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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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der Mensch von der Spurensicherung, Herr Müller, hat sich verabschiedet. Ich werde ihn wahrscheinlich hier wieder treffen, sofern er rechtzeitig auftaucht.
    Im Eingangsbereich des Plattenbaus schnappe ich mir einen der uniformierten Kollegen.
    »Dorothea Hetzel, Hauptkommissarin, wie weit sind wir hier?«
    Er schaut mich etwas konsterniert an.
    »Ich weiß, wer Sie sind, Sie brauchen mir Ihren Ausweis nicht zu zeigen.«
    »Na, dann ist ja gut. Also wie weit?«
    »Wir haben schon ein paar Bewohner befragt. So ziemlich alle haben übereinstimmend erklärt, gegen 22:30 Uhr habe es einen ungewöhnlichen Schrei gegeben und irgendetwas sei scheppernd zu Boden gegangen.«
    »Und? Hat jemand nachgesehen?«
    »Wissen Sie, in diesen Plattenbauten sind die Wände so dünn, da hört man manchmal schon Dinge aus Filmen so, als würden sie im Nebenraum passieren. Und danach war es ja still.«
    »Also niemand?«, frage ich nochmals nach.
    »Nein, leider. Andererseits, wer weiß was passiert wäre, wenn jemand den Mörder überrascht hätte. Vielleicht hätten wir dann mehr als nur einen Toten.«
    Ich nicke ihm zu.
    »Da haben Sie wohl Recht. Wo muss ich hin?«
    »Dritter Stock. Soll ich Sie hinführen?«
    »Nicht nötig«, entgegne ich knapp und mache mich auf den Weg die Treppe hinauf.
    Es ist nicht besonders schwer, die betreffende Wohnung zu finden, ich muss nur an den postierten Beamten vorbeilaufen, bis ich schließlich und endlich durch die Wohnungstür gehe, einen Korridor passiere und in einem Wohnzimmer ankomme.
    Als ich den Tatort betrete, fällt mir auf, dass zwar alles ursprünglich so arrangiert war wie in den anderen beiden Mordfällen, aber durch gewisse Umstände hat sich der Täter wohl vorzeitig verabschiedet. Ein umgestürzter, vollkommen zerstörter Scheinwerfer, den der Täter wohl mitgebracht hatte, ist genau auf den Tisch mit den bereitgestellten »Beweisstücken« gefallen.
    Und auch das Opfer ist weniger schlimm zugerichtet. Es steckt nur ein Schraubenzieher in seiner Schulter, und es gab auch keinen »finalen Stoß«. Peter Schmidt ist durch einen Schnitt durch die Kehle zu Tode gekommen.
    Nun gut, tot ist er allemal.
    Der Täter hatte es anscheinend eilig.
    Ich wende mich wieder an den Beamten, der mich trotz meiner negativen Abfuhr bis nach hier oben begleitet hat.
    »Haben Sie schon Kontakt zu seinen Angehörigen aufgenommen?«
    »Wir haben es versucht. Leider meldet sich auf dem Handy seiner Frau niemand. Ich hoffe, sie hört demnächst ihre Mailbox ab.«
    Er lächelt mich an, ich lächle nicht zurück. Wer weiß, vielleicht ist dies einer der Beamten, die ein Auge auf mich haben, was immer das bedeuten mag.
    Stattdessen betrete ich den Raum und gehe auf Dr. Beer zu, der gerade mit der Leiche beschäftigt ist.
    »Könnte 22:30 Uhr gestern Abend als Todeszeitpunkt hinkommen?«, frage ich ihn beiläufig.
    Er scheint überrascht. »Im Groben schon«, antwortet er, dann gibt er sich wieder vollkommen seiner Arbeit hin.
    Der sonst recht redselige Dr. Beer hat heute anscheinend nicht viel zu sagen.
    Ich schaue noch einmal etwas genauer über die ganze Szenerie.
    Auch wenn dieser Tatort nicht haargenau mit den anderen übereinstimmt, so hat sich doch gezeigt, dass diese Morde unzweifelhaft dieselbe Handschrift tragen und auf jeden Fall im Zusammenhang mit dieser Straßenbaufirma stehen.
    Irgendwo in der Vergangenheit musste das Motiv verborgen liegen. Und irgendetwas löste die Initiative des Mörders aus – und dies in neuerer Zeit. Ein Ereignis, kurz bevor die Mordserie begann.
    Vielleicht hatte Kaspar schon etwas herausgefunden.
    Die Sichtung des Tatortes ist abgeschlossen, alles Weitere überlasse ich der Spurensicherung, die hoffentlich bald eintrifft, und natürlich den Beamten vor Ort.
    Als ich die Stufen wieder nach unten gehe, folgt mir der Beamte wiederum ungefragt. Ich drehe mich nach ihm um.
    »Sagen Sie mal, haben Sie nix besseres zu tun?«
    Er schaut mich verlegen an.
    »Ich hab mir das ja auch nicht ausgesucht…«
    »Sagen Sie nichts«, unterbreche ich ihn, »Sie sind mir von höherer Stelle aus zugeteilt worden.«
    Er nickt.
    Toll! Genau das habe ich gebraucht.
    »Also Herr…«
    »Wittig, Norbert Wittig.«
    »Passen Sie auf! Sie sind hier mein Mann vor Ort. Sie sammeln alle Infos, wann irgendeiner aus dem Haus einen Fremden gesehen hat, Uhrzeit ca. 22:00-23:00 Uhr. Und erstatten mir sobald als möglich Bericht.«
    »Aber wir haben doch schon…«
    »Fragen Sie einfach vorsichtshalber noch

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