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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Justin. Ich meine das Motelzimmer und Mrs. O’Hara. Ich habe immer den Verdacht gehegt,
er sei ein Homo. Das zeigt nur wieder, wie man sich täuschen kann, was?«
    »Vermutlich«, sagte ich. »Wie
wär’s, wenn Sie sich mal bemühen würden, zur Abwechslung aufrichtig zu sein,
Mr. Demarest ? Wenn Sie nur mit einer Kleinigkeit
herausrücken würden, die mir bei meinen Ermittlungen weiterhilft?«
    Er nahm sorgsam die Briarpfeife zwischen den Zähnen hervor und starrte mich mit
echtem Erstaunen an. »Aber Lieutenant«, sagte er in bekümmertem Ton, »was, zum
Teufel, glauben Sie, habe ich denn bis jetzt getan?«
    »Danke, Mr. Demarest «,
sagte ich mit gedämpfter Stimme.
    Zwei Minuten, nachdem Demarest verschwunden war, kehrte Browning ins Büro zurück,
und er rümpfte die Nase, als er den beißenden Pfeifengestank roch, der die
Klimaanlage völlig um ihren mechanischen Verstand brachte.
    »Hoffentlich konnten Ihnen die
beiden behilflich sein, Lieutenant?«
    »Überhaupt nicht«, sagte ich
verbittert. »Wo kann ich Vaile finden?«
    »Unten im Korridor—«, er nahm
den entweihten Aschenbecher und leerte vorsichtig meinen Zigarettenstummel in
einen Abfalleimer, »-das zweite Büro links.«
    »Sie haben ihm natürlich von
den Morden erzählt?«
    »Natürlich.« Er blinzelte mich
an. »Hätte ich das nicht tun sollen?«
    »Es ist nicht wichtig«, sagte
ich. »Nur habe ich es allmählich ein bißchen satt, Leuten Dinge zu erzählen,
die sie bereits wissen. Danke, daß Sie mir Ihr Büro zur Verfügung gestellt
haben, Mr. Browning.«
    »Bitte, gern geschehen,
Lieutenant.« Er ließ sich auf seinem Stuhl nieder und schnippte sorgfältig eine
Aschenflocke von der Schreibtischplatte. »Gern geschehen.«
    Ich fand Vailes Büro dort, wo Browning es mir bezeichnet hatte, und trat ein. Vaile war ein kleiner, aggressiv wirkender Bursche, der
aussah, als sei er geradewegs aus der Fotoreklame für den Anzug, den Sie sich
dieses Jahr nicht leisten können, herausgetreten. Er blitzte mit den glänzend
weißen Zähnen und schüttelte mir die Hand, als sei ich sein lange vermißter Freund, der von irgendeinem speziell für Herrenschneider
reservierten Friedhof zurückgekehrt ist.
    »Es freut mich, Sie
kennenzulernen, Lieutenant, aber ich finde, die Umstände hätten wesentlich
erfreulicher sein können! Miles hat mir die schreckliche Nachricht mitgeteilt,
und, glauben Sie mir, ich bin noch völlig benommen!«
    »Miles?« fragte ich.
    »Miles Browning.« Er wies auf
einen Stuhl. »Setzen Sie sich, bitte. Wenn ich Ihnen helfen kann, tue ich das
mit Freude.«
    »Bis jetzt«, sagte ich, indem
ich mich auf dem nächsten Stuhl niederließ, »habe ich mich mit Judy Trent,
Ellen Speck, Browning und Demarest unterhalten. Wenn
Sie mir in irgendeiner Weise behilflich sein könnten, Mr. Vaile ,
wäre das eine hübsche Variante.«
    »Schwierig, was?« Er nickte mitfühlend.
»Wahrscheinlich ist diese CalCon -Gruppe eine ziemlich
seltsame Einrichtung. Jeder, der wirklich beschäftigt ist, kümmert sich nur um
seine eigenen Angelegenheiten, wissen Sie.«
    »Das habe ich gehört«, sagte
ich mürrisch.
    »Die drei in ihren Forschungslabors
arbeiten alle an ihren jeweiligen Lieblingsprojekten«, fuhr Vaile munter fort. »Miles versucht, sie unter Kontrolle zu halten, ohne sie das
merken zu lassen, und das Hauptbüro möchte schnelle Resultate sehen, die den
Aufwand rechtfertigen.« Er grinste plötzlich. »Und ich lebe in der ständigen
Hoffnung, aus ihren gespenstischen Formeln und fünfzehnsilbigen Bezeichnungen
etwas kommerziell Lebensfähiges herauszuholen.«
    »Jan O’Hara war Nymphomanin«,
sagte ich. » Gestern nacht war sie zum sechstenmal in den letzten paar Monaten in diesem Motel
gewesen. Überrascht Sie das?«
    »Ja, ich glaube schon.« Sein
Gesicht wurde wieder ernst. »Ich möchte nicht behaupten, daß ich mir ihrer
latenten Sexualität nicht bewußt gewesen sei, aber ich dachte immer, sie hinge
noch absolut fest an der Erinnerung an ihren toten Ehemann. Wenn das nicht
gewesen wäre, hätte ich vermutlich bei ihr einen Annäherungsversuch gemacht.
Aber ich wollte nicht mit all diesen Trauerproblemen konfrontiert werden,
wissen Sie.«
    »Glauben Sie, daß zu Everard eine engere Verbindung bestand?«
    Er überlegte ein paar Sekunden
lang. »Wenn ja, gab sie das nie zu erkennen«, sagte er schließlich. »Und ganz
gewiß auch Everard nicht. Er war immer ein kalter
Fisch. Mit ihm zu reden, war so, als ob man die ganze Zeit über gegen

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