Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
sagte er schroff.
Pascal riss sich zusammen. »Das ist richtig, und ich wüsste zu gerne, wer uns an die Polizei verpfiffen hat!«
»Das ist eine vertrauliche Information«, entgegnete Carter ausdruckslos.
Pascal starrte ihn finster an. »Von wem? Niemand wusste davon! Vielleicht hat uns einer von den Colleys gesehen, aber die würden nie zur Polizei gehen!« Er kaute auf seiner Unterlippe. »War es vielleicht dieser verdammte nichtsnutzige Neffe von Maureen, der junge Alfie? Er war's, richtig?«
Als Carter nicht antwortete, fuhr Pascal fort: »Sie müssen mir nichts sagen. Er muss es gewesen sein. Wahrscheinlich hat er mir hinterherspioniert. Ich hab ihn nur bei mir aufgenommen, weil Maureen mich darum gebeten hat. Sie sagte, er wäre in Schwierigkeiten gewesen, und sie hoffte, er würde wieder auf den richtigen Weg finden, wenn er nur eine feste Arbeit hätte und fleißig wäre. Aber Sie haben ihn schon wieder aufgegriffen, richtig? Weil er Hasch verkauft hat und Ecstasy und so weiter? Er hat sich nicht wieder hergetraut seitdem. Aber keine Sorge, ich schnappe mir dieses Bürschchen. Er wohnt in Weston St. Ambrose, genau wie ich. Er kann mir nicht für alle Zeit aus dem Weg gehen.«
»Falls Sie überlegen, Gewalt anzuwenden, Mr. Pascal, so kann ich Ihnen nur dringend davon abraten«, warnte Carter ihn.
»Keine Sorge. Ich würde den kleinen Mistkerl zwar gerne zu Brei schlagen, aber das werde ich nicht«, sagte Pascal. »Ich kann ihm das Leben trotzdem schwermachen.« Er starrte Carter an. »Wir sind nicht schuldig des Einbruchs, wissen Sie?«, sagte er. »Monty verschließt die Haustür nie. Jeder kann reinspazieren, wie es ihm beliebt. Und wir haben nichts gestohlen. Ich gebe zu, wir waren unbefugt in seinem Haus, aber das ist alles.«
»Sie haben sich Ihre Antwort gründlich überlegt, nicht wahr?«, entgegnete Carter trocken. »Offensichtlich haben Sie sich anwaltlich beraten lassen. Das Haus wurde durchsucht, als der Tote gefunden wurde, und dabei entdeckten wir das Zimmer, das Sie unbefugt benutzten.«
Pascal stieß einen Seufzer aus. »Ja. Rosie hat gewusst, dass es so kommen würde. Sie hat mich angerufen und informiert. Sie hatte eine irrsinnige Angst, dass Sie uns irgendwie finden könnten. Sie wollte, dass ich noch einmal nach Balaclava House gehe und das Zimmer kontrolliere, um sicherzugehen, dass wir keine Spuren hinterlassen hatten. Ich sollte noch einmal sorgfältig über alles wischen. Wie ich bereits sagte, sie war außer sich vor Angst. Natürlich konnte ich nicht wieder zurück, selbst wenn ich gewollt hätte, nicht bei all der Polizei in der Gegend. Und selbst wenn mir das gelungen wäre, hätte ich nichts in diesem Zimmer anrühren können. Sie haben alles photographiert, oder? Sie hätten bemerkt, wenn irgendetwas auch nur ein paar Zentimeter anders gestanden hätte.« Pascal schüttelte den Kopf. »Rosie war in Panik, verstehen Sie? Um ehrlich zu sein, ich selbst war auch ziemlich nervös.«
»Ich fürchte, die Einsicht, dass Sie sich Sorgen machen sollten, kommt ziemlich spät, Mr. Pascal«, sagte Carter kühl. »Allerdings bin ich nicht wegen Ihrer Affäre mit Mrs. Sneddon hier. Ich bin gekommen wegen eines Besuchers, den Sie und Mrs. Sneddon angeblich vor einiger Zeit auf dem Grundstück von Balaclava House gesehen haben, als Sie beide in diesem Zimmer waren. Eines Fremden, wie Mrs. Sneddon sagt.«
Pascal nickte und schien erleichtert, dass er sich für den Augenblick nicht länger vor Carter verteidigen musste wegen seiner Aktivitäten in Balaclava House. »Das ist richtig. Wir hörten einen Wagen vorfahren, und mein erster Gedanke war, dass es Mrs. Harwell sein könnte. Sie kommt von Zeit zu Zeit vorbei, um nach Monty zu sehen. Ich weiß überhaupt nicht, warum sie sich die Mühe macht, aber vermutlich muss der alte Knabe sein Anwesen ja irgendwem hinterlassen. Er ist völlig pleite, aber das Haus steht voll mit Antiquitäten, Massen von Antiquitäten. Die sind bestimmt einiges an Geld wert.«
»Mrs. Sneddon ist der gleichen Ansicht.«
»Wir haben nichts mitgenommen, das sagte ich bereits!«, schnappte Pascal. »Wir hätten uns bedienen können, nach Belieben. Jeder hätte das tun können. Es ist ein Wunder, dass das Haus nicht längst leergeräumt wurde! Aber Rosie und ich haben nie irgendetwas auch nur angefasst!«
Weil ihr keine Fingerabdrücke zurücklassen wolltet ... , dachte Carter säuerlich.
Laut sagte er: »Mrs. Sneddon hatte Angst vor einem Einbruchdiebstahl und
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