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Mord im Spiegel

Mord im Spiegel

Titel: Mord im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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lachte. »Ich will dir verraten, was sie gesagt hat. Sie sagte: ›Ihr Mann sieht sehr gut aus, meine Liebe. Ein sehr gut aussehender Mann.‹ Klingt wie aus einem Liebesroman, was?«
    »Fandest du das auch?«, fragte Jim lächelnd.
    »Ich meinte, du seist schon in Ordnung.«
    »In Ordnung! Das ist nicht gerade ein Kompliment.«
    »Und dann sagte sie: ›Sie müssen gut für Ihren Mann sorgen, meine Liebe. Kochen Sie ordentlich! Männer brauchen viel Fleisch. Gut zubereitet!‹«
    »Hört! Hört!«
    Und sie sagte, ich solle nur frische Sachen nehmen und keine Tiefkühlgerichte, die ich bloß zum Wärmen in den Ofen schöbe. Eigentlich tue ich das auch nicht oft, fügte sie offen hinzu.
    »Wegen mir kannst du’s überhaupt sein lassen«, antwortete ihr Mann. »Es schmeckt alles gleich.«
    »Hauptsache, du merkst, was du isst«, stellte Cherry fest. »Und denkst nicht nur an das Flugzeug, das du da zusammenmontierst. Und sag nicht, dass du es für unseren Neffen Michael als Weihnachtsgeschenk gekauft hast! Du hast es gekauft, weil du selbst damit spielen möchtest.«
    »Er ist noch zu klein dazu«, sagte Jim entschuldigend.
    »Und ich vermute, dass du den ganzen Abend damit verbringst. Wie wäre es mit etwas Musik? Hast du die neue Platte gekauft, von der wir sprachen?«
    »Ja. 1812, die Festouvertüre von Tschaikowsky.«
    »Das ist die laute, mit der Kanone«, sagte Cherry. Dann zog sie ein Gesicht. »Die gute Mrs Hartwell wird sich beschweren! Nachbarn! Ich habe die Nase voll von Nachbarn. Immer meckern sie und beschweren sich. Ich weiß nicht, wer von beiden schlimmer ist. Die Hartwells oder die Barnabys. Die Hartwells klopfen manchmal schon zwanzig vor elf gegen die Wand. Ein starkes Stück. Sogar das Fernsehen und die BBC senden länger. Warum sollten wir nicht etwas Musik hören, wenn es uns Spaß macht. Und immer wollen sie, dass wir’s leiser stellen!«
    »Dabei hat man nichts davon, wenn die Lautstärke nicht stimmt«, sagte Jim nachdrücklich. »Das ist allgemein bekannt. Und was ist mit ihrer Katze – die kommt immer in unseren Garten und wühlt in unseren Beeten, wenn wir sie gerade in Ordnung gebracht haben.«
    »Ich sage dir was, Jim. Ich habe es satt.«
    »In Huddersfield hattest du nichts gegen die Nachbarn«, sagte Jim.
    »Dort war es anders«, antwortete Cherry. »Ich meine, dort fühlte man sich freier. Wenn man in Not war, hat einem jemand geholfen oder umgekehrt. Aber niemand hat sich eingemischt. Diese Siedlung ist schuld, dass sich die Leute nicht vertragen. Weil wir alle neu sind, nehme ich an. Ich begreife einfach nicht, warum so viel gezankt und geklatscht wird und sich ständig jemand bei der Stadtverwaltung beschwert. In einer richtigen Stadt sind die Menschen dazu viel zu beschäftigt.«
    »Da könnte was dran sein.«
    »Gefällt es dir denn hier, Jim?«
    »Die Arbeit ist in Ordnung. Und wir wohnen in einem nagelneuen Haus. Wenn wir etwas mehr Platz hätten, wäre mir das lieber. Ich würde mich gern etwas mehr ausbreiten können. Am liebsten hätte ich einen Bastelraum.«
    »Zuerst fand ich es herrlich hier«, sagte Cherry, »aber jetzt bin ich mir nicht mehr so klar. Das Haus gefällt mir, auch der blaue Anstrich und das Bad. Nur die Leute mag ich nicht und die Atmosphäre. Ein paar Nachbarn sind ja ganz in Ordnung. Habe ich dir erzählt, dass Lily Price und Harry sich getrennt haben? Er hat sich so komisch benommen, als sie sich damals das Haus ansahen. Sie wäre beinahe aus dem Fenster gefallen, weißt du, und er stand wie angewachsen da und hat ihr nicht geholfen.«
    »Ich bin froh, dass es zu Ende ist. Er taugt nicht viel.«
    »Es ist auch nicht gut, nur zu heiraten, weil ein Kind unterwegs ist«, meinte Cherry. »Er wollte sie nämlich nicht heiraten, weißt du. Er ist kein angenehmer Mensch. Miss Marple findet es auch«, fügte sie nachdenklich hinzu. »Sie hat zu Lily eine Bemerkung über ihn gemacht. Lily hielt sie für übergeschnappt.«
    »Miss Marple? Ich wusste gar nicht, dass sie sie mal getroffen hat.«
    »Es war an jenem Tag, als sie hier spazieren ging und stürzte. Damals hat sich Mrs Badcock um sie gekümmert und zu sich ins Haus geholt. Glaubst du, dass Arthur und Mrs Bain ein Paar werden?«
    Jim runzelte die Stirn und nahm ein Bauteil in die Hand, das er mit dem Bauplan verglich.
    »Warum hörst du nicht zu, wenn ich dir was erzähle?«
    »Was hast du gesagt?«
    »Ob Arthur Badcock und Mrs Bain…«
    »Mein Gott, Cherry, seine Frau ist kaum unter der Erde! Ich habe

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