Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
etwas zerbrochen ist, das nicht wieder repariert werden kann. Es ist hart für sie. Sie ist doch gerade erst zehn.«
    »Sie wird darüber hinwegkommen.« Monica lächelte. »Kinder schaffen das. Sie sind sehr belastbar.«
    »Trotzdem. Ich gebe mir die größte Mühe - und ich weiß, dass es bei Sophie nicht anders ist -, und trotzdem zahlt Millie den Preis für etwas, für das sie nicht das Geringste kann.«
    Ihr kluger Blick ruhte auf seinem Gesicht. »Alles hat einen Preis, Ian, und irgendjemand muss ihn am Ende bezahlen. Selbst Glück hat einen Preis.«
    »Ich will einfach nicht, dass Millie uns verurteilt für das, was wir getan haben - dafür, dass wir uns haben scheiden lassen ...« Er wollte nicht erbärmlich klingen und vermutete doch, dass er es tat. Das ging überhaupt nicht.
    »Wenn Millie euch verurteilt, dann müssen du und Sophie das akzeptieren und das Beste daraus machen, Ian. Es hat keinen Sinn, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Das Leben geht weiter, Ian, auch für dich, für euch alle. Du musst dich mit den neuen Umständen arrangieren.«
    Sie schenkte zwei großzügige Gläser Sherry aus der auf einem angelaufenen Silbertablett bereitstehenden Flasche voll. Monica Farrell war keine Person, die Antiquitäten in einer Vitrine aufbewahrte - sie benutzte sie. »Aber wenn ich dich so höre, frage ich mich wirklich, wieso du aus heiterem Himmel angerufen und gefragt hast, ob du vorbeikommen darfst.« Sie reichte ihm eins der großen Sherrygläser.
    »Ich hatte gehofft dich zu überreden, mit mir essen zu gehen«, sagte er dümmlich.
    »Ich esse nie nach sechs Uhr abends«, erwiderte sie entschieden. »Das solltest du eigentlich nicht vergessen haben. Meine Verdauung gerät völlig durcheinander. Zum Wohl!«
    Der Sherry machte ihrem Magen anscheinend nicht zu schaffen. Er beobachtete, wie sie mit offensichtlichem Genuss an ihrem Glas nippte.
    »Ich muss noch fahren«, protestierte er schwach.
    »Wie viele Gläser hattest du denn heute schon?«
    »Alkohol? Gar keins.«
    »Dann kann ein kleines Glas Sherry sicher nicht schaden.«
    Er nahm höflich einen Schluck, während sein Blick durch das Zimmer glitt auf der Suche nach einem Blumenkübel oder einem anderen Gefäß, in das er den Sherry gießen konnte, sobald sie nicht hinsah.
    »Ian!«, riss Monica ihn laut aus seinen Überlegungen. »Du siehst aus wie ein Schulknabe, der mit der Hand im Bonbonglas erwischt wurde!«
    Sie starrte ihn irritiert an. Es war schon immer besser gewesen, mit Monica ehrlich bis zum Punkt der Schonungslosigkeit zu sein, sinnierte Carter kläglich. Er stellte das Sherryglas ab.
    »Ich habe einen weiteren Grund, aus dem ich mich bei dir gemeldet habe, Monica«, räumte er ein. »Außer der Tatsache, dass ich dich sehen und mich dafür entschuldigen wollte, dass ich nicht schon früher gekommen bin. Ich habe ein neues Haus bezogen und ...«, hörte er sich lahm hinzufügen und verfluchte sich selbst für seine Feigheit. »Ich sehe ein, dass das keine Entschuldigung ist.«
    »Meinst du denn, es gefällt dir in diesem Teil von England, nachdem du jetzt umgezogen bist?«, fragte sie.
    Er nickte. »Ja. Ja, es gefällt mir hier.«
    »Nun, ich bin wirklich neugierig, was dich hierher geführt hat.«
    »Wir ermitteln wegen einem Vorfall, der sich heute im Lauf des Tages ereignet hat.«
    »Wenn ihr Polizisten ›Vorfall‹ sagt, kann das alles Mögliche bedeuten«, bemerkte sie. »Also schön, Ian, erzähle weiter. Ich werde dich nicht mehr unterbrechen.«
    »Okay. Also gut, es ist ein verdächtiger Todesfall. Er hat sich im Haus von jemandem ereignet, von dem ich glaube, dass du ihn möglicherweise kennst. Du hast den größten Teil deines Lebens in dieser Gegend verbracht. Sophie hat immer gesagt, dass du jeden kennst ...« Er brach ab.
    »Sophie meinte wahrscheinlich, dass ich weiß, was die Leute so machen.« Monica konnte nicht widerstehen, trotz ihres Versprechens, ihn nicht mehr zu unterbrechen. »Na ja, früher einmal war das sicher der Fall, doch das ist längst vorbei. Ich komme nicht mehr so viel herum, weißt du? Aber damals ... na ja, in so einem Dorf spricht sich halt alles herum. Vergiss nicht, dass ich mehr als zwanzig Jahre lang an der Dorfschule unterrichtet habe. Die Schulmeisterin in so einem Dorf erfährt jedes noch so gut gehütete Familiengeheimnis.« Ihre Stimme nahm einen grimmigen Tonfall an. »Die alte Schule ist längst in privatem Besitz. Sie wurde umgebaut, bis sie nicht mehr wiederzuerkennen war, und heute

Weitere Kostenlose Bücher