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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sagte, ich würde abdrücken, wenn er auch nur einen Mucks von sich gäbe. Anscheinend war mein Spanisch sehr verständlich, denn er blieb stumm wie ein Fisch.
    Nachdem ich ihn in die Fahrerkabine meines Transporters bugsiert hatte, nahm ich die Pistole von seinen Rippen und legte sie mir auf den Schoß.
    Ich fragte: »Was ist mit Martina passiert?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sie lügen«, sagte ich. »Sie haben sie umgebracht.«
    »Ich sie nicht umgebracht!« José zitterte am ganzen Körper. »Yo juro ! Ich sie nicht umgebracht!«
    »Wer war’s dann?«
    »Weiß ich nicht!«
    »Sie haben sie wegen des Rings umgebracht, ist es nicht so, José?« Während ich sprach, merkte ich, wie er in sich zusammensank. »Martina hätte Ihnen niemals erzählt, dass sie den Ring hat. Sie wusste, Sie würden ihn ihr wegnehmen. Aber Sie haben es wahrscheinlich herausgefunden. Sie haben sie nach dem Ring gefragt, und sie sagte, sie hätte keinen Ring, stimmt’s?«
    José gab keine Antwort.
    Ich wiederholte die Anschuldigung auf español , aber er reagierte immer noch nicht. Ich fuhr fort.
    »Sie wussten nicht, was Sie tun sollten, stimmt’s, José? Deshalb warteten Sie und warteten, bis Sie schließlich am Montag früh Ihren Brüdern von dem Ring erzählten. Aber zu diesem Zeitpunkt saßen der Ring und Martina bereits im Bus zur Arbeit.«
     
    »Wir nur reden wollten mit ihr!«, insistierte José. »Nur reden, sonst nix wollten machen!«
    »Was wollten Sie nicht machen?«, fragte ich.
    José öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    Ich fuhr fort: »Pasqual hat einen Kombi - einen Ford Pick-up.« Ich las ihm die Zulassungsnummer vor. »Sie und Ihre Brüder haben beschlossen, sie abzufangen. Ein Kombi ist schneller als ein Bus. Als der Bus angehalten hat, stiegen zwei von euch ein und zwangen Martina, auszusteigen.«
    José schüttelte den Kopf.
    »Ich habe mit dem Busunternehmen telefoniert«, sagte ich. »Der Fahrer konnte sich an Sie und Ihren Bruder erinnern - zwei Männer, die dafür sorgten, dass die Frau, die eine große Tasche trug, an der Haltestelle hinter dem großen Müllcontainer ausgestiegen ist. Der Fahrer hat sie sogar noch gefragt, ob alles in Ordnung sei. Aber Martina wollte Sie nicht in Schwierigkeiten bringen und sagte, todo está bien - alles ist in Ordnung. Aber alles war gar nicht in Ordnung, stimmt’s?«
    Tränen stiegen José in die Augen.
    »Sie haben versucht, sie in den Kombi zu zerren, aber sie hat sich gewehrt, war es nicht so?«
    José blieb stumm.
    »Aber dann haben Sie sie doch in Pascals Kombi geschafft«, sagte ich. »Dabei vergaßen Sie nur eines. Beim Kampf hat sie Pasqual anscheinend die Dodgers-Kappe vom Kopf geschlagen. Er hat erst später bemerkt, dass sie weg war, stimmt’s?«
    José riss den Kopf hoch. »Woher Sie wissen?«
    »Woher ich das weiß? Ich habe diese Kappe, José.« Das entsprach nun nicht ganz der Wahrheit, aber doch einigermaßen. »Warum erzählen Sie mir jetzt nicht einfach, was passiert ist?«
    José dachte lange nach. Dann sagte er: »War Unfall, das. Pasqual nicht Absicht, Martina sehr weh tun. Sollte nur reden. Aber kein Ring da, als wir mit ihr aus Bus.«
    »Nicht in ihrer Tasche - su bolsa ?«
    » Ella no tiene ninguna bolsa . Nichts in Tasche. Sie sagt, Ring ist in Haus. Wenn wir mit ihr in Haus, sie kann Ring nicht finden. Ich ganz verrückt. Ich sie gesehen mit Ring. Nicht gut, wenn Frau lügt zu Mann.« Seine Augen füllten sich mit Wut, seine Nasenflügel bebten. »Nicht gut! Frau muss immer Wahrheit sagen zu Mann!«
    »Deshalb haben Sie sie umgebracht«, sagte ich.
    José sagte: »Pasqual... er hat gemacht. War Unfall!«
    Ich schüttelte angewidert den Kopf. Da saß ich in meinem Kombi, vergaß meine Wachsamkeit und war nur noch angewidert. Ich hörte ihn nicht einmal, und schon war es zu spät. Die Fahrertür wurde aufgerissen, die Pistole flog mir vom Schoß. Pasqual riss mich zu Boden, sein Gesicht war bedrohlich nahe über mir, puterrot und fuchsteufelswild. Er zog die Faust zurück und zielte genau auf mein Kinn.
    Ich riß meinen Kopf zur Seite, und seine Hand knallte auf den Boden. Pasqual schrie, aber nicht so laut wie José, der seinen Bruder anbrüllte, aufzuhören . Dann hörte ich das Klicken des Hammers. Pasqual hörte es auch und ließ mich sofort los. Mittlerweile hatte sich eine Menschenmenge angesammelt. Die Pistole in der Hand, sah José mich an und sprach anscheinend mir zuliebe Englisch.
    »Du Martina getötet!«, schrie José Pasqual an.

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