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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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war und dass Deirdre den Stand geführt hatte.
    |182| »Sie hat versucht, es für mehr zurückzukaufen, als es wert war. Das ist doch verdächtig.«
    Er stimmte ihr zu.
    Er ließ sich nicht näher über die Einzelheiten von Mrs. Olsens Tod aus und erklärte ihr auch nicht, warum er glaubte, dass es Mord war. Daher bohrte sie ein bisschen nach.
    »Wie hat er denn das Pferd dazu gebracht, sie zu Tode zu trampeln?«
    »Wie zum Teufel soll ich das wissen? Pferde und ich, wir passen einfach nicht zusammen.«
    »Ich habe schon bemerkt, dass du nicht sonderlich wild auf die Viecher bist.«
    Er seufzte. »Meiner Meinung nach hätte jemand, der gesunde, kräftige Beine hat und sich mit Pferden auskennt, sich eiligst aus dem Staub gemacht. Auch wenn der Täter – ein Riese von einem Gaul namens Lord John – ein wenig launisch ist, so war sie doch eine Pferdenärrin. Die wäre damit klargekommen. Frauen wie sie kommen einfach klar.«
    Honey war vollkommen seiner Meinung und zog in Gedanken sofort den Vergleich zu Cybil.
    Er schwieg. Einen Sekundenbruchteil lang war Honey sich ganz sicher, dass er ein wenig von der Arbeit abschweifen und persönlich werden würde.
    »Es ist nur so ein Bauchgefühl. Ich warte erst noch den Bericht aus der Forensik und der Pathologie ab.«
    Er hatte es sich wohl anders überlegt. Honey konnte sich ihre Enttäuschung darüber nicht erklären, zwang sich aber, auch bei der Sache zu bleiben.
    »Du meinst, es hat ihr vielleicht jemand was gegeben – ihr oder dem Pferd«, schlug sie vor.
    Er seufzte. »Ich fange erst mal mit dem Bericht aus der Pathologie zu Mrs. Olsen an und mit einer Blutuntersuchung des Pferdes.«
    Ihr fielen die romantischen Träume ein, die sie in letzter Zeit gehabt hatte. Es schien, als müsste sie sich so lange mit denen zufriedengeben, bis das alles hier vorbei war.
    |183| Er konnte natürlich am Telefon ihre enttäuschte Miene nicht sehen. Sie musste ein wenig deutlicher werden. »Na ja, das wär’s dann wohl für den Augenblick mit deinem Privatleben«, meinte sie.
    »Lange Arbeitszeiten, kein Schlaf und kein … Privatleben. Aber wenn das alles hier vorbei ist …«
    Honey konnte seine Stimmung verstehen und entschied sich für Mitgefühl. »Mach dir nichts draus. Wir kommen schon irgendwann zusammen. Darauf kannst du wetten.«
    Sie konnte beinahe das warme Leuchten spüren, das auf sein Gesicht trat, und sein Lächeln hören, als er antwortete: »Du kommst doch aus der Hotelwelt und kriegst wahrscheinlich mehr Klatsch und Tratsch mit als ich. Außerdem kennst du die richtigen Leute. Also, zieh los und stell ein paar Fragen.«
    »Das mache ich. Habt ihr den portugiesischen Kellner schon gefunden?«
    »Nein. Alle, mit denen wir gesprochen haben, schwören, dass er ab und zu mit dem Opfer zusammen gesehen wurde. Hatte irgendwie was mit Kunst zu tun, glaube ich.«
    »Ich habe das auch gehört. Nichts sonderlich Konkretes, obwohl ich denke, dass er durch sein Verschwinden automatisch auf der Liste der Verdächtigen steht. Es gibt keine Zufälle – so heißt es doch?«
    »Genau.« Wieder eine Pause. »He, übrigens mag ich alles, was zu 10-Zentimeter-Absätzen passt. Dito zu gerüschten Strumpfbändern. Das weißt du doch, oder?« Es war, als hätte er das Tonband in seinem Kopf zurückgespult.
    Honey lächelte ins Telefon. Endlich war das Bild, das sie ihm gezeichnet hatte, zu ihm durchgedrungen. »Ach, das war nur eine kleine Idee von mir, damit du dir beim Arbeiten ein paar warme Gedanken machen kannst.«
    »Hochhackige Schuhe bringen mich einfach um – in jeder Beziehung.«
     
    |184| Eigentlich hätte er ihr auf der Stelle erzählen sollen, dass er die Nacht in St. Margaret’s Court gewonnen hatte. Aber er entschied, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Und im Hotel herrschte ja immer noch Chaos, mit Bauarbeitern und Innenarchitekten überall. Den Preis würde er am Tag der Neueröffnung einlösen können. Die konnte nun nicht mehr in so weiter Ferne liegen. Doherty hoffte nur, dass er dann nicht wieder bis über die Ohren in der Arbeit stecken würde. Er zuckte die Achseln, weniger ratlos als wild entschlossen. Er würde eben dafür sorgen müssen, dass er nicht zu viel zu tun haben würde, verdammt noch mal. Das war seine Gelegenheit, die Gelegenheit, auf die er schon lange wartete. Er würde eben den Urlaub nehmen, der ihm noch zustand. Das hatten sie beide doch wohl verdient. Natürlich hatten sie das. Und Honey würde die Einladung annehmen. Natürlich

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