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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Vorlieben der Erfolgreichen und Hochbezahlten unter den Prominenten, über die er schrieb. Es könnte ihn buchstäblich teuer zu stehen gekommen sein. Er verdiente genug Geld, um gut zu leben, innerhalb vernünftiger Grenzen, und finanziell im Schwarzen zu bleiben, aber nicht, um mit den Mega-Verdienern zu konkurrieren.«
    Carter nickte langsam. »Ja. Diese Vorlieben färben ab auf Leute mit weniger wohlhabendem Hintergrund. So geschehen möglicherweise bei Jay Taylor. Sie haben recht. Er bewunderte seine Klientel für ihren Erfolg und ihren Reichtum und wollte leben wie sie. War das seine tödliche Schwäche? Wenn er Geld hatte, warf er damit nur so um sich - beispielsweise, als er die Hemmings nach seinem Gewinn in Cheltenham zum Essen einlud. Was soll man auch erwarten? Wenn man mit den Reichen auf Du und Du steht, muss man auch sonst mit ihnen mithalten, aussehen wie sie und seinen Teil ausgeben. Jemand wie Billy Hemmings würde einen Schnorrer schnell durchschauen und verstoßen.«
    Jess war unruhig. Bedeutete das alles, dass Taylor innerlich ein verzweifelter Mann gewesen war? War es das, was sie übersehen hatten? Er war gerade vierzig Jahre alt geworden. Hatte Miss Bryant etwa den Finger auf die treibende Kraft hinter alledem gelegt mit ihrer Andeutung, dass ihr Neffe keine Rücklagen für seine Zukunft gebildet hatte? Hatte der zurückliegende Geburtstag bei Taylor diese Erkenntnis geweckt? Die sogenannten mittleren Jahre dräuten am Horizont, und er hatte nicht einmal sein eigenes Zuhause? Das Geld war ihm durch die Finger geronnen. Er besaß nichts, woran er sich festhalten konnte, sollte er aus irgendeinem Grund nicht mehr schreiben können. Hatte er vielleicht gehofft, dass er unter all den so akribisch zusammengetragenen Informationen in seiner Wohnung etwas finden konnte, das sich als wahre Goldader herausstellte? Etwas, das ihm genügend Geld einbrachte, um seine Finanzen in Ordnung zu bringen, nicht nur für ein paar Monate, bis zum nächsten Auftrag, sondern für immer, ganz egal, ob er noch ein weiteres Buch schrieb oder nicht? Es war schwer sich vorzustellen, was das sein sollte. Und so schien der Grund für seinen Tod so rätselhaft wie eh und je.
    »Ich würde gerne mit Ihrer Bekannten sprechen, Monica Farrell«, sagte sie zu Carter, der überrascht die Augenbrauen hob. »Ich möchte mehr erfahren über Taylors Besuche in Weston St. Ambrose und seine Freundschaft mit den Hemmings. War er oft bei ihnen zu Hause? Falls ja, erkennt Mrs. Farrell möglicherweise sein Bild wieder. Ich weiß, ich greife nach Strohhalmen«, fuhr sie hastig fort. »Aber Strohhalme sind alles, was wir haben, abgesehen von einem ausgebrannten Autowrack und einem Leichnam, wo keiner hätte sein dürfen. Darüber hinaus kennt Mrs. Farrell Monty. Ich würde mich gerne mit ihr über ihn unterhalten. Vielleicht könnte ich, sagen wir heute am frühen Abend, einfach hinfahren und eine Stunde mit ihr plaudern?«
    Sie hatte das Gefühl, dass Carter im ersten Moment zögerte, doch dann nickte er.
    »Ich rufe an und sage Monica, dass Sie kommen. Sie freut sich bestimmt über eine Besucherin.«
    Jess verstand sein Zögern. Carter, so war ihr längst klar geworden, war ein Mensch, der sehr zurückgezogen lebte. Jess' Besuch bei der Tante seiner Exfrau bedeutete sensibles Gelände.
    Es nieselte leicht - endlich, der Boden war völlig ausgetrocknet -, als sie über kurvenreiche Nebenstraßen nach Weston St. Ambrose fuhr. Der Scheibenwischer arbeitete unermüdlich, doch es war nicht viel zu sehen außer feuchter Landschaft. Es gab kaum Spuren menschlicher Bewohner, mit Ausnahme der gelegentlichen Wegweiser zu einer Farm. Das Erste, was vom Dorf selbst zu sehen war, war der Glockenturm der Kirche, der die Wipfel der umgebenden Kastanienbäume durchbrach. Die Kirche sah aus, als wäre sie nicht mehr in Benutzung, doch es musste eine Kirchengemeinde geben, denn ein frisches handgemaltes Schild draußen informierte Passanten, dass man dringend ein neues Dach benötigte und ein Spendenkonto eingerichtet worden sei. Sogar eine Webseite war vorhanden. Helfen Sie uns, diese alte Kirche zu erhalten, flehte die Überschrift.
    Jess passierte die umgebaute Schule - das heutige Haus der Hemmings. Auch dort kein Zeichen von Leben, nicht einmal die Hunde schlugen an. Schließlich fand sie das Cottage von Monica Farrell. Es sah genauso aus, wie Ian Carter es ihr beschrieben hatte.
    »Sie sind also Inspector Campbell!«, begrüßte eine pummelige,

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