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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Baseballkappen; der größte und fetteste von ihnen hatte ein weißes Malerkäppi auf. Der Fettsack brüllte und grölte. Sein Spanisch verstand ich nicht - für meine Ohren sprach er viel zu schnell -, aber die Worte, die ich aufschnappen konnte, hörten sich gelallt an. Die anderen drei Männer hatten Sixpacks mit Bier bei sich. Aus ihrem Gehabe schloss ich, dass diese Sixpacks nicht die ersten an diesem Abend waren.
    Sie gingen ins Haus. Ich ließ die Pistole in meine Tasche gleiten, stieg aus und ging zur Tür. Ich klopfte. Zu meinem Glück kam der Fettsack an die Tür. Aus der Nähe betrachtet, war seine Haut haselnussbraun, er hatte fleischige Wangen und dicke Lippen. Seine Zähne waren verfault, und er roch nach Schweiß und Bier.
    »Ich suche Martina Cruz«, sagte ich auf Spanisch.
    Fettsack starrte mich an - starrte mein weißes Anglo-Gesicht an. Auf Englisch sagte er, dass sie nicht zu Hause sei.
    »Kann ich dann mit José sprechen?«
    »Er auch nicht zu Hause.«
    »Ich habe ihn aber hereinkommen sehen.« Es war nicht wirklich eine Lüge, eher eine fundierte Vermutung. Vielleicht war ja einer der Männer José.
    Der Fettsack starrte mich an und verzog sein Gesicht zu einem verächtlichen Grinsen. »Ich sage, er nicht zu Hause.«
    Ich hörte Spanisch im Hintergrund, eine männliche Stimme rief den Namen José. Ich linste um die Schulter des Fettsacks herum und versuchte, einen Blick hineinzuwerfen, aber der kam einen Schritt auf mich zu, und ich musste zurückweichen. Seine Miene wurde zunehmend feindselig, und ich gehe niemals so weit, Betrunkene zu provozieren, die mir überlegen sind.
    »Ich gehe«, sagte ich mit einem Lächeln.
    »Pasqual«, sagte jemand. Eine schlankere Version des Fettsacks trat auf die Veranda. »Pasqual, qué pasa ?«
    Eine gute Gelegenheit tat sich auf. Ich ergriff sie.
    »Ich suche José Cruz«, sagte ich, während ich weiter rückwärtsging. »Ich wurde angeheuert, um Martin -«
    Der dünnere Mann erbleichte.
    »Verschwinden Sie!«, donnerte Pasqual. »Verschwinden Sie, oder ich bring Sie um!«
    Ich ließ es nicht darauf ankommen, ob er seine Drohung wahr machen würde oder nicht.
     
    Die Morgenpost berichtete, dass Malibu Mike, der eines natürlichen Todes gestorben war, immer noch tiefgekühlt wartete, ob ein Verwandter Anspruch auf seine Leiche erhob. Er war unter mehreren Kleidungsschichten gestorben, seine Füße steckten in drei Paar Socken übereinander und in einem ungleichen Paar Schuhe der Größe zwölf. Zwei Paar Handschuhe hatten seine Hände geschützt, und drei Schals waren um seinen Hals gewickelt. Eine Kappe der Dodgers saß über einer Skimütze, die Malibus Kopf umschloss. In all diesen Schichten gab es nicht ein Fitzelchen eines Ausweises, der uns hätte sagen können, wer er wirklich war. Ich war der Ansicht, dass er nach all den Jahren ein anständiges Begräbnis verdient hatte, und mit dieser Ansicht stand ich anscheinend nicht allein da. Die Anwohner organisierten eine Sammlung, um ihn einäschern zu lassen. Vielleicht auch noch für eine kleine Andacht - ein paar Worte der Erinnerung, bevor seine Asche dem Meer übergeben wurde.
    Ich dachte, dass Malibu das gefallen hätte. Ich fischte einen Zwanziger aus meiner Börse und begann, in meinem Transporter nach einem sauberen Umschlag und einer Briefmarke zu suchen. Ich wurde fündig und schrieb gerade die Anschrift auf den Umschlag, als Yolanda Flores mich anrief.
    »Sie gefunden«, sagte sie und bemühte sich, nicht zu schluchzen. »Sie tot . Die Polizei sie finden in Mülleimer. Erschlagen . Es horrible !«
    »Yolanda, das tut mir so leid.« Es tat mir wirklich leid. »Ich wünschte, ich könnte etwas für Sie tun.«
    »Sie wollen etwas für mich tun?«, sagte Yolanda. »Dann finden, was mit meiner Schwester geschehen ist.«
    Normalerweise habe ich es gern, wenn man mich für meine Dienste bezahlt, aber dann dachte ich an die Kinderkleider in den Pappkartons. Ich wusste, wie es war, ohne Mutter aufzuwachsen. Und abgesehen davon, war ich immer noch stinkwütend über die gestrige Begegnung mit Pasqual.
    »Ich werde mich darum kümmern, Yolanda«, sagte ich.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille.
    »Yolanda?«
    »Bin da«, sagte sie. »Ich... überrascht, dass Sie mir helfen.«
    »Geht schon in Ordnung.«
    »Danke, vielen Dank.« Sie begann zu weinen. »Vielen, vielen Dank. Ich bezahle -«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Nein, ich arbeiten am Wochenende für Sie -«
    »Yolanda. Ich wohne in einem

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