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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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vielleicht fragen, weshalb ein Mann wie ich zu solchen extremen... Maßnahmen greift, um Mr. Benton zu helfen. Der Grund ist, dass ich wahrhaftig an seine Arbeit glaube.«
    »Und was macht er, abgesehen davon, Gebäude zu bauen, auf denen sein Name prangt?«
    »Er nimmt Anteil , Rabbi. Er hat sein Imperium auf Anteilnahme aufgebaut. Sein Multimilliarden-Dollar-Unternehmen war eines der ersten, das die menschliche Seite im Business verwirklichte. Eines der ersten Unternehmen, das seinen Mitarbeitern umfassende medizinische und zahnmedizinische Behandlung anbot. Und als wäre das noch nicht genug, schnürte er in dieses medizinische Paket - und zwar kostenlos - zusätzlich die Möglichkeit optometischer, orthodontischer und podologischer Behandlungen. Wissen Sie übrigens, wie viele seiner Angestellten sich auf Mr. Bentons Kosten Zahnspangen und Augengläser verschreiben und sich Hühneraugen wegoperieren ließen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Tausende.«
    »Das sind ganz schön viele Hühneraugen, Philip.«
    »Hühneraugen sind nicht zum Lachen, Rabbi.«
    »Durchaus nicht, Philip.«
    »Aber nicht nur auf dem Gebiet medizinischer Dienstleistungen hat Mr. Benton die soziale Führung übernommen. Seine Firma war eine der ersten, die in ihren Räumen Betriebskindergärten einrichtete, flexible Arbeitszeiten für arbeitende Mütter einführte und zum Erntedankfest, zu Weihnachten und zu Ostern Truthähne verschenkte.« Philip holte Luft. »Und, wenn ich das noch anmerken darf, koschere Truthähne für unsere Arbeiter, die nach koscheren Regeln leben.«
    »Hört sich an, als sei Ihr Mr. Benton ein wahrhaft fürsorglicher Mann.«
    »Das ist er in der Tat, Rabbi.« Philip spannte den Körper an und bebte förmlich unter der Schwere seiner Worte. »Deshalb verlangen extreme Zeiten extreme Maßnahmen. Dass Sie hier sind... es war eine extreme Maßnahme, die ich ergriffen habe. Aber eine, die Sie hoffentlich voll und ganz verstehen werden.«
    »Ich bin ganz Ohr, Philip.«
    »Wissen Sie, wie Mr. Benton reich geworden ist, Rabbi?«
    »Tut mir leid, nein.«
    »Das überrascht mich nicht. Er protzt nicht damit, wie es gewöhnliche Milliardäre tun.«
    »Ich bin kein Experte in Sachen Milliardäre, Philip. Ich könnte einen gewöhnlichen nicht von einem ungewöhnlichen unterscheiden.«
    »Nun, ich möchte Sie davon überzeugen, dass Mr. Benton außergewöhnlich ist.«
    »Sie haben mich überzeugt.«
    »Genau mit dem hier ist er reich geworden.« Philip hielt sein Highball-Glas in die Höhe. »Genau mit dem, was ich hier in der Hand halte.«
    »Mit bayerischem Kristall?«
    Philip warf ihm einen finsteren Blick zu. »Nein. Mit der Herstellung von Softdrinks. KingCola. Eine King, wie man sie liebevoll nennt. ›Ich hätte gern einen Hamburger, Pommes und eine King.‹ Wie oft haben Sie das schon gehört, Rabbi?«
    »Nicht allzu oft. Aber gehen Sie nicht von mir aus. Ich bin kein Stammkunde in Fastfoodlokalen, denn ich lebe koscher.«
    »Aber selbst Sie, so weit entfernt von der Popkultur Sie auch leben mögen, haben doch schon von KingCola gehört.«
    »Natürlich.«
    »Aber hinter Mr. Benton steckt noch so viel mehr als KingCola.«
    Feinermann registrierte, das Philip schon wieder zitterte. »Wir haben über Mr. Bentons Wohltaten gesprochen. Darf ich nun die Frage stellen, was davon mit mir zu tun hat?«
    »Das lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Cola Gold.«
    »Cola Gold? Ihr Hauptwettbewerber?«
    »Unser Feind , Rabbi!« In Philips Mundwinkeln zeigten sich Schaumbläschen. »Nicht nur unser Feind im Limonadenkrieg, o nein, Rabbi. Es geht viel tiefer als das. Viel, viel tiefer. Glauben Sie wirklich, dass Mr. Benton seine Zeit mit denen verschwenden würde, wenn es nur ums Geld ginge?«
    Feinermann dachte, dass Mr. Benton sich sehr wohl dazu herablassen würde, seine Zeit damit zu verschwenden. Trotz seines spärlichen Wissens um Milliardäre hatte der alte Mann doch den Eindruck gewonnen, dass Milliardäre - und vielleicht auch Millionäre - einen großen Teil ihrer Zeit mit dem Thema Geld verbrachten. Aber er sagte nichts.
    Philip fuhr fort: »Es ist diese ganze CeeGee-Mentalität, Rabbi. CeeGee, das ist unser Kennwort für Cola Gold.«
    Feinermann nickte.
    »CeeGees Gesinnung ist macchiavellistisch - nur das Produkt zählt, nicht die Menschen hinter dem Produkt. Wussten Sie, dass CeeGee allein im letzten Jahr über zweihundert Leute entlassen hat? Und wodurch wurden diese Leute ersetzt?«
    »Wodurch, Philip?«
    »Durch Maschinen

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