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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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ausgeschaltet.
    Tschüss bis Montag!
    Bin zu ein paar Geschäften gefahren, um einzukaufen. Die gewöhnlichen Sachen, die für die ganze nächste Woche reichen müssen. Und Zutaten für das Gourmet-Menu am Abend.
    Danach lag ich lange in meiner hellblauen Badewanne. Bevor ich angefangen habe zu kochen. Das heiße Wasser und der Seifenschaum haben die Haut gereinigt.
    Sinéad hat sich derweil um die Stimmung gekümmert:
    »… haven’t traveled this far to become no man’s woman … «
    Gegen acht Uhr abends war alles für das Festessen bereit. Ich habe eine weiße Tischdecke aufgelegt. Der wunderbare Essensduft hat meinen Appetit angeregt.
    Ich zündete lila Kerzen an. Goss mir ein Glas mit tiefrotem Wein ein, betrachtete meinen voll beladenen Tisch und sah, dass es wirklich gut war.
    »Prost«, trank ich mir selbst zu.
    Sofort musste ich an Ludmilla denken. Ganz unwillkürlich.
    Ich labte mich an der Vorspeise. Köstliche Shrimps baskischer Art. Gambas con salsa piparrada. Bevor ich mich über das weiche Lammfleisch hermachte, das ich estilo castellano gekocht habe.
    Der Rotwein kam auch aus Spanien. Vina Turzaballa Gran Reserva von 1985. Das Beste, das ich letzten Frühling gefunden habe. Als ich meine Batterien am Strand aufgeladen habe. Unter spanischem Himmel. Zwei Wochen lang. Mit Ludmilla. Wir haben gegessen. Getrunken. Und gevögelt.
    Die beste Zeit des Jahres.
    Später am Abend habe ich mich ins Sofa gesetzt. Schlürfte einen kohlrabenschwarzen, bitter-starken Espresso. Und genehmigte mir die erste Ration des Tages von Jackie Daniels. Mein langersehntes, amerikanischer Feuerwasser aus Tennessee.
    Kurz nach Mitternacht begebe ich mich wieder ins Badezimmer. Um mich besser auf die Nacht vorzubereiten. Widme mich besonders meinem langen, blonden Haar. Meinem Schatz. Aber ich korrigiere auch meinen Lidschatten und den glänzenden Lippenstift.
    Mein weißes Lederkostüm steht mir gut. Der kurze Rock umschmeichelt Hüfte und Oberschenkel. Wie weiche Hände.
    Instinktiv schließe ich die Augen. Spüre, wie sich Ludmillas treffsichere Finger langsam die Beine entlang vortasten. Und ihre heißen Lippen.
    Ich öffne meine Augen wieder. Muss mich widerstrebend zusammenreißen. Verjage die feuchten Träume.
    Die Nacht ist noch jung.
    Und ich bin auf dem Weg raus auf die Piste. Um neue Erlebnisse zu generieren.
    Gegen zwei stoße ich auf Máki. In der beliebtesten Bar der Altstadt. Jedenfalls zur Zeit. Die neueste In-Kneipe der Medienleute. Wo sich auch die Feinen und Berühmten von gestern einfinden, damit man sich an sie erinnert. Zeigen, dass sie immer noch am Leben sind.
    Er dachte, ich hätte die Wochenendausgabe der DV schon gelesen. Fragt mich fröhlich, ob ich auch schon Nachrichten aus dem Jenseits bekommen hätte.
    Ich habe von nichts eine Ahnung. Bis er mir die Zeitung zeigt. Die Überschrift ist in Riesenlettern quer über die Seite gedruckt:
     
    Ich sah, wie er Soleen umgebracht hat
     
    Der Journalist hat offensichtlich ein Interview mit einem elfjährigen Mädchen geführt, das davon überzeugt ist, dass sie den Mord im Ertränkungspfuhl ungefähr zu der Zeit in ihrem Traum gesehen hat, als die Tat begangen wurde. Ihre Vision sei ein Hilferuf des Opfers aus dem Jenseits.
    Das Mädchen heißt Elín Edda. Sie wohnt mit ihrer Mutter im Osten. In einem Sommerhotel, das Klettur heißt.
    Klettur?
    Der Name bringt mich völlig aus dem Konzept. Wie ein unerwarteter Tritt in den Bauch.
    Aber mir gelingt es, den Alptraum meiner Jugendjahre in den dunkelsten Abstellkammern meines Gehirns sorgfältig eingesperrt zu lassen. Und lese weiter.
    Elín Edda sagt, dass sie die Furcht in den Augen des Mädchens nie vergessen wird.
    »Zuerst habe ich nur gesehen, dass ein Mann und eine Frau im Fluss standen, als ob sie sich küssen würden, und der Mond schien, und ringsum waren Felsen, aber dann hat er an ihren Hals gegriffen. Er wollte sie erwürgen, und mir kam es so vor, als würde er auch mir den Hals zudrücken, denn ich bekam keine Luft mehr. Dann hat er sie ins Wasser gedrückt, bis sie völlig untergetaucht war, und hat weiterhin ihren Hals zugedrückt. Ich habe gesehen, wie sie sich im Wasser gewehrt und nach ihm geschlagen hat. Einmal konnte sie ihr Gesicht aus dem Wasser heben und schreien, aber da hat er sie gleich wieder in den Pfuhl gedrückt. Der Mond schien ihr ins Gesicht und auch auf einen Engel, der zu sehen war, bevor die Frau wieder unter der Wasseroberfläche verschwand. Dann hörte sie auf, sich zu

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