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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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verschluckt. »Was sagen Sie da?«
    »Ja, ja. Sue Anne hat das überhaupt nicht verstanden.«
    »Dafür gab es einen guten Grund, Charlie«, meinte Yvonne. »Immerhin wart ihr vierzig Jahre lang verheiratet.«
    »Und das hat gereicht! Vierzig Jahre meines Lebens habe ich dieser Frau geopfert. Und als ich dich sah, wusste ich, dass ich endlich die Chance hatte, glücklich zu sein.«
    Ich starrte die beiden entgeistert an. Ich konnte einfach nicht anders.
    Yvonne fuhr fort: »Mir ging es genauso. Als ich Charlie wiedersah, wusste ich sofort, dass ich ihn haben wollte. Mir war gar nicht wohl dabei, eine Ehe zu zerstören, aber in unserem Alter muss man entweder kacken oder das Klo frei machen. Entschuldigen Sie schon den Ausdruck«, fügte sie mit einem Seitenblick auf mich hinzu.
    Die Sonnenanbeter in der Nähe des Pools gaben auf, ließen ihre Badetücher auf den Stühlen liegen und zogen sich ins Innere des Schiffes zurück. Sehnsüchtig sah ich ihnen nach.
    »Und wie ist es Ihrer Frau ergangen?«, fragte ich mit etwas schriller Stimme.
    »Oh, sie hat den großen Reibach gemacht. Ich bin davongegangen mit dem, was ich auf dem Leibe trug, meinen Golfschlägern und meiner Briefmarkensammlung. Die ist schon einiges wert, aber Sue Anne hatte für Briefmarken nie etwas übrig«, fügte er ein wenig verbittert hinzu. »Sie hat das Haus und meine Lebensversicherung bekommen und ich Yvonne. Wenn ich es recht bedenke, lasse ich mich jetzt aushalten.«
    Er tätschelte Yvonne, die ihm mit Gleichem antwortete. Ich musste meinen Blick abwenden.
    »Was ich habe, reicht für uns beide«, bemerkte Yvonne mit Genugtuung. »Ich habe zwanzig Jahre lang als Strafverteidigerin gearbeitet, bevor ich zu Geschäftsübernahmen wechselte. Weißt du«, sagte sie, zu Charlie gewandt, »wenn deine Kinder wieder mit dir reden, dann ist unser Glück vollkommen.«
    Erschrocken beschloss ich, das Thema zu wechseln. »Sie waren Strafverteidigerin? Da müssen Ihnen doch jede Menge interessanter Leute begegnet sein.«
    »Du meine Güte, ja. Die meisten waren abscheuliche Menschen. Aber ich habe sie für meine Unterstützung kräftig bluten lassen. Ich habe etwas von meiner Sache verstanden«, fügte sie hinzu.
    Ich überlegte einen Moment und dachte bei mir, es könnte nicht schaden, ihr eine delikate Frage zu stellen: »Was halten Sie von den zwei Morden, die wir hier erlebt haben?«
    Charlie schaute mich mit großen Augen an. »Zwei?«, fragte er verblüfft.
    Yvonne warf mir einen durchdringenden Blick zu. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Dawn hat mir die Sache mit dem Händler in Abu Simbel erzählt, als Sie alle zurückkamen. Zu viele Ähnlichkeiten, das meinen Sie doch, oder?«
    Ich nickte.
    »Jetzt will ich Ihnen mal sagen, was ich beobachtet habe. Nicht alle auf dieser Reise sind das, was sie vorgeben zu sein. Nehmen Sie zum Beispiel Jerry Morrison. Er sagt, er sei Immobilienanwalt in Kalifornien. Das kann ja sein, aber da läuft etwas bei ihm zu Hause, was ihn sehr nervös macht. Ich dachte, ihn trifft der Schlag, als er erfuhr, dass es auf dem Schiff kein Internet gibt. Und reden Sie mal mit seiner Tochter. Sie sagt, er hätte die Reise erst vor einer Woche aus dem Hut gezaubert und darauf bestanden, dass sie mitfährt. Das klingt doch so, als musste sich da jemand ganz schnell aus dem Staube machen.«
    »Bis nach Ägypten?«
    Sie zuckte die Achseln. »Kein schlechter Ort, um unterzutauchen. Hier kann man nicht so einfach umherstreifen, wenn man nicht eine Reise bucht. Und eine Reisegesellschaft bietet eine Menge Schutz. Bewaffnete Wachleute allerorten, ständig Menschen um einen herum. Außerdem bin ich ziemlich sicher, dass die Tochter das alles hier gern sehen wollte. Er musste ihr schon etwas bieten, um sie zu bewegen, eine Woche Unterricht zu versäumen. Sie hat gesagt, bei ihr seien noch keine Frühjahrsferien.«
    Da hatte sie recht. Aber Jerry auf der Flucht vor zwielichtigen Partnern zu Hause? Die Vorstellung gefiel mir, war jedoch nach meiner Meinung sehr weit hergeholt. Außerdem sah ich keinen Zusammenhang zu unseren Morden.
    »Sie denken, das hat alles nichts miteinander zu tun.« Yvonne lächelte mir zu. »Vielleicht, doch das weiß man nie. Manchmal werden kleine Dinge plötzlich äußerst wichtig. Ich hatte während meiner ganzen Laufbahn ständig Zusammenhänge zwischen anscheinend völlig unterschiedlichen Dingen herauszufinden. Sie können sich nicht vorstellen, was ich alles erfahren habe, als ich es mit meinen

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