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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Schreibtisch mochte um die fünfunddreißig sein, war von schmächtigem Körperbau, abgesehen von einem sorgfältig gestutzten kakaofarbigen Haarkranz, war sein Haupt kahl. Vor seinen Augen saß eine moderne Version der guten alten runden Nickelbrille. Dieses Modell war nicht so schwer, dass es einen roten Abdruck auf dem Nasenrücken hinterlassen würde. Mr. Glatzkopf war angetan mit einem schwarzen Anzug; sein Einstecktuch harmonierte mit dem orangefarbigen Plastron, das er um den Hals trug. In der Hand hielt er ein Highball-Kristallglas, das mit Eis und einem kohlensäurehaltigen Getränk gefüllt war und aus dem zwei Sektquirle ragten.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Rabbi?« Der Glatzkopf rührte in seinem Drink. Seine Stimme war überraschend tief. »Ich trinke KingCola - das einzige Getränk, das, wie ich finde, Bentons besten importierten bayerischen Kristalls würdig ist. Aber wir haben eine gut bestückte Bar - einen Chivas, an die fünfundzwanzig Jahre gereift - falls das Ihren Geschmack eher treffen sollte.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Feinermann, »aber ich bin leider gezwungen, zu passen. In meiner Religion ist heute ein Fastentag - Essen und Trinken sind erst wieder erlaubt, wenn heute Nacht der Feiertag beginnt.«
    Der Glatzkopf rührte in seiner KingCola. »Interessant. Und welcher Feiertag beginnt heute Nacht, wenn ich fragen darf?«
    »Sie dürfen fragen, und ich werde es Ihnen sagen. Heute Nacht ist Purim - das Fest der Lose -, der Tag, an dem eine rechtschaffene Frau Pläne vereitelte, die Juden von Persien auszurotten.«
    »Und an einem solchen Tag fasten Sie?«
    »Zuerst wird gefastet und gebetet, und dann wird gefeiert. Es ist sinnvoller zu feiern, wenn man wirklich hungrig ist. Abgesehen davon ist es gut fürs Gewicht.« Feinermann rückte seinen Hut zurecht. »Sind Sie dieser Benton vom berühmten Bentons Kristall?«
    Der Glatzkopf hob den Kopf und lachte leise. »Nein, Rabbi, ich bin nicht Mr. Benton.«
    Der alte Mann strich sich über den Bart. »Sein Name kommt mir jedenfalls bekannt vor.«
    Der Glatzkopf sagte: »Vielleicht ist er Ihnen schon in einem anderen Zusammenhang untergekommen. Benton Hall an der Universität. Oder vielleicht waren Sie schon einmal in der Benton Civic Light Opera Company. Oder haben über die neue Benton Bibliothek in der Innenstadt gelesen.«
    »Ah...«
    »Mr. Patrick W. Benton ist ein ausgesprochener Philanthrop.«
    »Und wozu braucht ein reicher Philanthrop einen Rabbi mit Bandscheibenvorfall?«
    »Sie sind nicht nur ein Rabbi, Sie sind der Rabbi.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das merke ich gerade. Aber bevor wir anfangen, möchte ich, dass Sie wissen, dass es meine und nicht Mr. Bentons Idee war, Sie hierherzubringen. Ich arbeite für Mr. Benton, ich leite seine... verdeckten Operationen.«
    »Hört sich mysteriös an. Vielleicht befassen Sie sich ja mit dem Studium des Sohar - unseres Buches der Mystik?«
    »Wie bitte?«
    »Nicht wichtig. Nu , haben Sie eigentlich auch einen Namen, Mr. Todschick?«
    »Todschick... Sie haben meine Couture registriert?«
    »Dieser leichte Hauch von Orange zum schwarzen Anzug gefällt mir.« In Wirklichkeit fand Feinermann, dass der Mann wie ein Halloweenkürbis aussah. Jedoch war es nicht seine Art, Leuten Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Und ohnehin war dies nicht der richtige Zeitpunkt für Beleidigungen.
    Der Glatzkopf nickte zustimmend. »Nun ja, es setzt einen ziemlich starken Akzent, dachte ich.«
    Der Rabbi schwieg. Für ihn war ein starker Akzent die Teilung des Roten Meeres. »Nun, Mr....«
    »Sie können mich Philip nennen.«
    »Philip also. Und was genau möchte Ihr Mr. Benton von mir?«
    » Ich bin es, der etwas von Ihnen möchte, Rabbi Feinermann. Ich möchte etwas nicht für mich selbst, sondern für Mr. Benton - für seine guten Taten. Und Sie, Rabbi Feinermann sind der Einzige, der Mr. Benton dabei helfen kann, seinen philanthropischen Weg fortzusetzen. Ich will es Ihnen erklären.«
    Der alte Mann strich wieder über seinen Bart. »Ich wusste , dass es keine einfache Sache wird. Entführungen sind niemals einfache Sachen.«
    Wieder stieß Philip sein nervöses, leises Lachen aus. »Nun aber mal halblang, Rabbi. Sie werden gewiss nicht glauben, wir seien darauf aus, dass Ihnen ein Leid widerfährt!«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, war ich mir dessen mit einer Pistole im Rücken nicht so sicher, Philip. Aber fahren Sie fort. Erklären Sie es mir.«
    »Rabbi Feinermann, Sie werden sich

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