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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Während der letzten paar Monate hatte sie ein halbes Dutzend
verschiedener Männer in dieses Motel genommen und dort mit ihnen übernachtet.«
    » Mrs. O’Hara?« Er sah drein, als bräche er demnächst in Tränen aus. »Das kann ich
nicht glauben!«
    »Wie steht’s mit Everard ?« fragte ich. »Auf welchem Forschungsgebiet war er
hier tätig?«
    Browning zuckte die Schultern.
»Um Ihnen da eine exakte Antwort zu geben, müßte ich mich erst erkundigen,
Lieutenant. Wahrscheinlich hat er an irgend etwas Langweiligem und überaus Technischem gearbeitet. Vielleicht sollte ich unsere
Funktion hier erklären.«
    »Bitte«, sagte ich.
    » CalCon selbst produziert in großem Umfang Pharmazeutika, und zwar unter strenger
Qualitätskontrolle. Sagen wir einmal, angefangen von Aspirin bis zum neuesten
Arzneimittel gegen die Parkinsonsche Krankheit — nur
um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln. Wir haben natürlich ein großes
Forschungszentrum in Los Angeles, das rund fünfzig ausgebildete Chemiker
beschäftigt. Das Zentrum hier in Pine City wurde
bewußt als Werk aufgebaut, das unter strenger Geheimhaltung arbeitet. Abgesehen
von den Technikern und Angestellten, bin ich hier als Leiter eingesetzt, und
drei Forschungschemiker wurden sorgfältig ausgesucht, damit sie auf eigene
Faust arbeiten können. CalCon ist der Ansicht, daß es
die Kosten lohnt, ihnen darin völlig freie Hand zu lassen. Können Sie mir
folgen?«
    »Leidlich«, sagte ich. » CalCon hofft, daß immer wieder einer dieser Leute mit etwas
Brillantem und völlig Neuem aufwartet, was der Gesellschaft zusätzlich fünf Millionen
Dollar einbringt.«
    »So drastisch würde ich mich
nicht ausdrücken.« Er lächelte. »Aber im wesentlichen stimmt es.«
    »Und Everard war einer Ihrer drei Geheimforscher«, sagte ich. »Wer sind die beiden anderen?«
    »Ellen Speck und Charles Demarest «, sagte er.
    »Ich möchte gern mit den beiden
sprechen«, sagte ich. »Erst mit dem einen, dann mit dem anderen.«
    »Das kann ich arrangieren,
Lieutenant. Wollen Sie mein Büro benutzen?«
    »Danke«, sagte ich. »Zuerst Mrs. Speck.«
    »Miss Speck«, berichtigte er.
»Ich werde in Tim Vailes Büro warten, bis Sie fertig
sind.«
    »Was hat er für eine Funktion?«
fragte ich.
    »Tim ist unser kaufmännischer
Leiter. Wenn die Forscher mit irgend etwas herausrücken, das interessant zu sein scheint, kann Tim den kommerziellen Wert
in rund zwei Tagen berechnen. Er ist hier sozusagen unersetzlich.«
    »Vielleicht sollte ich später
mit ihm reden.«
    »Wie Sie wollen, Lieutenant.
Sowohl Mrs. O’Hara als auch Justin Everard waren hier sehr beliebt. Ich bin überzeugt,
jedermann wird Ihnen in jeder Weise behilflich sein wollen.« Er stand auf und
ging zur Tür. »Miss Speck wird in zwei Minuten bei Ihnen sein.«
    Die Tür schloß sich hinter ihm,
und ich ließ mich auf dem Stuhl nieder, den er soeben verlassen hatte.
Angesichts der riesigen Schreibtischplatte gelang es mir ohne die geringste
Schwierigkeit, mich innerhalb kürzester Frist als der große Boss der Firma zu
fühlen. Ich zündete mir eine Zigarette an, um die aseptische Atmosphäre
aufrechtzuerhalten, und fühlte mich wesentlich behaglicher, nachdem ich den
jungfräulichen Aschenbecher benutzt hatte. Ungefähr eine Minute später wurde
diskret an die Tür geklopft, und die Forschungschemikerin trat ein.
    Ich schätzte sie auf Mitte
Zwanzig. Sie hatte kurzes schwarzes Haar, das gerade ihre Ohren bedeckte, und
Ponys, die ungefähr einen Zentimeter oberhalb ihrer Brauen endeten. Hinter der
schwarzen Hornbrille blickten ein Paar gleichmütige dunkelbraune Augen hervor.
Ihre Lippen waren von gleichmäßiger Fülle und wirkten beherrscht. Sie trug
einen weißen Kittel, der zart die Üppigkeit ihrer Brüste, die schmale Taille
und die hübsch gerundeten Hüften betonte. Der Saum dieses Kittels endete
ungefähr zwölf Zentimeter oberhalb ihrer Knie und ließ ein Paar Beine frei, die
selbst einen Impotenten zum Sabbern bringen konnten.
    »Miss Speck?« sagte ich
höflich. »Wollen Sie sich nicht setzen?«
    »Danke.« Sie hatte eine ruhige
Altstimme.
    »Ich bin Lieutenant Wheeler vom
Büro des Sheriffs.«
    »Das hat mir Mr. Browning
erzählt.« Sie schlug die Beine mit der weiblichen Fachkundigkeit übereinander, die keinerlei enthüllende Einblicke gewährt.
    »Ich stelle Ermittlungen in
einem Fall von Doppelmord an«, sagte ich. »Sowohl Mrs. O’Hara als auch Mr. Everard wurden in der letzten
Nacht in einem Motelzimmer

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