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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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das Gartenhaus gesagt? Es hatte etwas mit der Mordnacht zu tun. Aber der peitschende Regen, der in den Kragen ihres Jogginganzugs tropfte, hinderte Kate am Nachdenken. Allein der Gedanke an ihre Kaffeemaschine hielt sie noch aufrecht, an einen Berg Toast mit Marmelade, ein heißes Bad und trockene Kleider. Ihr Gehirn brauchte Nahrung und Wärme, ehe es zufrieden stellend arbeiten konnte. Sie wandten sich nach links, überquerten die Wheatfield Road und liefen in einer langen Reihe einen weiteren Weg entlang, der schließlich in die Rosamund Road mündete.
    »Wer kennt diese Abkürzung?«, fragte Kate, als sie mit Camilla über die Fußgängerampel an der Fridesley Road zurückrannte. Sie achteten nicht im Geringsten auf die wütenden Blicke der Pendler, die sie zum Anhalten zwangen.
    »Vermutlich jeder«, sagte Camilla. »Zumindest jeder, der in den alten Häusern wohnt, zwischen deren Gärten ein Fußweg verläuft.«
    »Jeder«, dachte Kate. »Jeder außer mir.«

    Nach einem ausgiebigen Bad und ebensolchen Frühstück arbeitete Kate eine Stunde lang an ihrem Buch. Endlich brachte sie es fertig, ihren Held und ihre Heldin in ein Zimmer zu verfrachten und sie daselbst in einen herrlichen Streit zu verwickeln. Anschließend suchte der Held in einer Wolke von Argwohn das Weite und ließ die Heldin, deren Name täglich wechselte, zur Zeit aber Alice lautete, in höchster Gefahr und allein im kriegszerrütteten Frankreich zurück.
    An dieser Stelle angekommen, sicherte Kate den Text, kopierte alles auf eine Diskette und stieg die Treppe hoch, um sich ihrem eigenen Mord-Mysterium zu widmen. Schnell stellte sie fest, dass es viel einfacher war, ihre Heldin mit Problemen zu konfrontieren, für die sie bereits eine Lösung in der Hinterhand hatte.
    Inzwischen wusste sie, wer Yvonne ermordet hatte. Auch das Warum und das Wie waren ihr klar. Trotzdem brauchte sie noch einen konkreten Beweis, ehe sie zu Detective Sergeant Taylor gehen und ihm alles auf dem Silbertablett servieren konnte. Sie hatte das Gefühl, dass die seltsamen Binns-Kinder den Schlüssel in der Hand hielten, wusste aber nicht, wie sie die Information aus ihnen herausbekommen sollte.
    »Aber nein«, sagte Valerie Binns, als sie die Tür zu ihrem Haus in der Wheatfield Road öffnete, »natürlich sind sie nicht da, Kate. Sie sind in der Schule.«
    »Sind sie dafür nicht noch viel zu jung?«, fragte Kate, die von solchen Dingen keine Ahnung hatte.
    »Sie besuchen Meadowland«, erklärte Valerie. »Es ist wichtig, dass sie lernen, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren.«
    Kate konnte dem nur zustimmen: Noch immer markierte eine kleine weiße Narbe auf ihrem Arm die Stelle, wo ein nicht sozial vorgebildetes Kind sie in der ersten Klasse gebissen hatte. Valerie war gerade dabei, die Tür wieder zu schließen, als das Telefon im Flur klingelte. Kate ging nicht weg, sondern schlüpfte durch die Tür und wartete darauf, dass Valerie das Gespräch beendete.
    Valerie säuselte Dinge wie »na, so was« und »du liebe Zeit« in den Hörer. »Ich will sehen, was ich tun kann«, sagte sie schließlich und legte auf.
    »Ärger?«, fragte Kate hoffnungsvoll.
    »Elmas Bein macht wieder Zicken«, erklärte Valerie. »Betty möchte, dass ich sie in die Orthopädie fahre, weil sie mit dem Physiotherapeuten sprechen möchte. Aber in einer Stunde muss ich die Mädchen abholen. In der Zeit schaffe ich das nicht.«
    Bingo, dachte Kate. »Ich kann die Kinder abholen, wenn du willst«, sagte sie mit ehrlichem Blick. »Ich glaube, wir drei können ganz gut miteinander. Sie dürfen bei mir bleiben, bis du zurück bist. Wenn du Elma und Betty wohlbehalten und in aller Ruhe wieder bei Mr. Gatlock abgeliefert hast, kannst du sie abholen kommen.«.
    »Sie scheinen dich zu mögen«, stellte Valerie mit einem Anflug von Misstrauen fest. »Und mit deinem Angebot wäre das Problem aus der Welt.« Offensichtlich hasste sie es, ihren Nachbarn nicht helfen zu können. Für Valerie war es ein Beweis, ganz in eine alte, authentische Gemeinschaft integriert zu sein, während die Gatlocks vermutlich nur einen praktischen und zudem kostenlosen Taxi-Service in ihr sahen. Kate bezweifelte, dass Valerie auch so weit gehen würde, Stammgast im Cobblers zu werden, der typischen, alten Kneipe mit ihrer verräucherten Decke und den schrillen Automatenspielen.
    »Und wo finde ich dieses Disneyland?«, fragte Kate.
    »Meadowland. Gleich an der Banbury Road«, erklärte Valerie. »Ich rufe Mrs. Cook an und

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