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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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benutzt haben, auch wenn sie nicht dazu befugt waren, haben wenigstens hinter sich aufgeräumt.«
    »Das ist keine Entschuldigung!«, entgegnete Tansy aufgebracht. Falls sie je herausfand, dass es Seb Pascal gewesen war, würde sie wahrscheinlich zur Tankstelle fahren und Pascal eine Szene machen. Rosie Sneddon genauso. Alte Erinnerungen an Tee und Gebäck würden Rosie nicht davor bewahren.
    Im Augenblick war Carter da, und weil sonst niemand zur Verfügung stand, bekam er ihre Wut und Empörung ab. »Sie müssen uns sagen, wer es war! Ist das kein Vergehen? Unternehmen Sie etwas deswegen, nachdem Sie wissen, wer es war? Wollen Sie denn niemanden unter Anklage stellen?«
    »Wir werden dem Besitzer, Mr. Bickerstaffe, zu gegebener Zeit die Identität der Eindringlinge mitteilen«, erwiderte Carter entschieden. »Was danach unternommen wird - falls es dazu kommt - liegt im Ermessen des Hausbesitzers. Er lässt seine Haustür gewohnheitsmäßig offen, also handelt es sich nicht um Einbruch. Es gab keinerlei Vandalismus, und bisher wurden keine Gegenstände als gestohlen gemeldet. Mithin liegt kein Diebstahl vor ...« An diesem Punkt fauchte Tansy aufgebracht, doch Carter fuhr unerbittlich fort: »... höchstens unbefugter Zutritt, und das ist eine zivilrechtliche Angelegenheit und keine Strafsache.«
    »Sie meinen, es ist in Ordnung, wenn irgendjemand hier hereinspaziert kommt und einfach ein Zimmer für seine Zwecke gebraucht?« Ihre Empörung wich ungläubigem Staunen.
    »Nicht in Ordnung, aber schwierig strafrechtlich zu verfolgen. Es gab keine Konfrontation zwischen Mr. Bickerstaffe und den betreffenden Personen, es wurden keine Drohungen ausgestoßen, keine Gewalt angewendet und selbst wenn ...«
    Tansy wischte sämtliche Spitzfindigkeiten mit einer ungeduldigen Handbewegung zur Seite. »Meine Mutter wird sich darum kümmern«, sagte sie nur.
    Carter hatte Pascal angesichts dieser Möglichkeit bereits vorgewarnt, doch er schwieg zunächst. Es war sicher besser, Tansy in dem Glauben zu lassen, sie hätte das letzte Wort gehabt.
    Sie kehrten nach unten zurück.
    »Ich will noch einmal nach hinten in den Garten«, eröffnete Carter ihr.
    Sie nickte und schloss sich ihm an, obwohl es ihm offen gestanden lieber gewesen wäre, alleine zu gehen. Er überlegte kurz, ob er ihr das sagen sollte. Auf der anderen Seite konnte sie ihn vielleicht führen - und wie ihm schon sehr bald klar wurde, brauchte er einen Führer.
    »Du grüne Neune!«, rief er, als er sah, welch ein überwucherter Dschungel aus dem einstigen Garten geworden war. »Wir könnten einen Machete gebrauchen!«
    »Es gibt einen Pfad, hier entlang ...« Tansy ging voraus, indem sie Unterholz und Geäst zur Seite schob, das den Weg versperrte.
    Und tatsächlich, unter ihren Füßen lagen die Überreste eines zerbröckelnden Weges aus gebrannten Ziegeln. Früher einmal hatte eine bogenförmige Pergola Schatten gespendet, doch sie war größtenteils verrottet und in sich zusammengefallen, und nichts war geblieben außer ein paar vereinzelten, moosüberwachsenen Pfosten. Es war längst nicht mehr zu erkennen, wo einmal Blumenbeete gewesen waren. Auch die großen Rasenflächen waren unkrautüberwucherte Lichtungen, die einen aussichtslosen Kampf gegen das von allen Seiten vordringende Unterholz kämpften. Am Rand eines dieser Flecken bemerkte Carter frisch aussehende Fußabdrücke - von einem Männerschuh. Stammten sie von Bickerstaffe? Oder hatte Taylor sie bei seinem heimlichen Besuch hinterlassen? Andererseits, falls die Abdrücke bereits da gewesen waren, als die Spurensicherung den Garten durchkämmt hatte, dann wären sie markiert und ausgegossen worden. Viel wahrscheinlicher waren sie von einem Mitglied der Spurensicherung selbst verursacht worden.
    Tansy stieß einen Schreckenslaut aus, und Carter starrte verdutzt auf eine Fratze, die sie zwischen Laub und Unterholz hervor angrinste. Dann sah er, dass die Fratze zu einer in einem Gefängnis aus ineinander verflochtenen Ästen steckenden Statue gehörte. Sie war von Flechten überwuchert, und die schorfigen, bärtigen Gesichtszüge zeigten ein boshaftes Grinsen.
    »Ach, das ist der gute alte Pan«, sagte Tansy mit einem leisen Lachen. »Ich hatte ihn ganz vergessen. Er steht also immer noch hier. Es gibt noch mehr Statuen im Garten. Sie sind wahrscheinlich allesamt überwuchert, genau wie der arme Pan.«
    »Gartenstatuen, insbesondere viktorianische Gartenstatuen, erzielen heutzutage einen guten Preis«,

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