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Mord im Dirnenhaus

Mord im Dirnenhaus

Titel: Mord im Dirnenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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sie vorsichtig an der Schulter.
    «Ludmilla? Ich bin es, Adelina. Du bist frei, Ludmilla, hörst du?»
    «Die is’ hinüber, was?» Pitter trat neben sie und tippte Ludmilla mit der Stiefelspitze an. «Auf mein Wort, Ihr solltet sie hier lassen. Wir kümmern uns dann schon um sie.»
    «Raus!» Adelina sprang wieder auf die Füße und baute sich drohend vor Pitter auf. «Ludmilla ist eine freie Frau. Verschwindet und wagt es nicht mehr, mir unter die Augen zu kommen.»
    «Ach herrje.» Pitter zog den Kopf ein und ging einen Schritt zurück. «Dann nehmt sie halt mit. Umso weniger Arbeit macht sie uns. Aber wenn sie Euch stirbt, müsst Ihr das Begräbnis bezahlen.»
    Adelina warf ihm noch einen bitterbösen Blick zu, dann drehte sie sich wieder zu Ludmilla um. «Ludowig,komm her. Kannst du sie hochheben? Aber vorsichtig. Trag sie zur Kutsche und bring sie auf dem schnellsten Weg zu uns nach Hause. Wir kommen zu Fuß nach.»
    Der Knecht nickte, nahm Ludmilla auf den Arm, als wöge sie nicht mehr als eine Feder und stapfte aus der Zelle.
    Als Ludowig die alte Frau auf die Kutsche hievte, trat Adelina noch einmal zu ihr und nahm ihre Hand. «Ludmilla, hörst du mich?»
    «Ich bin doch nicht taub.» Die krächzenden Worte der Alten wurden von einem Hustenanfall begleitet. Ludmilla schlug die Augen auf und musterte Adelina spöttisch. «Du hast es also geschafft, was? Sag, wer war denn nun der Giftmischer?»
    «Frau Entgen, die Schwester des getöteten Ratsherrn.»
    «Die Schwester?» Ludmilla hustete erneut. «Alle Achtung, das hätte ich nicht gedacht. Du musst mir bei Gelegenheit die ganze Geschichte erzählen.»
    «Das werde ich. Wir bringen dich jetzt zu uns nach Hause, und dort bleibst du, bis es dir wieder besser geht.»
    «Zu dir? Liebe Zeit, bist du verrückt geworden?»
    «Es muss ja niemand erfahren.»
    «Adelina», Neklas zog sie ein Stück zur Seite. «Dir ist doch hoffentlich bewusst, dass wir kein Zimmer mehr frei haben, oder? Wo willst du sie unterbringen?»
    «In Griets Kammer», erklärte Adelina. «Griet kann solange bei Mira schlafen, deren Kammer ist groß genug für zwei. Und wenn die Witwe Keppeler ausgezogen ist, werden wir genug Platz haben.»
    «Das kann aber noch eine Weile dauern», warf ermit gerunzelter Stirn ein. «Bist du sicher, dass das gut geht?»
    «Hast du eine bessere Lösung?» Adelina trat wieder an die Kutsche und zupfte gereizt an der Decke herum, die Ludowig um Ludmillas Schultern gelegt hatte. «Ludmilla ist sehr schwach; sie muss gesund gepflegt werden.»
    «Das mag ja sein, aber …»
    «Wir werden sie pflegen», fiel Adelina ihm ins Wort. «Mein Entschluss steht fest. Bis zum Frühjahr muss sie wieder gesund und kräftig sein, denn ich wünsche keine andere Hebamme als sie.»
    Neklas seufzte. «Ich sehe ja ein, dass ihr geholfen werden muss, und als Medicus bin ich auch gerne bereit dazu, aber …» Plötzlich stutzte er. «Was hast du da eben gesagt?»
    Adelina verkniff sich ein Lächeln. Doch als sie sein vollkommen verblüfftes Gesicht sah, fiel die Anspannung und Sorge der vergangenen Tage plötzlich wie von selbst von ihr ab. «Ich sagte, dass Ludmilla bis zu Frühjahr wieder bei Kräften sein muss.»
    «Nein.» Neklas fasste sie bei den Händen. «Du hast etwas von einer Hebamme gesagt.»
    «Habe ich das? Nun ja, in der Tat.» Sie warf Ludmilla einen Seitenblick zu und fing ihr Lächeln auf. «Du wünschst doch bestimmt auch nur die beste Hebamme Kölns bei der Geburt deines Sohnes … oder deiner Tochter, nicht wahr?»
    Neklas starrte sie fassungslos an. Ludowig hingegen tat, als höre er nichts und machte sich am Zaumzeug des Pferdes zu schaffen. Dennoch war klar, dass er nicht ein Wort der Unterhaltung verpasste.
    Ludmilla kicherte vor sich hin. «Jetzt hast du es deinemarmen Mann aber gegeben, Mädchen. Aber ich dachte es mir gleich, als ich dein Gesicht vorhin sah. Deine Wangen sind runder, aber du bist ein wenig blass, will ich meinen. Bist du über die Zeit?»
    «Lange genug, dass es mir bereits früher hätte auffallen müssen.»
    «Übelkeit am Morgen?»
    «Am ganzen Tag», lächelte Adelina. «Sogar Kopfschmerzen und Fieber.»
    «Oje, dann wird es bestimmt ein Mädchen», kicherte Ludmilla.
    «Ist das wirklich wahr?» Neklas zog Adelina zu sich herum und betrachtete sie mit großen Augen von Kopf bis Fuß.
    «Ich fürchte, ja», lächelte sie und ließ es zu, dass er sie auf offener Straße in die Arme zog und küsste.
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Anmerkung
    Im

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