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Mord im Labor

Mord im Labor

Titel: Mord im Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eine
kahle Wand spräche. Demarest ist das völlige
Gegenteil, Ihn kann man lediglich zum Schweigen bringen, indem man einen Kübel
Wasser über diese verdammte Pfeife schüttet, die er fortwährend raucht.«
    »Soviel ich gehört habe, hatte
Ellen Speck etwas mit Everard ?«
    »Ist das eine Tatsache?« Sein
Gesicht bekam einen verdutzten Ausdruck. »Das ist mir völlig neu, Lieutenant.
Ich dachte immer, Judy Trent — meine Sekretärin — habe geheime Wünsche in
dieser Richtung, ohne dabei Erfolg zu haben. Jedenfalls nicht, soviel ich
weiß.«
    »Gratuliere, Mr. Vaile «, sagte ich. »Sie haben sich soeben für die
Klubmitgliedschaft qualifiziert. Sie wissen, genau wie die übrigen, absolut gar
nichts, ja?«
    »Da bin ich nicht sicher«,
sagte er. »Da ist eine Sache, die mir ein bißchen seltsam vorkommt, Lieutenant.
Ich meine, wenn Everard mit Mrs. O’Hara verabredet war, die Nacht mit ihr in einem Motel zu verbringen, dann
könnte man doch annehmen, daß sie zuerst zusammen zu Abend gegessen haben, oder
nicht?«
    »Woher wollen Sie wissen, daß
sie das nicht getan haben?«
    »Ich kam gestern
abend gegen zehn Uhr hier vorbei, um einen Bericht abzuholen, den ich
schon irgendwann in der letzten Woche für das Hauptbüro hätte fertig machen
sollen. In Everards Labor brannte Licht, und er
arbeitete noch dort.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein«, gab er zu. »Aber ich
konnte ihn innen rumoren hören, als ich an der Tür vorbeikam. Sie können zudem
die Wachmänner am Tor fragen. Sie registrieren jeden, der zwischen siebzehn Uhr
dreißig und acht Uhr früh am nächsten Morgen kommt oder geht.«
    »Danke«, sagte ich und bemühte
mich, meine Stimme huldvoll klingen zu lassen, weil er mich an das erinnert
hatte, woran jeder halbwegs vernünftige Bulle gleich hätte denken sollen. »Das
werde ich tun.«
    »Wenn mir sonst noch etwas
Nützliches einfallen sollte, werde ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen«,
sagte er mit einem selbstzufriedenen Unterton.
    Ich wandte mich an den
Wachmann, der bereitwillig die Tabelle für die Zeitkontrolle am vergangenen
Abend herausholte. Darauf stand vermerkt:
     
 
 
EIN
 
AUS
Mr. Browning
 
19.29
 
21.38
Mr. Everard
 
20.00
 
20.57
Mrs. O’Hara
 
 
 
20.57
Mr. Vaile
 
22.04
 
22.14
Miss Speck
 
 
 
22.22
Mr. Demarest
 
 
 
23.06
 
 
 
 
 
     
    Der Wachmann, der die
Eintragungen in die Tabelle gemacht hatte, würde, wie ich erfuhr, um zwanzig
Uhr abends seinen Dienst antreten. Vielleicht hätte Sherlock Holmes allein aus diesen
angegebenen Zeiten des Rätsels Lösung herausgefunden, einschließlich des
mittleren Namens des Mörders. Ich konnte dem ganzen lediglich entnehmen, daß es
so aussah, als ob Everard und Jan O’Hara um zwanzig
Uhr siebenundfünfzig gemeinsam weggegangen seien, und daß es demnach nicht Everard gewesen sein konnte, den Vaile kurz nach zweiundzwanzig Uhr in dessen Labor gehört hatte. Es sei denn,
natürlich, daß Everard wieder hereingeschlüpft war,
ohne daß ihn der Wachmann gesehen hatte.
    Es schien sich hier um eine
pflichteifrige Bande zu handeln, wenn man ihre Arbeitsstunden bedachte, bei
denen sie bis spät in den Abend hinein für den Ruhm und den Reichtum von CalCon -Chemie Inc. schufteten. Aber vielleicht, dachte ich
wütend, während ich den Healey in Fahrt brachte, war das zufällig nur ihr
Gruppensexabend gewesen!
     
     
     

3
     
    Die Tür öffnete sich ganze zehn
Zentimeter weit, und ich konnte einen flüchtigen Blick auf feingesponnenes
goldenes Haar und ein Paar blaue Augen werfen, die mich feindselig anstarrten.
    »Sie sind zu früh dran«, sagte
Judy Trent mit vorwurfsvoller Stimme. »Ganze zwanzig Minuten zu früh!«
    »Der Gedanke, Sie
wiederzusehen, hat mich angespornt«, sagte ich. »Ich konnte es einfach nicht
mehr länger aushalten. Außerdem verschafft mir das die Chance, mich in Mrs. O’Haras Zimmer umzusehen, während Sie sich vollends
anziehen.«
    »Vollends anziehen?« jammerte
sie. »Ich habe ja noch nicht mal angefangen.«
    Sie öffnete die Tür weiter, um
es zu beweisen. Ein flauschiges, blaßblaues Badetuch
war um ihren Körper gewickelt wie ein Sarong ; es ließ
oben zehn Zentimeter einer faszinierenden Einbuchtung frei und unten vom Oberschenkelsansatz abwärts schöne, schlanke Beine.
    »Eine verteufelte Sache«, sagte
sie über die Schulter weg, als ich ihr ins Wohnzimmer folgte. »Ich meine, sich
mit einem Bullen zu verabreden, der niemals dienstfrei hat.«
    »Wickeln Sie sich aus

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