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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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würde sie das. Und er würde sie schon ganz bald fragen. Trotz der vielen Arbeit und trotz der Angst, dass sie nein sagen könnte, verflixt noch mal!

|185| Kapitel 27
    Iwan Sarkow blieb zögernd neben der Tür des eleganten schwarzen Mercedes mit den dunkel eingefärbten Fenstern stehen. Sein Gesicht war zornesrot. Das Planungsamt hatte ihm den Beamten vom Denkmalschutz auf den Hals gehetzt. Der hatte klar und deutlich erklärt, dass das marokkanische Thema und die Farben, die sie ausgewählt hatten, ihm eine saftige Geldstrafe einbringen würden, falls er mit diesem neuen Plan für die Inneneinrichtung ernst machte. Die Baugenehmigung war für eine Renovierung im traditionellen Stil erteilt worden, und so musste sie gefälligst auch umgesetzt werden. Man hatte den Innenarchitekten bereits informiert, und der war erleichtert. Er hatte dem Hotelmanager bereits mehrfach erklärt, dass man hier nur nach den Auflagen des Denkmalschutzes arbeiten dürfte, und er hatte recht behalten.
    Zu Parrots großer Überraschung machte Sarkow plötzlich eine abrupte Kehrtwendung. Er wedelte dem Hotelmanager warnend mit dem Finger vor der Nase herum.
    »Klären Sie das mit diesem Keith Richardson.«
    »Ich veranlasse, dass er das mit den Farben in Ordnung bringt …«
    »Kommen Sie mir nicht mit Einzelheiten! Machen Sie es einfach. Das Gleiche gilt für die Alte im Cottage.«
    »Ich verstehe. Ich veranlasse das. Ich verspreche Ihnen, dass die Polizei nicht wieder hier herumschnüffeln wird. Es wird nicht lange dauern. Sie ist ja nur eine alte Dame.«
    Sarkows Augen glitzerten, und sein Blick verhärtete sich. »Sie ist
keineswegs
nur eine alte Dame. Sie ist eine sehr
gefährliche
alte Dame!«
    |186| »Jawohl, Sir. Ich verstehe.«
    Sarkow starrte ihn an. Parrot dachte wahrhaftig, er wüsste, wie man Miss Camper-Young bei Laune halten konnte.
    Parrot war an sich schon ziemlich blass. Nun hatte sein Gesicht einen kränklichen Farbton angenommen, etwa wie der gelbgraue Himmel vor einem Schneefall. Er war es gewesen, der Sergej und Orlow die Anweisung gegeben hatte, die Kabel zu kappen. Die Frau war wirklich eine Gefahr für seinen kleinen Nebenerwerb, den schwunghaften Handel mit Hehlerware. Er hatte geglaubt, das Problem gelöst zu haben, aber die beiden russischen Clowns hatten seine Anweisungen nicht gerade eilig ausgeführt. Gott weiß, was das alte Mädel auf ihrem Überwachungssystem alles aufgezeichnet hatte! Nichts allzu Belastendes, hoffte er von Herzen. Wenn aber doch, dann hatte sie sicher bereits die Polizei informiert, oder nicht?
    »Ich habe bald Urlaub«, merkte er noch schnell an, ehe die Autotür zufiel.
    Sarkow betrachtete ihn mit unverhohlener Verachtung. Parrot war einer dieser Männer, die dachten, die Erde müsste stehenbleiben, wenn sie nicht da waren und sie anschoben.
    Iwan blickte ihn durchdringend an. »Ich werde es überleben.«
    Dann fiel die Tür langsam und mit sattem Ton zu.
    Parrot schaute der eleganten Limousine nach. Er merkte, dass sein Hemd unter den Achseln durchgeschwitzt war und dass ihm Schweißperlen auf der hohen, glänzenden Stirn standen. Mund und Lippen dagegen waren staubtrocken. Beim Anblick des davonfahrenden Autos gelang es ihm, die Selbstbeherrschung ein wenig wiederzuerlangen. Auch sein rasender Puls verlangsamte sich zu einem erträglichen Tempo. Der Schweiß kühlte ihm die Stirn. Er hatte sich doch ganz gut aus der Affäre gezogen, zumindest für den Augenblick. Er hatte noch genug Zeit, um das zu erledigen, was jetzt zu tun war. Heute Abend würde er dem |187| Lobelia Cottage einen kleinen Besuch abstatten, sich mit dem alten Mädchen anfreunden und Zutritt zu ihrem Haus bekommen. Sie würde ihm vielleicht eine Tasse Tee zubereiten, und er konnte so tun, als wollte er die Überwachungsmonitore überprüfen, während sie in der Küche den Teekessel aufsetzte. Das machten alte Damen doch so, oder?

|188| Kapitel 28
    Es musste ja so kommen. Casper wollte seinen Bericht.
    Honey wendete gerade Spiegeleier, als der Anruf sie erreichte. Sie wurde unverzüglich in Caspers Büro beordert.
    Mary Jane war großzügig wie immer. »Soll ich dich hinfahren?«
    Ihr Fahrstil hatte sich keineswegs verbessert. Honey lehnte also dankend ab. Sie ging zu Fuß. Das war sicherer, und außerdem lag Caspers Hotel ja nicht weit entfernt.
    Honey blieb am Eingang von La Reine Rouge stehen und überprüfte noch einmal ihr Aussehen. In puncto erste Eindrücke, makelloses Dekor und gute Hauswirtschaft konnte

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