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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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absolut gar nichts gemein. Georgina bezweifelte sogar, dass das Mädchen überhaupt schon alt genug war, um wählen zu dürfen. Die Maklerin hatte eine schwarze Stachelfrisur, trug den üblichen schwarzen Hosenanzug und stöckelte auf schwarzen Pumps mit Pfennigabsätzen daher. Sie schob sich die Sonnenbrille auf die Stirn und warf dann eine große Handtasche über ihre Schulter, als gehörte ihr die Welt. Die zehn Leute, die ungeduldig auf Einlass warteten, empfanden das jedenfalls so.
    Allem Anschein nach hatte Adele den Besichtigungstermin einer ihrer unteren Chargen überlassen; ein Haus unter einer Million Mäusen war es einfach nicht wert, ihre kostbare Zeit und Energie zu opfern. Georgina verdrehte die Augen. Der Grünschnabel fummelte mit einem Schlüsselbund herum und sperrte dann das Schloss auf. Sie drückte die Klinke, öffnete die Haustür, trat ein, und das ergebene Grüppchen der Hoffnungsvollen trippelte im Gänsemarsch hinter ihr ins Haus. Die Maklerin strebte schnurstracks auf die Küche zu. Aus ihrem Lederbeutel - ein Marc Jacobs oder vielleicht auch eine billige Kopie - nahm sie einen Stapel Handzettel, ein Klemmbrett mit Stift, eine Anmeldeliste und schmiss alles auf die Anrichte.
    »Tragen Sie sich bitte alle hier ein - Name, Telefonnummer und Makler, falls Sie einen haben. Das hier ist die letzte Besichtigung. Wir haben bereits Angebote vorliegen. Alle Angebote werden heute Abend ausgewertet. Wenn Sie also interessiert sind, sollten Sie lieber schnell handeln.«
    Die ersten, die sich den Stift sicherten, war das Mutter-Tochter Duo. Georgina wartete in der Schlange, bis sie an der Reihe war und registrierte, dass im Wohn- und Esszimmer Parkettboden lag. Die Arbeitsplatten in der Küche waren gefliest. Sie hatte auf Granit gehofft, aber in diesem Fall wollte sie eine Ausnahme machen, weil der Stil der Küche ihr ausnehmend gut gefiel. Toskanischer Landhausstil, überall warme Goldtöne, über dem Herd eine Abzugshaube aus Kupfer. Gerätschaften neueren Datums: ein Unterbaukühlschrank und daneben ein Geschirrspüler.
    Das sah sehr vielversprechend aus.
    Schließlich schnappte sich Georgina einen Handzettel und trug sich ein. Sie überflog den Zettel und las, dass das Haus mit hundertdreiundachtzig Quadratmetern Wohnfläche auf einem Grundstück mit gut achthundertdreißig Quadratmetern stand. Das wurde immer besser. Nach dieser Besichtigung würde das Haus bestimmt weg sein. Sofort tippte sie Dereks Nummer. Beim dritten Klingelzeichen meldete er sich.
    »Du musst sofort kommen! Ich will das Haus jetzt schon, obwohl ich noch nicht mal die Bäder gesehen habe.«
    »Denk daran, dass wir uns vorgenommen hatten, uns nicht von Massenhysterien mitreißen zu lassen.«
    »Ja, stimmt.« Beruhige dich , ermahnte sie sich. »Okay. Ich bin jetzt im Elternschlafzimmer. Nicht sehr groß. Unser Bett passt rein. Aber einer der Schränke muss vermutlich weg.« Sie schob eine Spiegeltür zur Seite. »Der Schrank ist ziemlich geräumig. Schon mal nicht schlecht... Meine Güte, Derek! Das Elternbadezimmer ist ganz aus Marmor und hat eine riesige Jacuzzi-Wanne!«
    »Bin gleich da.«
    »Du, das geht garantiert weg, verlass dich drauf! Die Maklerin hat schon gesagt, dass sie Angebote von der Besichtigung am Sonntag hat -«
    »Keine Panik, Georgie, wir regeln das. Und unternimm nichts, bis wir Orit angerufen haben.«
    »Was, wenn wir sie nicht erreichen?«
    »Während der Besichtigung nehmen die garantiert keine Angebote an.«
    »Stimmt auch wieder.« Georgina ging wieder in die Küche. Wie schön sie war! »Derek, die Küche ist einfach perfekt. Die elektrischen Geräte sind einwandfrei, und es gibt massenhaft Stauraum.« Sie öffnete eine Schublade. »Die Auszüge laufen alle auf Gleitschienen. Und da ist auch noch eine Speisekammer und... was ist denn das für eine Tür? Sieht aus wie eine Besenkammer.« Sie zerrte an der Klinke. »Klemmt anscheinend.«
    »Georgina. Ich leg jetzt auf. Bis gleich.«
    »Tschüs.« Sie steckte das Telefon in ihre Handtasche und drehte sich zur Maklerin um. »Entschuldigen Sie bitte. Ich glaube, dass die Tür hier klemmt.«
    Die Maklerin kam herübergestöckelt und riss kurz an der Tür. »Vielleicht ist sie zugesperrt.« Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und begann, auf ein vielversprechend aussehendes junges Paar einzureden.
    Kleiner Rotzlöffel , dachte Georgina. Wetten, dass die zwei nicht mal in die engere Wahl kommen? Entschlossen riss sie mit aller Kraft an der Tür, bis

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