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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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fangen gleich mit dem Rosenbild an, wenn du entschlossen bist, es zu behalten.«
    »Es ist unser Glücksbringer.«
    »Ist es nicht«, grummelte Decker. »Schließlich haben wir das Geld nicht behalten!«
    Sie schlug ihm leicht auf die Schulter, ging zu dem Blumenbild und studierte die Signatur, die in die linke untere Ecke gekritzelt war. »Franz Bischoll.« Sie buchstabierte ihm den Namen.
    Decker tippte den Namen ein. Auf dem Bildschirm erschienen die Worte: Meinten Sie Franz Bischoff? Geistesabwesend klickte er auf den Namen. Er bekam große Augen. Sein Herz schlug schneller. »Rina, könnte es Franz Bischoff mit zwei F sein?«
    »Könnte sein. Warum?«
    »Kommst du bitte mal schnell her und siehst dir das an?«
    »Warum? Was steht denn da?«
    Decker lachte. »Na, wie wär’s jetzt mit: ›Ich hab’s dir ja gleich gesagt‹? Und dieses eine Mal würde es mir nicht mal etwas ausmachen.«

Open House
    »Open House« ist eine weitere eigens für diese Anthologie geschriebene Geschichte. Im Jahr 2005 stiegen die Immobilienpreise in Südkalifornien sprunghaft an, und es gab etliche Objekte zu verkaufen. Als ich mir eines der leeren Häuser ansah, kam mir der schräge Gedanke: Wie passend, hier eine Leiche loszuwerden! Ich fragte mich, ob der Fund einer Leiche bei einer Besichtigung einen überhitzten Markt wohl abkühlen könnte. In einer Stadt, in der es einmal eine Attraktion namens Graveline Tours gegeben hatte, vermutlich eher nicht. Diese Reisegesellschaft hatte Touristen im Leichenwagen zu einigen der bemerkenswertesten Tatorte in L . A . kutschiert!
    Georgina hielt sich für besonders clever, schon zwanzig Minuten vor der verabredeten Zeit aufzukreuzen. Nur leider hatten andere Leute diese Idee auch schon gehabt. Zwei Paare plus allem Anschein nach ein Mutter-Tochter-Duo warteten bereits auf dem Gehweg und taxierten die Konkurrenz. Dies war die zweite und letzte Besichtigung einer neu aufgenommenen Immobilie, und der Makler wollte am folgenden Abend die Angebote sichten. Hier standen keine Schaulustigen herum: Jeder der Anwesenden wollte Blut sehen.
    Das bedeutete, dass Georgina generalstabsmäßig planen musste. Ihr Plan arbeitete nach dem Rein-raus-Prinzip. Meldeformular ausfüllen, Handzettel schnappen, das Verhältnis von der Hausgröße zur Grundstücksgröße im Kopf überschlagen und sich inzwischen schon mal flüchtig umsehen. Wohnzimmer und Esszimmer waren öffentlicher Raum, also üblicherweise einigermaßen in Schuss. Wenn ein Haus ein heruntergekommenes Wohnzimmer hatte, war der nächste Schritt bestimmt die Abrissbirne. Einfamilienhäuser zeigten ihr wahres Gesicht in der Küche und in den Badezimmern; darin und in der Größe der Schlafzimmerschränke. Sie und Derek hatten jede Menge Krimskrams, weshalb Stauraum Priorität genoss. Falls dieses Anwesen eines der genannten Kriterien nicht erfüllte, hatten sie immer noch drei andere Häuser auf ihrer Liste.
    Das hier war das neueste Objekt und würde bestimmt ratzfatz weg sein, zumal der Preis anständig war und die Lage gut. In einem heiß umkämpften Markt musste Georgina in die Gänge kommen, wenn sie sich die Chance, Hauseigentümer eines begehrten Objekts zu werden, nicht entgehen lassen wollte. Sie und Derek hatten schon zwei Chancen verpasst, weil sie sich einfach nicht entscheiden konnten. Georgina hatte gelobt, beim nächsten Mal ganz gewiss nicht zu zögern, vorausgesetzt, das Haus war in Ordnung und bestand den Küchen- /Badezimmer-/Schrank-Test.
    Endlich bog ein schwarzer Mercedes in die Zufahrt ein. Die Immobilienmaklerin hieß Adele Michaels. In ihrer Zeitungsannonce stand, dass sie im laufenden Jahr bereits Immobilien im Wert von mehr als zwölf Millionen Dollar verkauft hätte... was einem Gegenwert von ungefähr drei Häusern in den Flats von Beverly Hills entsprach. Natürlich war Canoga Park nicht Beverly Hills, aber einige Lagen in den West Hills protzten dennoch mit Multimillionen-Dollar-Anwesen samt Swimmingpool, Tennisplatz und Heimkino. Das einstöckige Haus im englischen Landhausstil, das Georgina besichtigte, war nicht einmal ansatzweise grandios, allerdings auch keine Bruchbude. Es hatte drei Schlafzimmer, zweieinhalb Bäder und stand auf einem großen Grundstück mit Obstbäumen und einer Doppelgarage.
    Die Fahrertür ging auf, und aus dem Wagen schälte sich ein Fliegenschiss von Mädchen. Mit Adele Michaels, deren Foto eine Blondine jenseits der Vierzig mit wilder Mähne und großen weißen Zähnen zeigte, hatte sie

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