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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Durchschnittsmensch, der sich in nichts vom übrigen arbeitenden Volk unterschied. Der Kerl hatte eine Familie, bestehend aus einer Frau und einer Schar Kinder. Er wohnte in einer funkelnagelneuen Wohnsiedlung irgendwo in der Pampa. Da musste man genau hinsehen: die Stadt oder die Vororte. In der Stadt war Billy eine bekannte Größe; die Polizei hatte ihn ständig am Arsch. Außerdem waren die Bullen in der Stadt viel gerissener als ihre Vorortkollegen. Andererseits war es wieder nachteilig, denn so weit draußen in den Vororten, quasi in der Wildnis, gab es eigentlich keine Deckung... es bot sich nirgendwo die Möglichkeit, sich zu verstecken. Den Leuten entging nichts, es wurde geklatscht und getratscht.
    Das hieß, dass die Stadt nicht ideal war, aber die Vororte auch nicht besser waren.
    Er würde ihn auf der Straße erledigen.
     
    Mr. Barton hatte mit seiner Behauptung, er habe Jacopettis Leben lückenlos registriert, nicht gelogen. Nach ein paar Tagen auf Beobachtungsposten war der Tagesablauf des Mannes für Billy so vorhersehbar wie der Sonnenaufgang. Er verließ das Haus gegen sieben, um gegen acht die Arbeit anzutreten, was Billy ungefähr eine Stunde Zeit gab, den Auftrag zu erledigen. Der Weg zur Arbeit teilte sich in folgende Abschnitte:
    Abschnitt eins:
    Dieser Teil der Route - etwa zehn Minuten - führte Jacopetti von seinem Haus durch Vorortsiedlungen, vorbei an ein paar Supermärkten bis zu einer Umgehungsstraße. Durchwegs freies Gelände, keinerlei Deckung und weitere Autos, die auf der Straße unterwegs waren. Was bedeutete, dass die Bedingungen für den Job denkbar ungeeignet waren.
    Abschnitt zwei:
    Die Fahrt über eine Umgehungsstraße: weitere zwanzig Minuten. Diese Route wand sich durch das Villenviertel der Vororte: einstöckige Backsteinhäuser, umgeben von großen Grundstücken. Die meisten Häuser thronten auf Rasenflächen, verdeckt von hohen Bäumen und dichtem Pflanzenbewuchs. Größtenteils gab es nicht einmal Gehwege. Keine großen Industrieansiedlungen, nur schicke, kleine viktorianische Häuser, die auch als Büros dienten: In einem war ein Immobilienbüro, im anderen ein Anwaltsbüro, das dritte beherbergte einen Friseur mit Fingernagelstudio. Außerdem gab es ein paar kleine Cafés und ein Starbucks.
    In Amerika begegnet man Starbucks auf Schritt und Tritt.
    Vier Dollar für eine Tasse Kaffee.
    Und das FBI klagte Kredithaie an, weil sie Wucherzinsen verlangten.
    Diese Teilstrecke bot dank der Bäume bessere Deckungsmöglichkeiten. Da es sich aber um eine Umgehungsstraße handelte, herrschte morgens oft jede Menge Berufsverkehr. Dazu kam, dass die Straße sich auf zwei Fahrspuren verengte, was eine schnelle Flucht im Auto so gut wie unmöglich machte. Außerdem fiele die gute alte Sally zwischen all den Mercedes-Karossen und den BMWs, mit denen die Pendler frühmorgens zur Arbeit fuhren, ganz bestimmt auf.
    Billy verwarf Abschnitt zwei als Möglichkeit.
    Abschnitt vier:
    Jacopettis Weg zur Arbeit endete mit einer zwanzigminütigen Fahrt auf der Autobahn. Billy spielte mit dem Gedanken, ihn auf der mehrspurigen Rennstrecke umzulegen. Hier würde Sal sich im morgendlichen Stoßverkehr verlieren - als einer von vielen Blechhaufen, die über den pockennarbigen Asphalt tuckerten. Aber hier galt es, noch andere Aspekte in Erwägung zu ziehen. Billy würde sich schnell aus dem Staub machen müssen. Er müsste sich vergewissern, dass ihn niemand sah, wenn er die Waffe zückte.
    Darauf kam es an.
    Auf der Autobahn herrschte ständig Verkehr, und das hieß, dass es immer mögliche Zeugen gab. Und was, wenn sich ein Unfall ereignete, hinter dem es sich staute? Pech, wenn er Jacopetti erschoss, nur um hinterher in einem Stau zu stecken.
    Nein, die Autobahn kam auch nicht infrage.
     
    Abschnitt drei war das Wegstück der Wahl.
    Gerade mal zehn Minuten brauchte Jacopetti, um von der ersten Umgehungsstraße abzufahren und einen Umweg über eine kleinere, kurvenreiche Nebenstraße - einer Umgehung zur Umgehung - zu nehmen, die irgendwann wieder auf den Zubringer zur Autobahn führte. Manchmal war auch diese Straße ziemlich befahren. Aber mindestens die Hälfte der Zeit herrschte dort nur wenig oder so gut wie gar kein Verkehr, besonders dann, wenn Jacopetti früh von zu Hause aufgebrochen war. Auf diesem schmalen Abschnitt gab es nur zwei Ampeln, und er führte wie die erste Umgehungsstraße an großen Anwesen vorbei. Allerdings gab es eine wesentliche Ausnahme.
    Es gab dort eine Stelle, ein

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