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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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interessieren würde: weiß Ihr Vater eigentlich, was für eine Schlampe Sie sind?«
    »Sie haben keinerlei Beweise«, erwiderte Julia. Ihre Stimme wirkte ruhig, aber die Platitude, mit der sie geantwortet hatte, verriet doch, wie nervös sie war.
    Camilla lächelte. »Mich können Sie nicht täuschen, Julia. Philippe konnten Sie ja vielleicht hinters Licht führen. Aber er hat alles mir vererbt, und jetzt bekommen Sie echte Konkurrenz! Philippe war ein Künstler, kein Geschäftsmann. Den konnte man leicht davon überzeugen, dass es eine gute Idee wäre, eine lose Partnerschaft mit Ihnen einzugehen. Sie können davon ausgehen, dass diese Partnerschaft nun tot und begraben ist. Jetzt sind mir die Hände nicht mehr durch einen Typen gebunden, der viel zu nett für diese Welt war.«
    »Wir hatten eine wunderbare Arbeitsbeziehung.«
    »Sie haben ihn über den Tisch gezogen. Er hat Ihnen das Zeug aus dem Lager geliehen, und Sie haben die Hälfte nie zurückgegeben. Und nun ist alles weg! Wo sind die Sachen, Julia? Was haben Sie damit gemacht?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie anspielen.«
    Julia warf ihren Schlüsselbund in eine Schale und zog sich die Jacke aus. Ihre Augen flackerten nervös zwischen ihrem liebevoll gehüteten Porzellan und Camillas bedrohlicher Erscheinung hin und her.
    »Sie haben das Zeug aus dem Lager genommen.«
    »Es war meins. Zumindest die Hälfte. Philippe hat gesagt, wenn ihm was zustoßen sollte, dann würden seine Eltern es nicht dazu benutzen, irgendwas zu verschönern, und ich würde das sicherlich tun.«
    »Aber Sie können nicht leugnen, dass die andere Hälfte jetzt mir gehört! Ich war seine wirkliche Geschäftspartnerin, nicht Sie!«
    Mit grimmiger Miene ließ Camilla die Finger über eine |85| kleine chinesische Statue gleiten, die einen liegenden Mandarin darstellte. Dann wischte sie mit einer einzigen ausladenden Armbewegung über die Anrichte, und ein paar Porzellanfiguren und Schalen zerschellten auf dem Boden.
    »Ich will das Zeug zurück, Julia. Ich weiß, dass Sie es haben!«
    Julia kroch auf allen vieren am Boden herum und sammelte die Scherben ein. »Sie Miststück! Sie verdammtes Miststück! Sehen Sie, was Sie angerichtet haben!«
    »Ich kann noch mehr kaputtmachen, und Sie mache ich auch kaputt!«, knurrte Camilla. »Ich will, dass Sie alles zurückbringen, was in dem Lagerraum war. Und zwar sofort!«
    »Ich habe es nicht!«, kreischte Julia. »Ich weiß nicht, wo der Kram ist.«
    Camilla packte ein Büschel von Julias glattem blondem Haar und zerrte ihren Kopf nach hinten, sodass sie ihr ins Gesicht schauen musste. »Einmal Lügnerin, immer Lügnerin. Jetzt beschaffen Sie mir das Zeug zurück. Und zwar pronto! Sonst passiert was.«

|86| Kapitel 10
    Steve Doherty saß da und überlegte, was es mit dem Tombola-Los aus dem St. Margaret’s Court auf sich hatte. Was würde passieren, wenn er den Hauptpreis gewann? Mit der Vorstellung, dass Honey seine Einladung zu einer Nacht ungezügelter Leidenschaft in einem Luxushotel annehmen würde, konnte er ja leben. Aber was wäre, wenn sie ablehnte? Das würde seinem Stolz einen schweren Schlag versetzen, wenn er es auch niemals zugeben würde.
    Das Klingeln seines Handys hielt ihn gerade noch davon ab, das Los in kleine Stücke zu reißen. Diese Entscheidung konnte warten.
    »Doherty«, meldete er sich knapp, während er das Los wieder in die Innentasche seines Jacketts steckte.
    Am anderen Ende war Mathison, der neue Mann in der Forensik.
    »Raten Sie mal?« Er klang atemlos vor Aufregung.
    Doherty hatte keine Lust auf Spielchen, aber Mathison war noch nicht lange dabei, und da war jedes Puzzlestück unglaublich spannend. Man konnte es an seiner Stimme hören.
    Doherty war keineswegs gewillt, da mitzumachen. Beim Lösen von Fällen hielt er rein gar nichts von aufgeregtem Getue und Nervenkitzel. Hier ging es um Fakten.
    »Nun sagen Sie schon!«
    Mathisons Atemlosigkeit war deutlich zu hören.
    »Fabiere ist nicht einfach nur erstickt. Ein bisschen Gift hat sein Ableben noch beschleunigt.«
    »Großer Gott!«
    »Belladonna. Ein nettes, altmodisches Gift.«
    |87| »Ich verstehe.«
    »Wir wissen nicht, wie es verabreicht wurde.«
    »Nun, das ist mal eine Neuigkeit.«
    »Aber wir überprüfen das.«
    »Gut zu wissen.«
    »Er hatte auch getrunken«, fügte Mathison zu, und man konnte hören, wie er sich zu doppelter Größe aufblähte. »Gift und Alkohol sind eine tödliche Kombination.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Ich bin äußerst

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