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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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mitteilen.«
    »Julia könnte etwas dagegen haben.«
    »Das Allgemeinwohl geht wohl hier über persönliche |191| Erwägungen. Die Dame wird sich einfach damit abfinden müssen.«
    Honey machte den Mund auf und wollte gerade anmerken, dass Julia sehr wohl Anzeige wegen Verleumdung oder Rufmord erstatten könnte. Aber das wäre Casper egal. Wenn es zu einem Rechtsstreit kam, dann hatte er die besten Anwälte im Land und konnte den einen oder anderen Gefallen einfordern.
    Es war jedoch ziemlich offensichtlich, dass ihn die Neuigkeit überrascht hatte. Sie überlegte, ob Casper und Philippe vielleicht mehr als Freunde gewesen waren, wenn sie sich auch gar nicht sicher war, ob die beiden zusammenpassten.
    Casper war nachdenklich geworden, tippte sich mit einem seiner sorgfältig manikürten Finger an die Unterlippe und starrte in die weite Ferne.
    »Ja, ich bin überzeugt, dass wir das riskieren können. Ich glaube, man sollte die Zeitungen darauf aufmerksam machen.«
    Honey wusste sofort, was er vorhatte.
    »Sie wollen sie Julia an den Hals hetzen.«
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. »Fällt Ihnen eine bessere Methode ein, wie wir die Fakten klären können? Ich werde der Presse erzählen, dass es wahrscheinlich um eine Dreiecksbeziehung ging und dass derjenige, der unseren lieben Philippe umgebracht hat, auf seine Beziehung zu Julia eifersüchtig war.«
    Die arme Julia. Honey beneidete sie nicht. Sie würde schon bald eine Horde Journalisten am Hals haben, die nach ihrer Geschichte lechzten. Aber wenn sich so die Fakten klären ließen …
    »A propos Fakten. Die Renovierung im Green River geht gut voran, und Camilla hat mir versichert, dass alles termingerecht fertig werden sollte – genauer gesagt, in zwei Wochen. Ich könnte um dieses Datum herum gut einige zusätzliche Gäste brauchen. Und in letzter Zeit hat mir der Hotelfachverband keine Leute mehr vermittelt.«
    |192| »Ah ja«, antwortete Casper, den Kopf halb abgewandt, die Augen halb geschlossen.
    Seine Haltung beunruhigte Honey. Irgendwas war doch?
    »Ich habe mir gedacht, dass Sie vielleicht bei Ihrer Polizeiarbeit eine kleine Pause einlegen möchten. Sigmund wäre recht interessiert an dem Posten …«
    »Das können Sie doch mit mir nicht machen!«
    Das war das Letzte, was sie erwartet hätte. Sie hatte in jüngster Zeit sämtliche Reservierungen abgelehnt und erklärt, dass der Eingangsbereich renoviert würde. Die Reisegruppe aus dem St. Margaret’s Court war ja eher ein Notfall gewesen. Einige der Senioren harrten trotz der Renovierungsarbeiten weiterhin im Green River aus. Aber ansonsten hatte sich Honey darauf verlassen, dass sie die Flaute in der Zimmerbelegung mit Empfehlungen vom Hotelverband wieder wettmachen würde, sobald die Arbeiten beendet waren.
    Casper schaute entschlossen drein. Er faltete die Hände und erklärte, was ihn beschäftigte.
    »Sigmund ist sehr erpicht darauf, mit der Polizei zu tun zu bekommen.«
    Das klang ziemlich zweideutig!
    »Ich glaube nicht, dass das Doherty gefallen wird«, grummelte sie. »Sigmund ist gar nicht sein Typ.«
    Casper erwiderte schnippisch. »Er wird sich an moderne Zeiten gewöhnen müssen. Und wenn nicht, dann wird ihn der Chief Constable durch jemanden ersetzen, der fortschrittlicher denkt.«
    Honey schüttelte ungläubig den Kopf. »Nach allem, was ich getan habe, soll ich von einem Dandy aus der Regency-Zeit abgelöst werden? Was weiß Sigmund schon von Polizeiarbeit?«
    »Ziemlich viel«, antwortete Casper und warf ihr einen warnenden Blick zu. »Er war bei der Militärpolizei in der Königlichen Marine.«
    Diese Enthüllung war eine ziemliche Überraschung, |193| wenn sie auch Sigmund Farleys Vorliebe für Verkleidungen erklärte.
    Ernüchtert machte sich Honey auf den Weg zur Tür. »Wie lange habe ich noch, ehe Sigmund übernimmt?«
    Casper wischte sich mit einem spitzengesäumten Taschentuch die Nase. Honey schnupperte einen Hauch Rosenwasser.
    »Warten wir erst mal ab, ob Sie diesen Fall aufklären, und dann sehen wir weiter.«

|194| Kapitel 29
    Das durfte doch nicht wahr sein! Casper konnte das unmöglich ernst meinen. Honey war ja nicht gerade enthusiastisch gewesen, als er ihr zum ersten Mal den Vorschlag gemacht hatte, sich in die Detektivarbeit einzuschalten. Jetzt aber hatte sie der Gedanke schwer schockiert, dass ihr diese Aufgabe nun genommen würde.
    Das Gefühl, dass sie unfair behandelt wurde, wütete noch immer in ihr, als sie schon auf den Queen’s Square zumarschierte.

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