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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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davor, dass man Sie beide beschuldigen könnte. Und als Sie diesen Fremden beobachteten, der allem Anschein nach das Haus auskundschaftete, befürchtete Mrs. Sneddon, er könnte ein Einbrecher sein.«
    »Ich auch.« Pascal nickte. »Er führte jedenfalls nichts Gutes im Schilde, so, wie er über das Grundstück geschlichen ist! Ich weiß nicht, ob er versucht hat, die Haustür zu öffnen. Vermutlich nicht - sonst hätte er festgestellt, dass sie unversperrt war, und er wäre ins Haus gekommen. Ich habe von oben gesehen, wie er ins Küchenfenster gestarrt hat. Dann ist er in den Garten gewandert. Es ist ein ziemlich großer Garten, völlig verwildert, und er hat sich bestimmt zwanzig Minuten darin herumgetrieben. Er verschwand immer wieder unter Bäumen oder hinter Büschen. Rosie war in Panik. Ich wusste nicht, was mich nervöser machte - der Fremde oder Rosie. Ich dachte, sie würde vielleicht einen hysterischen Anfall erleiden oder so. Gott sei Dank ging der Fremde dann irgendwann.«
    »Sie haben ihn nie wieder gesehen?«
    »Nein, nie wieder. Er kam nicht zur Tankstelle, und wenn ich ihn noch mal in Balaclava House gesehen hätte, wäre ich vielleicht runtergegangen und hätte ihn gefragt, was er dort zu suchen hat.«
    Carter hob die Augenbrauen. »Sie waren wohl kaum in einer Position, diese Frage zu stellen!«
    »Wenn ich um die Ecke gekommen wäre und ihn zur Rede gestellt hätte, hätte er nicht wissen können, dass ich aus dem Haus gekommen bin«, sagte Pascal. »Er könnte es vermuten, aber er hätte mich nicht gesehen. Er war hinten, im Garten, und Rosie und ich benutzten den Vordereingang.«
    Carter griff in die Innentasche seiner Jacke und zog das Photo von der Rennbahn hervor, auf dem Taylor zusammen mit Terri Hemmings zu sehen war. Wortlos reichte er Pascal die Aufnahme.
    Pascal zögerte, doch dann starrte er stirnrunzelnd auf das Bild. »Das ist der Kerl«, sagte er schließlich. »Er war anders angezogen, aber das ist er. Ich hab mir sein Gesicht eingeprägt, weil ich dachte, dass er vielleicht wiederkommen oder bei mir tanken würde.« Er gab Carter das Photo zurück und sah ihn nachdenklich an. »Dann ist er also der Tote? Das ist der Grund, aus dem Sie das Photo mit sich herumtragen?«
    »Ja«, sagte Carter. »Das ist richtig.«
    »Eigenartig«, bemerkte Pascal. Auf seinem Gesicht stand die Andeutung eines Grinsens.
    Er glaubt, er ist aus dem Schneider, aber das werden wir gleich sehen, dachte Carter.
    »Haben Sie mit oder ohne die Hilfe von Mrs. Sneddon das Opfer, den Mann auf dem Photo, tot oder lebendig, in das Haus geschafft und ihn dort auf dem Sofa zurückgelassen?«, fragte er.
    Pascal wurde blass. Das Grinsen verschwand. Er starrte Carter zuerst überrascht, dann entsetzt an.
    »Was denn, ich? Wir? Nein! Wir waren überhaupt nicht dort an jenem Tag! Wir haben nicht das Geringste zu tun mit irgendeiner Leiche!«
    »Lassen Sie mich die Frage erneut stellen. Überlegen Sie genau, Mr. Pascal. Sie haben ihn nicht draußen vor dem Haus gefunden, als Sie gehen wollten? Vielleicht dachten Sie ja, er wäre schwer krank. Sie waren hauptsächlich um ihren Ruf besorgt und ließen ihn zurück, damit der Hausbesitzer ihn bei seiner Rückkehr finden und einen Arzt rufen konnte?«
    »Nein!« Pascal kreischte beinahe. »Nein, nein und nochmals nein! Wir waren nicht da an diesem Tag!«
    Carter glaubte ihm. So viel zu Phil Mortons Theorie. Jess Campbell hatte sie von Anfang an nicht geglaubt, doch Carter hatte die Möglichkeit nicht verworfen. Jetzt wusste er, dass es nicht so gewesen war.
    »Ich danke Ihnen, Mr. Pascal«, sagte er laut. »Wir werden uns möglicherweise wieder bei Ihnen melden. Oder vielleicht Mr. Bickerstaffe.« Carter lächelte. »Oder wahrscheinlicher Mrs. Harwell, im Namen von Mr. Bickerstaffe.«
    Pascal schlug die Hände vor das Gesicht. »O Gott!«, murmelte er.

K APITEL 15
    Carter saß in seinem Wagen, der immer noch auf der Tankstelle parkte, und dachte darüber nach, wie er von hier aus weitermachen sollte. Er war nur ein paar Minuten Fahrt von Balaclava House entfernt und brannte darauf, Jay Taylors Schritte an jenem Tag nachzuvollziehen, an dem Rosie Sneddon und Seb Pascal ihn vom Fenster aus beobachtet hatten, und durch den verwilderten Garten zu wandern. Abgesehen davon überlegte er - genau wie zuvor Jess -, dass es keine schlechte Idee war nachzusehen, ob sich jemand am Tatort zu schaffen gemacht oder das Haus in irgendeiner Weise beschädigt hatte. Leere Gebäude ziehen

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