Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Transporter und würde nichts mehr finden, wenn Sie dort aufräumen. Vergessen Sie das mit der Bezahlung. Sprechen wir lieber über Ihre Schwester. Erzählen Sie mir von José. Haben Martina und er sich vertragen?«
    Es entstand eine lange Pause. Schließlich sagte Yolanda: »José nix gut. Er und seine Brüder.«
    »Ist Pasqual auch einer seiner Brüder?«
    »Woher Sie wissen?«
    Ich erzählte ihr von meinem Zusammentreffen mit Pasqual vergangene Nacht und seiner Drohung. »Hat er schon einmal jemanden umgebracht?«
    »Weiß nicht. Er trinken und schlagen. Nicht weiß, ob er jemand umbringt, wenn betrunken.«
    »Haben Sie jemals gesehen, dass Pasqual Martina geschlagen hat?«
    »Nein«, sagte Yolanda. »Nie gesehen.«
    »Und was ist mit José?«
    Wieder eine Pause.
    Yolanda sagte: »Er vielleicht einmal oder zweimal ihr Ohrfeige gegeben. Ich immer sagen, Martina, geh weg von ihm, aber sie immer sagen nein wegen Kinder.«
    »Glauben Sie, dass José Martina umbringen könnte?«
    Yolanda sagte: »Er Ohrfeige geben, wenn er trinken. Aber nicht glaube, dass er sie töten will.«
    »Er würde es also nicht mit Vorsatz, mit Absicht tun.«
    »Nein.«
    »Yolanda, würde José Martina wegen Geld töten?«
    »Nein«, sagte sie bestimmt. »Er Evangélico . Schlecht Evangélico, aber nicht el diablo .«
    »Würde er es auch für viel Geld nicht tun?«
    »Nein, er sie nicht töten für Geld.«
    Ich sagte: »Und was ist mit Pasqual?«
    »Glaube nicht.«
    »Hat Martina irgendwelche enemigos ?«
    » Nunca personal !«, sagte Yolanda. »Niemand will ihr weh tun. Sie wie Zucker. Es so terrible !«
    Sie begann zu weinen. Ich wollte ihr über das Telefon keine weiteren Fragen stellen. Ein direktes Gespräch wäre besser. Ich fragte sie, für wann die Trauerfeier angesetzt war.
    »Heute Abend. En la iglesia a las ocho . Nach culto funeral , wir gehen zu cementerio . Sie wollen kommen?«
    »Ja, ich glaube, das wäre am besten.« Ich sagte ihr, dass ich die Adresse der Kirche kannte und um Punkt acht Uhr da sein würde.
    Mein nächster Schritt war mir denkbar unangenehm: Ich musste Deirdre Pollack die Nachricht überbringen. Die alte Frau nahm es relativ gut auf, erkundigte sich nicht einmal nach dem Ring. Als ich ihr erzählte, dass ich mich bereit erklärt hätte, Nachforschungen zu Martinas Tod anzustellen, bot sie mir an, mich dafür zu bezahlen. Ich sagte ihr, das sei nicht nötig, aber als sie darauf bestand, wehrte ich mich nicht dagegen.
     
    Ich kam gegen acht Uhr bei der Kirche an, und plötzlich fiel mir ein, dass ich keine Ahnung hatte, wie Yolanda aussah. Aber sie erkannte mich sofort. Schließlich waren bei den Salvadorianerinnen blonde, blauäugige, eins siebzig große Frauen nicht gerade im Überfluss vertreten.
    Yolanda war zierlich, kaum eins fünfzig groß und vielleicht fünfundvierzig Kilo schwer. Sie hatte ellenlange Haare - Evangelistinnen pflegen ihre Haarpracht nicht abzuschneiden - und große braune Augen, tränennass. Sie nahm meine Hand, drückte sie fest und dankte mir für mein Kommen.
    Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Menschenmassen wärmten den ungeheizten Raum ein wenig auf. Vor der Kirche stand ein Tisch, beladen mit Suppe, heißer Schokolade und Platten mit Brot. Yolanda fragte mich, ob ich etwas essen wollte, aber ich lehnte ab.
    Wir setzten uns in die erste Reihe der Sektion verheiratete Frauen. Ich warf einen Blick zur Männersektion hinüber und bemerkte Pasqual mit seinen Kumpels. Ich bat Yolanda, mir José zu zeigen: Es war der Mann, der mit Pasqual an die Tür gekommen war. Die anderen Männer waren auch Brüder. Josés Augen waren verschwollen und leuchtend rot. Vom Weinen oder einer Postalkoholvergiftung?
    Er hatte sich in einen schwarzen Anzug gezwängt und seine schwarzen Haare mit Fett zurückgeklatscht. Alle Brüder trugen dunkle Anzüge. José wirkte nervös, aber die anderen machten eher einen aufgekratzten Eindruck.
    Pasqual merkte, dass ich ihn anstarrte, und seine Miene verfinsterte sich zusehends, als er mich mit seinen Augen fixierte. Es lief mir kalt den Rücken hinunter, als er Anstalten machte, sich zu erheben, aber glücklicherweise begann der Gottesdienst, und er sank auf seinen Sitz zurück.
    Pastor Gomez stellte sich auf das Podium und sprach darüber, was für eine wunderbare Frau und Mutter Martina gewesen sei. Während er sprach, hörte ich von den Frauen um mich herum leises, gedämpftes Schluchzen. Es gelang mir, noch ein paar Mal verstohlen zu den

Weitere Kostenlose Bücher