »Ist klar, Frau Hetzel, mach ich.«
    Daraufhin macht er sich sogleich wieder auf den Weg ins Gebäude.
    Den wäre ich vorläufig los. Es tut mir zwar leid um den Kollegen, aber mein Vorrat an Vertrauen ist momentan nahe dem Nullpunkt.
    Aus der Ferne sehe ich, wie sich einer der vorhandenen Presseleute mit einem Beamten unterhält, dieser deutet in meine Richtung.
    Es wird also Zeit zu verschwinden.
    Als ich mein Auto erreicht habe steht er plötzlich vor mir.
    »Dorothea Hetzel? Mein Name ist Rumpel, ich komme von der Zeitung und hätte ein paar Fragen.«
    »Wer bitte?«, frage ich, »wen wollen Sie sprechen?«
    »Dorothea Hetzel, die ermittelnde Hauptkommissarin.«
    Noch so ein Jemand, der einem die Zeit stiehlt. Ich habe absolut keine Lust, mich mit dem abzugeben.
    »Kenne ich nicht«, sage ich knapp, »da müssen Sie mich verwechseln. Ich bin nur Bewohnerin dieses Hauses und habe gerade überhaupt keine Zeit, ich muss meine Tochter aus dem Kindergarten abholen.«
    Damit lasse ich ihn stehen, steige in mein Auto und bin sogleich auf dem Weg zu meiner Dienststelle.

28.
    Kaspar sitzt noch genau so auf seinem Drehstuhl, wie ich ihn verlassen habe. Der Computer läuft zwar, kann aber seine Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen. Anscheinend hat sich seine Morgengymnastik besonders negativ auf seinen Gesundheitszustand ausgewirkt. Als er mich sieht, richtet er gleich das Wort an mich.
    »Doro, ich kann mich nicht mehr bewegen.«
    Es gilt also zu handeln. Um keine Zeit zu vergeuden, rufe ich gleich Dr. Beer an, der auch sofort zustimmt, bei uns vorbeizukommen. Natürlich erst, wenn er mit seiner Arbeit vor Ort fertig ist.
    In der Zwischenzeit haben Kaspar und ich natürlich noch so manches zu besprechen.
    So erfahre ich nun Einiges über den Lebenslauf von Kommissar Karl.
    Nach einer abgeschlossenen Lehre in eben jener Straßenbaufirma ist er zur Polizei gegangen und zwar mit der Absicht, sich möglichst weit von seiner Heimat zu entfernen. In den paar Jahren, in denen er die Soko Rauschgift in Köln unterstützte, hat er sich bewährt, weshalb es für die Kollegen absolut nicht nachvollziehbar war, dass er sich Knall auf Fall plötzlich zu unserer Dienststelle beworben hat. Insbesondere, weil er dort in Köln auch schon eine Beförderung in Aussicht hatte.
    »Alles sehr seltsam, Kaspar«, sinniere ich.
    »Aber es kommt ja noch besser. Es hatten sich noch zwei andere zu uns beworben, die dann plötzlich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen ihre Bewerbung zurückgezogen haben. Unser Kommissar muss ziemlich scharf auf diese Stelle gewesen sein.«
    »Um nochmals auf diese Lehrzeit zurückzukommen«, hake ich nach, »denn irgendwie hat ja wohl alles mit Ereignissen aus der Vergangenheit zu tun. Auf dieser Liste war doch noch ein Herr Karl dabei.«
    »Das ist auch sehr seltsam. Ist ein Onkel zu unserem flüchtigen Beamten. Der hat Selbstmord begangen.«
    »Selbstmord?«
    »Er hat sich erhängt.«
    »Wer war zu dieser Zeit alles in dieser Firma? Hast du die Liste mal überprüft?«
    Kaspar nickt mir zu.
    »Klar, aber das ist gar nicht so einfach nach so langer Zeit. Ich hab mit einer ehemaligen Sekretärin telefoniert, die mir ein paar Namen nennen konnte. Bei manchen war sie sich allerdings nicht ganz sicher.«
    »Vielleicht kannst du die Frau ja noch mal anrufen. Immerhin suchen wir noch zwei Personen zu unseren Fingerabdrücken. Es könnte noch ein potentielles Opfer dabei sein.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnet Kaspar, »ich hatte den Eindruck, dass sie mir alles mitgeteilt hatte, was sie wusste.«
    »Probiere es. Es gibt ja in solchen Firmen auch immer Rudelbildungen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Na gut. Da könnte ich nochmals nachhaken.«
    »Hat dieser Herr Karl, der sich erhängt hat, noch weitere Angehörige?«
    »Einen Sohn aus erster Ehe und einen Sohn aus zweiter Ehe. Einer von beiden ist uns übrigens bekannt, er hat allerdings einen anderen Nachnamen, Adalbert Hofmann.«
    Damit habe ich nun weiß Gott nicht gerechnet. Ich schaue meinen Assistenten an, als hätte ich gerade einen Außerirdischen gesehen.
    »Der Addi hat mit keinem Wort erwähnt, dass er und Kommissar Karl verwandt sind. Im Gegenteil, er hat so getan, als kenne er ihn fast gar nicht. Der Wortlaut war ungefähr, die Person, die er vor dem Anwesen des ersten Opfers gesehen habe, wäre schon seit Längerem nicht mehr in der Gegend gewesen und es würde sich um einen Kommissar Karl handeln.«
    »Warum hat er es

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