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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Leiche aus dem blauen Plastiksack auf die weiße Plastikplane des Leichenbeschauers gleiten lassen, während der Polizeifotograf Bilder schoss. »An der rechten Kopfseite ist ein Bluterguss.«
    »Stumpfes Trauma?«, fragte Decker.
    »Nein, sieht eher aus, als hätte sie sich irgendwo den Kopf gestoßen. Jedenfalls nicht tief genug, um todesursächlich zu sein. Es gibt weder Schuss- noch Stichwunden. Logische Vermutung wäre manuelle Strangulierung. Leichenflecke sind vorhanden... die Leichenstarre setzt gerade ein. Normalerweise würde ich sagen, weniger als vierundzwanzig Stunden, aber es ist kühl draußen.«
    »Irgendwas unter den Nägeln?«
    »Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte sie sich gewehrt. Vielleicht ist das Blut aber ihr eigenes.« Sherelle begann, Tüten über die Hände der Leiche zu schieben. »Wir werden ihr die Nägel schneiden. Sobald wir sie auf dem Tisch haben, kann Ihnen der Pathologe mehr sagen. Irgendeine Vorstellung, wer sie ist?«
    »Nein.«
    Sherelle zuckte die Achseln. »Vielleicht ist sie Immobilienmaklerin. Die momentane Situation auf dem Immobilienmarkt macht die Leute ziemlich aggressiv.«
    »Gut möglich.«
    »Viel Glück, Lieutenant. Sie werden es brauchen.«
    Decker rief einen Techniker der Spurensicherung zu sich. »Sie können jetzt den Müllsack auf Spuren untersuchen. Drehen Sie ihn von innen nach außen, vielleicht finden Sie ja was. Wir sind auf den kleinsten Hinweis angewiesen.« Er gestikulierte zu Oliver, der sich gerade in einem mannshohen Türspiegel betrachtete. Oliver war über fünfzig, hatte überwiegend dunkle Haare und einen nicht allzu dicken Bauch, war aber eitel wie ein Schulmädchen. Decker konnte Oliver nicht leiden, weil seine eigene Tochter ihn früher einmal gut leiden konnte. Das war zwar Schnee von gestern, und Cindy war mittlerweile glücklich mit einem altersmäßig passenderen Mann verheiratet, aber manches vergaß man eben nicht so leicht. »Was gibt’s zu berichten, Scottie?«
    Oliver riss sich vom Spiegel los und kam zu Decker herüber. »Nicht viel. Ich versuche nur gerade, ein paar total panische Leute zu beruhigen.«
    »Hat die Maklerin die Leiche erkannt?«
    »Die hat in ihrem ganzen Leben noch keine Leiche gesehen, weder die noch irgendeine andere. Sie heißt Sarah, und ich hab sie eingeladen, sich mit mir auf einen Kaffee zu treffen, wenn das alles vorbei ist, damit ich sie ein bisschen beruhigen kann.«
    »Mich rührt deine selbstlose Nächstenliebe«, kommentierte Decker.
    »Ich bin nun mal ein einfühlsamer Mensch.«
    »Sie ist nicht nur jung genug, um deine Tochter zu sein, sie könnte sogar deine Enkelin sein.«
    Oliver lächelte. »Was soll ich sagen? Manche Leute können sich einfach nicht anpassen.«
    Decker wusste nicht recht, ob Oliver sich selbst oder ihn damit gemeint hatte. »Hast du oder hat Margie eine Liste der Makler von ihr gekriegt?«
    »Eine Liste ist es nicht gerade, Loo. Es war ja anscheinend erst das zweite Mal, dass das Haus besichtigt wurde.«
    »Wann war die erste Besichtigung?«
    »Vor zwei Tagen... am letzten Sonntag.« Es war Marge Dunn, die antwortete. Sie sah in ihren Aufzeichnungen nach. »Von zwei bis fünf. Sarah Atacaro, die Maklerin bei dieser Besichtigung, sagte uns, die Einzigen, die einen Schlüssel hätten, seien sie selbst, ihre Chefin und die Eigentümer, die aber jetzt in Denver leben.«
    Oliver fügte hinzu: »Sarah war heute zum ersten Mal im Haus. Sie hat nur ihre Chefin Adele Michaels vertreten, die zu einer Hochzeit nach Denver musste.«
    »Ruf die Michaels an. Wir müssen mit ihr reden.«
    »Schon geschehen«, sagte Oliver. »Sie ist unterwegs. Die Handyverbindung war zwar ziemlich schlecht, aber sie konnte mir erzählen - und ich persönlich glaube ihr das -, dass sie sich gestern Nachmittag zur Vorbereitung der heutigen Besichtigung im Haus umgesehen hat und absolut sicher gewesen war, dass nirgends eine Leiche herumgelegen hat. Daran hätte sie sich bestimmt erinnert.«
    »Weiß sie denn noch, ob sie in der Besenkammer nachgesehen hat?«
    »Sie sagte, sie hätte alles durchgecheckt.«
    »Na gut. Also angenommen, ihre Information trifft zu, würde das bedeuten, dass die Leiche höchstens einen Tag vorher hier abgelegt wurde. Hat einer der Nachbarn irgendwas gesehen oder gehört?«
    »Nichts, was uns einen Hinweis auf den Mörder geben könnte.«
    »Ich bezweifle, dass der Mörder durch Zufall auf dieses Haus gestoßen ist. Er muss gewusst haben, dass das Haus zwischen Sonntag und

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