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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Sie einfach das Kennzeichen, Sergeant«, befahl Jouma.
    »Wie viele Bilder wollen Sie denn noch machen?«, fragte Nyami ungeduldig und kritzelte etwas auf seinen Spiralblock.
    »Nyami, hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass die Observierung ein grundlegendes und höchst effektives Mittel ist, um Informationen zu sammeln?«
    »Natürlich! Halten Sie mich für blöd?«
    »Dann wird Ihnen auch bewusst sein, dass dieser Prozess langwierig und mühsam sein kann und man die fragliche Person oft stundenlang geduldig beobachten muss.«
    »Aber wonach suchen wir denn?«
    »Das wird sich noch herausstellen, Nyami«, erwiderte Jouma. Er war zuversichtlich, dass er irgendwo zwischen den Schnappschüssen und Autokennzeichen etwas finden würde, was die zwei Stunden in seinem glühend heißen Auto rechtfertigte.
    »Inspector, schauen Sie! Da!«, zischte Nyami plötzlich.
    Die Tür des Baobab öffnete sich noch einmal, und diesmal kam die unverwechselbare Gestalt von Jacob Omu heraus, der einen ledernen Diplomatenkoffer in der Hand hielt. Kilis Adjutant warf einen misstrauischen Blick nach links und einen nach rechts, bevor er sich mit großen Schritten entfernte.
    »Runter, Nyami«, befahl Jouma ruhig, und die beiden Polizisten ließen sich auf ihren Sitzen nach unten rutschen, als Omu vorbeilief.
    »Er ist weg«, verkündete Nyami erleichtert, während er übers Armaturenbrett spähte. »Können wir jetzt wieder fahren?«
    »Im Gegenteil«, erwiderte Jouma fröhlich. »Wir haben soeben eine seltene Gelegenheit erhalten: die Chance, uns ungestört mit Michael Kili zu unterhalten.«
    Nyami zuckte zusammen und erbleichte. »Uns mit Kili unterhalten? Sind Sie wahnsinnig? Wozu soll das denn gut sein? Er wird nichts sagen!«
    »Kili sagt nichts, weil Omu ihm das empfiehlt. Wenn die Katze weg ist, kommt die Maus vielleicht ein Stückchen aus ihrem Loch heraus.«
    »Aber warum? Das ist doch nicht immer noch wegen George Malewe? Sie sind ja wie besessen von dieser Likoni-Kakerlake.«
    »Ich habe meine Gründe, Nyami. Und jetzt kommen Sie. Wir sind Polizisten und haben hier einen Job zu erledigen.«

    Nachdem er sich den zugeknöpften Regenmantel glattgestrichen hatte, klopfte Jouma energisch an die metallverkleidete Tür des Baobab Club. Wenige Augenblicke später ging die Tür einen Spaltbreit auf und ein schmales Augenpaar spähte heraus.
    »Was?«, sagte eine körperlose Stimme.
    Jouma ließ das Lederetui aufklappen, in dem seine Dienstmarke steckte, und hielt sie zwei Zentimeter vor das Augenpaar. »Machen Sie auf.«
    Langsam schwang die Tür auf, und Jouma konnte feststellen, dass die Augen zu einem dicklichen Rausschmeißer mit kahl rasiertem Schädel gehörten, der das typische Muskelshirt und eine Trainingshose trug.
    »Oh, guten Tag, Christopher. Wie geht’s deiner Mutter?«
    »Sehr gut, Inspector Jouma«, antwortete der große Mann verlegen.
    »Du musst ihr sagen, dass ich mich nach ihrer Gesundheit erkundigt habe.«
    »Wird gemacht, Inspector.«
    »Gut. Und jetzt sei bitte so nett und bring mich zu Kilis Büro.«
    Christophers Gesicht erstarrte. »Mr. Kili ist nicht hier.«
    »Es ist noch keine halbe Stunde her, da hab ich ihn hier reingehen sehen«, beharrte Jouma liebenswürdig. »Vielleicht hat er das Haus ja durchs Fenster verlassen – aber das bezweifle ich.«
    »Aber, Inspector Jouma …«, winselte Christopher.
    Jouma drohte ihm mit dem Finger. »Christopher Kalinki, wenn deine arme Mutter wüsste, mit was für Leuten du Umgang hast, dann hätte sie dazu sicher ein, zwei Worte zu sagen – und wie wir alle wissen, versteht deine Mutter keinen Spaß, stimmt’s?«
    Christopher wägte das Für und Wider ab, nur um verzweifelt festzustellen, dass er in der Patsche saß.
    »Wenn irgendjemand was sagt, behauptest du einfach, dass ich darauf bestanden habe«, beruhigte ihn Jouma und tätschelte dem kläglichen Rausschmeißer väterlich den Arm.
    Er trat ein, machte ein paar Schritte und drehte sich dann um. »Na – worauf warten Sie denn noch, Nyami?«, erkundigte er sich gereizt.
    Sergeant Nyami, der immer noch auf der Straße stand, räusperte sich nervös und folgte seinem Vorgesetzten dann ins Schummerlicht des Clubs.
    Es sah genau so aus, wie Jouma sich das Vorzimmer zur Hölle vorstellte. Es war noch nicht einmal halb elf am Vormittag, und doch waren alle Tische von zwielichtigen Afrikanern, Asiaten und Europäern besetzt, die von ängstlich dreinblickenden Mädchen im Teenie-Alter bedient wurden. Die Tische mit

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